Viel Süßes in kurzer Zeit besser, als wenig in langer Zeit?

Im Fernsehen habe ich letztens eine Sendung zum Thema Zahnhygiene gesehen und dort wurde darauf hingewiesen, dass es besser ist eine Tafel Schokolade in kurzer Zeit zu essen, als weniger Zucker in einem längeren Zeitraum zu verspeisen. Das würde zum Beispiel auf Leute zutreffen die wenig Schokolade über einen längeren Zeitraum lutschen oder Lollis und dergleichen konsumieren.

Der Grund ist relativ einfach. Isst man viel Zucker in kurzer Zeit, steigt der pH im Mund kurzzeitig an, da die Bakterien sich vom Zucker ernähren und ihn verstoffwechseln. Danach trinkt man möglicherweise etwas oder es befindet sich wieder mehr Spucke im Mund und die Essensreste werden heruntergeschluckt und gespült. Die Bakterien haben weniger Nahrung und der Speichel hilft den pH wieder zu neutralisieren. Ein neutraler pH schadet den Zähnen weniger und greift diese nicht an.

Im umgekehrten Fall bleibt über einen längeren Zeitraum ein hoher pH im Mund erhalten. Die Bakterien können sich in Ruhe vom Zucker ernähren und sich vermehren oder das geschwächte Zahnschmelz angreifen. Die Zahnschäden sind größer, auch wenn man weniger Zucker zu sich genommen hat. Wusstet ihr, dass die Menge an Zucker bei der Zahnhygiene nicht das ausschlaggebende ist, sondern die Dauer die der Zucker im Mund verbleibt? achtet ihr darauf, Süßigkeiten schnell zu konsumieren, damit der pH im Mund nicht zu stark ansteigt?

Das ist für mich nun keine neue Erkenntnis, aber ich finde es schon nicht unwichtig, dass man sich das immer mal vor Augen führt, dass es so ist und der Grund ist ja eigentlich auch offensichtlich und jedem verständlich. Ich mache es auch tatsächlich so, dass ich dann lieber den Schokoriegel oder die Tafel Schokolade in einem esse, statt mir über den Tag verteilt vielleicht immer wieder ein Stück zu gönnen.

Es hängt ja auch sehr stark von der generellen Ernährung ab, wie stark man Appetit auf Süßes hat. Wenn man sich so ungünstig ernährt, dass der Blutzuckerspiegel verrückt spielt und man dadurch Heißhunger auf Süßes bekommt, ist es kein Wunder, dass man ständig zu Schokolade und anderen Knabbereien greift. Das ist wie ein Teufelskreis.

Es ist häufiger so, dass eine kurzzeitige massive Exposition gegenüber einem potentiell schädlichen Stoff weniger problematisch ist als ein langfristiger dauerhafter Konsum. Das gilt sogar für Alkohol. Ein absoluter Totalabsturz einmal pro Monat wird von der Leber besser verkraftet als kontinuierliches Trinken oberhalb der Schwellengrenze über lange Zeit. Dennoch bedeutet das nun nicht, dass man sich darauf verlassen kann, dass man gesund und fit bleibt, wenn man solche Exzesse in regelmäßigen Abständen wiederholt.

Im genannten Beispiel denke ich, dass es in erster Linie von Bedeutung ist, dass man einer angemessenen Zahnhygiene nachkommt. Zwei- bis dreimal täglich sollte man ausreichend lange und intensiv seine Zähne putzen und gegebenenfalls zu zusätzlichen Pflegemaßnahmen wie Interdentalbürsten, Schutzcreme und Co greifen, insbesondere wenn man nun mal gerne und oft nascht und somit ein erhöhtes Kariesrisiko hat.

Ich denke auch, dass es den Zähnen immer schadet, wenn man zu viel Zucker konsumiert. Aber es ist sicherlich besser wenn man dann mal etwas Süßes isst, dass auch mal mehr wird, als dies dann über den Tag verteilt immer wieder zu essen. Sicherlich ist es auch weniger schädlich, wenn man mal mehr Süßigkeiten isst, anstatt jeden Tag etwas zu naschen.

Ich habe es bisher auch noch nicht gehört und es ist mir recht neu, dass auch der Zeitpunkt der Aufnahme der Süßigkeiten einen Unterschied darin macht, wie sehr es die Zähne angreift. Ich selbst habe bisher nur zwecks der Gewichtszunahme darauf geachtet - und da ist es egal, da es am Ende auf die gesamte Menge ankommt.