Was macht ihr wenn mal nichts zu tun ist im Job?
Ihr habt das mit Sicherheit doch nahezu alle schon mal erlebt, dass in eurem Job mal nichts los war. Bei den Verschieden Jobs gibt es auch verschieden Zeitabschnitte in denen das passieren kann, und anders herum gibt es dann auch Zeitabschnitte, in denen man nicht weiß, wie man das noch alles erledigen soll.
Ich habe es in meinem Berufsleben schon öfter mal erlebt, dass sehr wenig zu tun war. Ich habe zum Beispiel bei der Bundeswehr Wechselschicht gemacht. Da wir den Flugbetrieb aufrecht erhalten mussten, waren wir in der Spätschicht dafür da, die Flugzeuge für den nächsten Tag vorzubereiten. Manchmal wussten wir nicht, wie wir uns aufteilen sollen, um den paar Leuten alle zu schaffen, und manchmal wussten wir nicht wie wir die Zeit rumkriegen sollten. Das hing dann immer sehr stark vom Flugplan bzw. von den Übungen die die Piloten am nächsten Tag geflogen sind. Aber auch in meiner Umschulung gab es danach Tage, an denen mal mehr und mal weniger zu tun war.
Ich habe auch in meiner letzten Firma, in der ich tätig war, ein Insolvenz mitgemacht. In dieser Zeit haben wir wenn überhaupt nur ein absolutes Minimum produzieren dürfen, und ansonsten musste für mögliche Käufer immer alles so aussehen, als würden wir noch ganz normal arbeiten, was aber nicht der Fall war. Das hieß, in den 3 Monaten der Insolvenz war es immer nur ein Warten auf Alibi-Arbeiten. Diese Zeit fand ich sehr anstrengend, weil man wirklich nichts tun durfte, grade im ersten Monat der Insolvenz durften wir überhaupt nichts tun, weil da die Insolvenzmasse bestimmt werden musste.
In meinem aktuellen Job, ist es auch im Moment so, dass es eine kleine Flaute gibt. Das soll aber laut der anderen Mitarbeiter, völlig normal sein zum Jahreswechsel und eine Zeit danach. Wir sind von der Automobilindustrie abhängig, aber zum Glück nicht nur von der deutschen oder europäischen. Auch in den Sommermonaten soll es eine Flaute geben.
Ich habe das Glück, dass man mich in dieser Zeit relativ in Ruhe lässt, und so verbringe ich meine Zeit in der ich mal nichts zu tun habe damit, mich in den Job noch weiter einzuarbeiten, also viel zu lesen (Selbststudium) und hin und wieder mal einen Bericht bei Talkteria zu Kommentieren oder wie jetzt grade zu schreiben. Was habt ihr für Möglichkeiten, euch solche Übergangsphasen so angenehm wie möglich zu machen?
Wie man sieht, schreibe ich beispielsweise hier bei Talkteria, wenn ich "leere" Zeiten in der Arbeit zu überbrücken habe. Wobei es bei mir so ist, dass ich viele kurze, oft nur minutenlange Lücken zwischen beruflichen Aktivitäten habe. Häufig schreibe ich hier einen Beitrag, wenn ich beispielsweise gerade auf eine Rückmeldung auf eine Anfrage oder eine Aktion warte, oder während gerade ein gestarteter Systemworkflow läuft. Ich mag ganz gern den Themenwechsel zwischen beruflichen und nichtberuflichen Sachverhalten. Das hält mich wach und verhindert das Gefühl der thematischen Monotonie, das ansonsten im Job bei mir häufig auftauchen würde.
Früher habe ich dann immer geputzt oder mir im Job eine andere Beschäftigung gesucht, damit ich etwas zu tun habe. So habe ich beispielsweise mal in einer Stationsküche im Altenheim gearbeitet und wenn ich da mal etwas Ruhe hatte, habe ich mich mit den Leuten beschäftigt und sonst habe ich eigentlich bei jedem anderen Job ein Buch in der Tasche gehabt und habe mich dann einfach hingesetzt und etwas gelesen, wenn dies möglich war oder einfach mal vorzeitig Pause gemacht und dann etwas gegessen oder getrunken.
Ich habe in meinem Beruf rein theoretisch keine Zeiten gehabt, in denen nichts zu tun war. Natürlich habe ich mir diese Zeiten aber genommen, meist für ein Gespräch mit dem einen oder anderen Kollegen, getarnt als fachliche Fragen, zu denen wir schnell wechselten, wenn Chef zufällig auftauchte. Oder ich habe mir eine Tasse Kaffee geholt und fünf Minuten entspannt. Ab und zu habe ich mir auch eine Auszeit vom Grübeln über ein Problem genommen und habe meinen Schreibtisch geordnet, um auch Ordnung in meinen Kopf zu bekommen.
Auf meiner Arbeit gibt es zwar theoretisch immer etwas zu tun, aber manchmal kommt es trotzdem vor, dass sich durch ungünstige Umstände ein oder zwei Stunden relativer Leerlauf ergeben, in denen man eben nicht die Aufgaben erfüllen kann, die man eigentlich zu erledigen hat, weil die entsprechend benötigten Personen oder Materialien gerade nicht zur Verfügung stehen.
Ich nutze diese Phasen ganz gerne zur Abarbeitung von Papierkram, zur Kontrolle, ob ich noch irgendwelche Dinge vergessen oder übersehen habe, oder zur Besprechung einzelner Fragen und Probleme im Team. Ansonsten besteht auch immer die Möglichkeit, sich persönlich fortzubilden, indem man Literatur studiert, Zusammenfassungen schreibt oder sich auf zukünftige Vorträge und Veranstaltungen vorbereitet.
Ab und an setze ich mich in freien Zeiten auch für ein paar Minuten hin, um etwas zu trinken, einen Snack zu genießen oder einen Plausch mit den Mitarbeitern zu halten, da ich mit meiner üblichen Mittagspause die Pausenzeit des Tages selten ausreize und zudem effizienter und motivierter arbeiten kann, wenn ich zwischendurch auch mal Zeit zum Verschnaufen habe.
Bei meinem Job habe ich durch Kundenkontakt keine Zeiten, bei denen ich weiß, dass nun minuten- oder stundenlang nichts los ist. Aber natürlich kommt es auch mal vor, dass einige Minuten kein Kunde in den Laden kommt. In solchen Zeiten lese ich meistens Fachliteratur, die wir immer greifbar herumliegen haben und so schaffe ich es dann auch recht gut, dass die Zeit herumgeht, in der mal nichts los ist.
Früher habe ich einen Kaffee und eine Kippe genommen und bin durch das Laborfenster in die japanische Kirsche davor geklettert. Oder ich habe auf dem Operationstisch gedöst. Gern habe ich auch den extrem bequemen Chefsessel geentert und entspannt. Heute mache ich den Haushalt, kümmere mich um die Kinder oder genieße das Leben.
Sowas passiert mir nie, dass ich nichts zu tun habe. Oft kommt es vor, dass ich mit einem Projekt fertig bin und mir dann ein paar Tage Auszeit nehme bevor ich mit dem nächsten Projekt anfange oder ich habe eine Blockade im Kopf bzw. läuft es gerade nicht gut am Projekt und dann nehme ich mir auch mal ein paar Stunden oder einen Tag lang eine Auszeit. Aber nichts zu tun habe ich nie.
Wenn wirklich nichts zu tun ist und meine Vorgesetzten mir auch keine Aufgaben delegieren können, darf ich auch mal früher nach Hause gehen. Körperlich anwesend zu sein, ohne wirklich etwas Produktives zu tun, ist ja auch nicht wirklich sinnvoll. Wenn nur zwischendurch Leerlauf vorhanden ist, mache ich gerne etwas am Handy. Das bedeutet soziale Medien checken, Whatsapp Nachrichten beantworten oder mir Memes anschauen. Wenn ich nicht ständig sitzen will, laufe ich zur Küche mache ich mir eben den fünften Tee. Da die Küche zwei Stockwerke unter meinem Arbeitsplatz ist, geht dabei auch Einiges an Zeit flöten.
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