Kurz oder lieber gar nicht erst schlafen?

Da ich oft nachts lange wach bin, ist es natürlich immer ein wenig schwierig, wenn ich am nächsten morgen früh aufstehen muss. Gestern musste ich beispielsweise um fünf Uhr aufstehen. Da ich den Montag noch frei hatte und das Wochenende unterwegs war, ist das eher die Zeit gewesen, als ich eigentlich schlafen gehen wollte. Dementsprechend war es natürlich ein wenig anstrengend um diese Uhrzeit fit zu sein und mich auf den Weg zu machen.

Ich habe mich dann dafür entschieden, lieber erst gar nicht zu schlafen, da ich nach ein oder zwei Stunden extrem matschig bin. Wenn ich nur eine halbe Stunde schlafe, bin ich dann zwar ein wenig erholter, was aber schnell wieder vergeht.

Wie sieht das bei euch aus? Schlaft ihr lieber kurz oder dann doch eher gar nicht? Entscheidet ihr das spontan? Ab welcher Zeit entschließt ihr, dass sich ein Schlaf nicht mehr lohnt?

Ich habe auch festgestellt, dass man fitter ist, wenn man eine Nacht gar nicht schläft, als wenn man nur zwei Stunden schläft. Dennoch würde ich nicht auf die Idee kommen, freiwillig gar nicht zu schlafen und vor allem nicht dann, wenn ich am nächsten Tag zur Uni oder zur Arbeit müsste oder etwas Wichtiges zu erledigen hätte. Allerdings würde ich dann auch garantiert früher ins Bett gehen.

Klar ist man anfangs fitter, wenn man gar nicht schläft. Man hat ja diesen ganzen Prozess nicht, in dem man aufwacht und langsam wach wird. Allerdings merkt man schon Unterschiede nach einigen Stunden. Da ist eine Stunde Schlaf schon wesentlich besser für den Körper. Der Körper braucht ja auch ein wenig Zeit, um sich auszuruhen und diese sollte man ihm auch geben. Von daher schlafe ich dann schon so viel, wie ich eben kann und würde nicht ganz darauf verzichten.

Ich versuche es aber meistens gar nicht erst so weit kommen zu lassen, dass ich nur so wenig Schlaf habe. Das mache ich nur dann, wenn ich absolut nicht schlafen kann oder wenn es so ist, dass etwas Wichtiges mitten in der Nacht ansteht. Ansonsten reiße ich mich aber zusammen und verzichte dann eben darauf, auszugehen oder noch weiter vor dem Fernseher zu sitzen.

Gar nicht erst zu schlafen käme für mich nie in Frage. Ich könnte gar nicht vernünftig arbeiten, wenn ich die ganze Nacht aktiv gewesen wäre. Dann ist das Hirn matschig und ich bin zu nichts zu gebrauchen. Wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag früh raus muss, gehe ich auch immer zeitig ins Bett, weil ich ausreichend Schlaf brauche, um leistungsfähig zu sein. Sicherlich kommt es vor, dass man aus welchen Gründen auch immer nicht sofort einschlafen kann, aber lieber schlafe ich wenig als die ganze Nacht gezielt wach zu bleiben.

Für mich ist ein kurzer oder nicht sehr tiefer Schlaf erfahrungsgemäß besser als gar keiner. Diese Erfahrung habe ich zum Beispiel auch auf langen Flugreisen gemacht. Wenn ich nur ein oder zwei Stunden, wenn auch schlecht, geschlafen hatte, war ich am nächsten Tag wesentlich besser drauf, als wenn ich kein Auge zugemacht hatte.

Auch als die Kinder klein waren und ich wenig Schlaf bekam, war es immer so, dass ich am nächsten Tag ausgeruhter war, als wenn ich gar nicht geschlafen hatte. Als Jugendliche hatten wir so Phasen, in denen wir stolz darauf waren, "die Nacht durchgemacht zu haben". Aber von den Vorlesungen am nächsten Tag hätte ich garantiert mehr mitbekommen, wenn ich vorher ein oder zwei Stunden geschlafen hätte.

Mir geht es da wie Täubchen und anlupa. Ich würde lieber kurz schlafen, als gar nicht. Wenn ich gar keine Ruhe hatte, dann bin ich total gerädert und unkonzentriert. Ich denke, dass es da schon besser ist, sich dann zumindest für ein paar Stunden aufs Ohr zu legen. Auch, wenn man dann nicht lange schläft, Hauptsache man bekommt etwas Schlaf oder kommt zumindest etwas zur Ruhe. Ich bin automatisch irgendwann so müde, dass ich mich einfach hinlegen möchte. Für mich käme es da nicht in Frage, dann lieber die ganze Nacht aufzubleiben.

Ich weiß mittlerweile jede Minute Schlaf zu schätzen. So würde ich mich immer hinlegen oder auch nur etwas die Augen zumachen statt wach zu bleiben und den kompletten nächsten Tag durchzuhängen. Ich glaube man muss einfach nur etwas entspannen, damit man seine Akkus wieder ein bisschen aufgeladen bekommt und dass das besser ist als dauerhaft wach zu bleiben. Der Zustand ist auch besser, wenn man wenigstens etwas geschlafen hat.

Natürlich kommt es immer auf die jeweilige Situation an. Vor allem ob ich am nächsten Tag arbeiten muss oder aus irgendeinem anderen Grund morgens fit sein muss. Denn in der Arbeit muss ich hochkonzentriert sein, da zählt Nachts jede Minute die ich schlafen kann. Wenn ich „nur“ einen Termin habe oder ähnliches und danach den restlichen Tag etwas tun kann das ich auch ruhig angehen kann brauch ich Nachts den Schlaf natürlich nicht so dringend.

Grundsätzlich würde ich aber sagen das ich lieber nur kurz schlafen würde als gar nicht. Kurzfristig bin ich nach einem sehr kurzen Schlaf zwar auch ein wenig diesig aber auf lange Sicht bringt es mir doch mehr mich ein wenig ausgeruht zu haben als gar nicht geschlafen zu haben. Denn wenn man gar nicht schläft bekommt man spätestens Mittags doch wieder ein Tief. Wenn man die Nacht vorher zumindest ein bisschen geschlafen hat hält man in der Regel doch recht gut bis zur nächsten Nacht durch.

Schlaf ist mir heilig und ich versuche immer, auf meine acht Stunden zu kommen. Wenn ich frei habe, darf es gerne länger sein. Als ich eine Zeit im Schichtdienst gearbeitet und oftmals nur drei Stunden pro Nacht geschlafen habe, hat sich das extrem negativ auf mein psychisches Wohlbefinden ausgewirkt.

Wenn ich nun aber keine Wahl habe und weiß, dass eine Nacht mit wenig oder gar keinem Schlaf auf mich zukommt, entscheide ich mich eher für die Variante mit wenig Schlaf. Das Aufstehen ist zwar eine Qual, aber erfahrungsgemäß immer noch besser als durchzumachen. Schlafe ich eine Nacht überhaupt nicht, bekomme ich nämlich Herzrasen und bin außerdem wie betrunken. Wenig Schlaf führt zu Symptomen wie Kopfschmerzen, aber insgesamt funktioniere ich besser.