Sind euch schon mal regelrechte Tierhasser begegnet?

Der Nachbar meines Vaters regt sich immer auf, wenn nur ein Eichhörnchen im Garten ist. Er findet auch schon das Zwitschern der Vögel zu viel und macht dann direkt die Terrassentür zu, wenn er das hört. Wenn er auch noch Katzen der Nachbarschaft sieht ist es ganz aus und bei Hunden, wenn sie ihn von weitem anbellen, weil sie wohl spüren, wie er ist, hasst er abgrundtief. Ansonsten ist es ein sehr netter Mann, der mit meinen Kindern gerne spielt und Witze mit ihnen macht. Er bringt den Kindern regelmäßig was bei meinen Eltern vorbei und er ist ein freundlicher netter Mann, wenn das mit den Tieren nicht wäre.

Sind euch schon mal regelrechte Tierhasser begegnet? Menschen, die mit Tieren erst mal nichts anfangen können und es ihnen auch nichts ausmacht, wenn ein zappelnder angefahrener Vogel vor den Füßen liegt? Kennt ihr Menschen, die bei Tieren sehr kalt reagieren? Wie reagiert ihr auf solche Menschen?

Richtige Tierhasser sind mir so noch nicht begegnet, aber manchmal trifft man auch auf sehr unfreundliche Menschen, wenn man mit den Hunden unterwegs ist. Wir haben einen Nachbarn unten in der Straße, der meinen Hund immer als Handfeger und ähnliches beschimpft hat. Einmal kam er uns auch beim spazieren gehen mit den Hunden entgegen, wir haben diese natürlich gleich abgerufen, aber der Mann hatte schon drohend seinen Stock erhoben. Mein Hund bellt aus Unsicherheit schon mal Menschen an und hat diesen Mann dann auch angebellt. Aber ich hatte ihn immer an der Leine. Es hat sich schon sehr gebessert, seit wir in der Hundeschule sind und er bellt nun auch diesen Nachbarn nicht mehr an.

Dein Nachbar scheint ja wirklich ein Ausnahmefall zu sein. Bei den meisten ist es ja eher so, dass sie nur bestimmte Tiere nicht mögen, aber er mag ja anscheinend gar kein Tier. So ein Mensch ist mir noch nicht begegnet. Wohl aber dann auch schon Leute, die recht pingelig waren, was Tiere angeht und diese wenn überhaupt, nur mit Spitzenfinger gestreichelt haben. Oder aber auch mit Tieren einfach nichts anfangen konnten.

Mein Bruder ist in gewisser Weise ein Tierhasser, aber nicht im extremen Sinn. Er mag Haustiere beispielsweise nicht und sagt das einem Tierbesitzer auch ins Gesicht. Dem Tier würde er nie etwas tun, aber er findet es blöd, dass man sich mit einem Tier so viel Arbeit macht und sich so etwas eben in der Wohnung hält. Gerade bei meinem Hund hatten wir ganz schöne Startschwierigkeiten, weil mein Bruder auch immer von Hunden beim Joggen angebellt wurde und Hunde deswegen nicht mag, aber meinen mag er mittlerweile.

Ich kenne aber auch richtig extreme Tierhasser, ich bin mit denen nicht befreundet, sondern man trifft sie eben, wenn man mit einem Hund unterwegs ist. So wurden in meiner alten Heimat beispielsweise immer Köder ausgelegt, die die Hunde fressen sollten damit sie sterben. Auch wurde ich dort immer wieder angemeckert, wenn mein Hund mal abgeleint war. Das ist mit der Leine ist immer so eine Sache und das kann ich noch verstehen, wenn der Hund vor einem steht ist das nicht immer so toll, aber mein Hund ist klein und hat auch nicht gebellt oder geknurrt.

Ich kenne eigentlich keinen Tierhasser und darüber bin ich auch froh, denn solche Leute machen mir Angst und ich kann und möchte auch gar nicht verstehen, wie man so einen sinnlosen Hass gegenüber solchen tollen Lebewesen entwickeln kann. Mein Exfreund mochte Haustiere nicht, weil sie ihm zu viel Unordnung machen, diese Aussage fand ich eigentlich komisch, aber er war wirklich sehr ordentlich und dann kann ich es bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Trotzdem hat er Tiere auch gemocht und zum Beispiel Hunde gestreichelt.

Wenn ein Mensch Tiere hasst, dann wäre mir die Person sehr unsympathisch und wahrscheinlich müsste sich die Person wirklich bemühen, wenn sie möchte, dass ich gut von ihr denke oder einen guten Eindruck von ihr habe. Eigentlich kann ich gar nicht erklären, wieso mir Tierhasser so unsympathisch wären, aber man ist eben nicht mit jeder Person auf einer Wellenlänge. Jede Mutter würde auch einen "Kinderhasser" unsympathisch finden, so ist das einfach.

Mir ist im Moment nicht bewusst, einen Tierhasser zu kennen. Natürlich regen sich manche Menschen darüber auf, wenn manche Tiere einen Schaden anrichten. Das können zum Beispiel Schnecken sein, die die Ernte fressen oder von mir aus auch der Nachbarshund, der so oft und laut bellt, dass man nicht schlafen kann. Aber das sind dann eher Momente, wo man sich darüber aufregt, weil man selbst einen Nachteil dadurch sieht. Dass jemand Tiere generell hasst kenne ich so gar nicht.

Ich kenne Leute, die mit Tieren nichts anfangen können, also die es eher kalt lässt bis anwidert, wenn irgendeine Hauskatze ihnen um die Beine streicht oder der Hund die Nase an ihnen abwischt. Auch Zoos, Wildparks, Tierdokus oder generell die Welt der Fauna von Enten am Teich über Eichhörnchen oder mal ein Frosch gehen völlig an ihnen vorbei.

Aber richtige "Tierhasser", die offensichtlich jedem dahergelaufenen Geviechere am liebsten ans Leben wollten, kenne ich auch nicht. Und ich hätte ehrlich gesagt auch Bedenken, wie es psychisch um jemanden bestellt sein muss, der schon einen starren Blick bekommt, wenn eine Amsel auf dem Zaun landet oder ähnliches. Meine Kinder dürfte die Person jedenfalls nicht babysitten.

Ich würde daher nicht so weit gehen zu behaupten, jeder, der einen Hund nicht auf die Schnauze küsst oder bei jedem Eichhörnchen auf und ab hüpft und fiept, sei gleich ein gemeingefährlicher "Tierhasser". Aber wenn jemand tatsächlich schon hohen Blutdruck bekommt, wenn irgendein bedeutungsloses Geschöpf nur in seinem Blickfeld auftaucht, würde ich demjenigen auch mit Vorsicht begegnen.

Mein Bruder war ein Tierhasser, wobei er sich vornehmlich auf Hunde beschränkte. Gegen Wildtiere und Katzen hat er nichts. Er reagiert allerdings auch auf Menschen sehr kaltherzig. Da wir mittlerweile keinen Kontakt mehr haben ist mir das heute egal. Als Kind war es aber schlimm, da ich viele Haustiere hatte und er diese wirklich auch gequält hat. Dank CSI und Co weiß man ja auch, dass aus solchen Leuten später Soziopathen werden. Was bei ihm leider auch stimmte...