Bestimmte Städte wegen Wetter meiden?

Letztens haben eine Kommilitonin und ich einen Ausflug nach Hamburg unternommen übers Wochenende. Ich mag Hamburg sehr gerne, außerdem wird die Stadt auch regelmäßig zur lebenswertesten Stadt Deutschlands gekürt. Meine Kommilitonin war da aber ganz anderer Meinung. Sie könnte sich überhaupt nicht vorstellen, in Hamburg oder Norddeutschland generell zu leben, weil ihr das Klima nicht zusagt.

Sie meinte, immer wenn sie in Hamburg sei, sei es regnerisch und die Kälte fühle sich viel feuchter an als im Süden. Das Wetter mache sie depressiv. Das stört sie sehr, weshalb sie diese Ecke Deutschlands bei der späteren Jobsuche auf jeden Fall meiden will. Würdet ihr sowas wie klimatische Bedingungen bei euren Umzugsplänen mit einbeziehen? Oder findet ihr innerhalb Deutschlands die Unterschiede gar nicht so gravierend, sodass ihr diesen Punkt eher vernachlässigt?

Man muss sich eben gesamt gesehen wohlfühlen und da muss meiner Meinung nach auch das Wetter für einen stimmen. Man kann sicherlich auch einen Urlaub in einer solchen Gegend haben, in der man sich nicht ganz so vom Wetter her wohlfühlt, aber auf Dauer würde es einen dann eben doch herunterziehen, das kann ich schon nachvollziehen und würde es nicht anders handhaben. Ich finde schon, dass es Gegenden in Deutschland gibt, in denen das Wetter öfter nicht so schön ist und es nicht überall gleich ist.

Innerhalb von Deutschland? Ich weiß nicht. Sind die Unterschiede tatsächlich so extrem krass? Natürlich sind gewisse Ecken in Deutschland wärmer als andere, aber so extrem stark habe ich das noch nicht wahrgenommen. Ansonsten finde ich es völlig normal bestimmte Städte, Regionen oder Länder wegen dem Wetter zu meiden.

Ich hätte erst einmal auch gedacht, dass die Unterschiede innerhalb Deutschlands nicht so gewaltig sind, aber es mag schon sein, dass es da einen Unterschied gibt. Ich denke, dass es einfach darauf ankommt, wie wichtig das Wetter einem selber ist.

Für mich ist das kein so wirklich wichtiger Faktor, auch wenn ich natürlich schon lieber gutes Wetter habe. Aber ich bekomme keine schlechte Laune, wenn das Wetter mal nicht so gut ist. Wenn das aber bei jemandem so ist, dann verstehe ich es, wenn derjenige bestimmte Städte als Wohnorte meidet.

Ich wohne in einer Region, die es regelmäßig in die Top Ten der sonnigsten Städte Deutschlands schafft, von daher weiß ich, dass es Städte gibt, die deutlich weniger Sonne abbekommen. Ich habe habe mal was von 300 Stunden Unterschied gelesen, das ist fast ein Monat wenn man die Stunden abziehen, in denen es dunkel ist natürlich.

Ich lebe an sich schon am liebsten in einer Region mit ordentlichen Sommern und ordentlichen Wintern und wenn es wirklich nur um das Wetter geht würde ich eher nicht in einen Küstenort ziehen wollen, in dem es mehr regnet aber kaum schneit. Aber bei der Jobsuche spielen doch ganz andere Faktoren eine Rolle, wie eben der Job selber. Und mir wäre ein Job in einer Stadt mit schlechtem Wetter, die viel zu bieten hat, eh lieber als ein Dorf ohne Freizeitmöglichkeiten aber mit gutem Wetter.

Ich persönlich kann das eher nicht nachvollziehen. Zum einen mag ich Hamburg und Norddeutschland insgesamt sehr gern, und zum anderen hatte ich seltsamerweise bisher fast immer Glück mit dem Wetter, wenn ich in Hamburg gewesen bin. Es war häufig sonnig, zum Teil sogar sehr warm. Im Januar bin ich mal bei regnerischem Wetter in Hamburg gewesen, aber sogar bei dem schmuddeligen Wetter hatte ich mich wohl gefühlt, weil ich den maritimen Charakter der Stadt mag.

Bei mir ist es eher so, dass ich Städte meiden würde, wenn sie in einer zu tropischen Region liegen, weil ich tropisch-feuchtes Klima sehr anstrengend finde. Daher würde ich beispielsweise nur ungern nach Bangkok reisen. Auch Brasilien war da schon grenzwertig, obwohl wir nicht im Hochsommer da waren.

Wer tatsächlich denkt, dass die klimatischen Unterschiede innerhalb Deutschlands nur geringfügig sind, sollte sich gründlicher informieren, bevor er so einen Unsinn von sich gibt. Hier ist das Klima maritim und es sollte logisch sein, dass das Klima in Küstenregionen anders ist als an den Alpen. Mir persönlich ist das Klima vor Ort so ziemlich egal, weil ich bei der Wahl des Wohnortes andere Schwerpunkte habe als das Wetter.

Ich wohne in einer der sonnigsten und wärmsten Städte Deutschlands - was mir sehr zugutekommt. Ich liebe den Sommer und die Wärme und habe bei schlechtem Wetter schnell schlechte Laune. Ich kann dem Winter nichts abgewinnen und hasse es, wenn es regnet. Von daher ist mir das Wetter an einem Wohnort durchaus wichtig.

Letztendlich kommen bei mir aber viele verschiedene Faktoren zusammen, wenn es um die Wahl meines Wohnortes geht. Sicher kann das Wetter ausschlaggebend sein, allerdings sind mir noch andere Kriterien wichtig. So muss mir natürlich auch die Stadt an sich gefallen, ich muss dort eine Arbeit haben und mein Partner sollte nach Möglichkeit auch dort wohnen oder wohnen wollen.