Untersuchung ablehnen, wenn diese unangenehm ist?
Eine Facebook-Umfrage soll ergeben haben, dass von über 1700 Teilnehmern 24 Prozent schon eine medizinische Untersuchung abgelehnt haben, weil diese unangenehm für sie war. Dagegen sagen 7 Prozent, dass sie deswegen noch auf keine Untersuchung verzichtet haben. Mich überrascht es doch und ich hätte schon damit gerechnet, dass durchaus mehr Menschen schon eine Untersuchung abgelehnt haben, weil sie diese als unangenehm empfunden haben.
Wie ist das bei euch? Habt ihr auch schon eine Untersuchung abgelehnt, wenn diese für euch unangenehm war? Meint ihr, dass man dann dadurch muss und eigentlich keine Wahl hat? Findet ihr es durchaus verständlich, wenn jemand auf eine Untersuchung verzichtet, weil diese unangenehm oder schmerzhaft sein könnte?
Mich würden mal Details zu dieser Facebook-Umfrage interessieren. Denn oft ist es so, dass die Fragen in Umfragen so formuliert sind, dass die Antworten der Nutzer stark beeinflusst werden. Stellt sich eben die Frage, warum die Untersuchung als unangenehm empfunden worden ist - nachher lag es gar nicht an der Untersuchung an sich, sondern eher am Arzt, zu dem das Vertrauensverhältnis stark gestört war. Ich würde mich von keinem Arzt untersuchen lassen, dem ich nicht vertraue.
Ich finde durchaus nicht, dass man durch jede medizinische Untersuchung "durch muss". Manchmal ist es in meinen Augen durchaus empfehlenswert, noch eine zweite Meinung einzuholen, und zwar nicht nur aus Zimperlichkeit, sondern weil viele Untersuchungen ja auch eine Belastung für den Körper darstellen, und weil manche Ärzte sogar für den Laien erkennbar eine höhere Auslastung ihrer teuren Gerätschaften anstreben und/oder schnippelfreudig sind und gern den Teufel an die Wand malen.
Mir wurde auch schon zweimal nach einer Untersuchung versichert, dass man dieses oder jenes problemlos "herausschneiden" könne, und eine Google-Recherche meinerseits hat innerhalb von drei Sekunden ergeben, dass es sich bei meiner Diagnose um eine potenzielle Vorstufe einer Vorstufe eines vielleicht herausschneidbaren Problems handelt, bei der absolut kein Handlungsbedarf bestand. In beiden Fällen.
Und natürlich kommt es auch auf die Fragestellung an. Wenn suggeriert werden soll, wie zimperlich und erbärmlich die Leute sind, die es schon als unangenehm empfinden, wenn sie sich "frei machen" müssen, ist der Zusammenhang ein ganz anderer als wenn es um Untersuchungen mit radioaktivem Kontrastmittel geht, bei denen man 14 Tage ins Krankenhaus muss. Falls es so etwas gibt.
Bei der Umfrage wurde wohl nur gefragt, ob ein Patient schon mal eine Untersuchung abgelehnt hat, weil diesem ihm peinlich war oder er Angst davor hatte. Es wurde wohl nicht näher darauf eingegangen, ob es auch durch das nicht vorhandene Vertrauen zum Arzt zu einer Ablehnung kommen könnte. Ich finde das aber durchaus nachvollziehbar.
Ich selbst habe auch schon eine ähnliche Situation gehabt. Es sollte bei mir ein Eingriff gemacht werden, den ich vor Jahren als Kind schon mal gemacht bekam und der mir doch als sehr schlimm in Erinnerung geblieben ist. Damals dachte ich auch, dass ich eben keine andere Wahl hätte, wenn ich endlich eine Besserung haben möchte. Allerdings wurde ich kurz vor dem Eingriff krank und musste diesen absagen. Das war eigentlich mein Glück, da ich dann eine zweite Meinung eingeholt habe und mir dieser Arzt dann sagte, dass der Eingriff gar nicht nötig wäre. Ich denke aber auch, dass es eine große Rolle spielt, wie viel Vertrauen man zu dem Arzt hat und vielleicht auch, wie man sich selbst gerade fühlt.
@Gerbera: Dir ist schon klar, dass es nicht immer um gravierende Probleme gehen muss oder? Die angebotsinduzierte Nachfrage leugnet kein Mensch und niemand streitet sie ab. Daher muss das in meinen Augen gar nicht diskutiert werden. Aber nehmen wir mal ganz simple Vorsorge- oder Kontrolluntersuchungen an, beispielsweise beim Gynäkologen oder beim Zahnarzt. Soll man die auch ablehnen, nur weil sie unangenehm sind oder was?
Ich mit einer stark ausgeprägten Weißkittelhypertonie kann da durchaus mitreden und weiß wie unangenehm das ist. Aber solche Vorsorgeuntersuchungen müssen einfach sein, egal wie unangenehm sie sind. Man kann natürlich auch darauf verzichten, aber dann braucht man sich nicht über entsprechende gesundheitliche Folgen beschweren.
Täubchen hat geschrieben:Aber nehmen wir mal ganz simple Vorsorge- oder Kontrolluntersuchungen an, beispielsweise beim Gynäkologen oder beim Zahnarzt. Soll man die auch ablehnen, nur weil sie unangenehm sind oder was?
Ich kenne schon einige, die beispielsweise nicht zum Zahnarzt gehen, also zu den Kontrolluntersuchungen, weil sie das einfach nicht mögen und ich hatte auch mal eine Phase, wo ich nicht hingegangen bin, weil ich Angst vorm Zahnarzt hatte. Ich kann das daher nicht verurteilen. Ich gehe schon seit Jahren wieder regelmäßig zum Zahnarzt, wegen den Stempeln im Bonusheft und meine Mutter nervt mich auch damit, dass ich immer hingehen soll.
Aber wenn jemand das anders entscheidet, warum nicht? Dieses Bonusheft bringt einem nicht wahnsinnig viel. Ich glaube, man spart da 20% bei den Zahnbehandlungskosten. Und was hab ich denn schon? Ich habe höchstens mal ein kleines Loch und ob ich dann für die Füllung 30 Euro dazu zahle oder 5 Euro weniger, das macht für mich keinen großen Unterschied. Wenn meine Mutter mich deswegen nicht vollnölen würde, würde ich nur zum Zahnarzt gehen, wenn ich wirklich muss.
Ein Kumpel von mir war jahrelang nicht beim Zahnarzt und ist jetzt mal wieder gegangen. Außer dass eine Füllung erneuert werden musste, hat der Zahnarzt da auch nichts gefunden. Also man kann schon hinterfragen, ob das so wichtig ist, jedes Jahr zum Zahnarzt zu gehen.
Ich bin ehrlich gesagt auch überrascht wie „wenig“ Menschen schon eine Untersuchung abgelehnt haben weil Sie Ihnen unangenehm ist. Ich dachte nämlich immer das es viel mehr Leute gibt die Untersuchungen ablehnen die ihnen unangenehm sind. Denn ich kenne einige die das schon gemacht haben. Wenn ich alleine schon an die vielen Leute denke die nicht einmal zum Arzt gehen weil Ihnen alleine schon der Arztbesuch unangenehm ist, kann ich mir gar nicht vorstellen das die Zahlen der Umfrage stimmen.
Gerade in jungen Jahren lehnen viele Behandlungen oder Untersuchungen ab weil Ihnen diese unangenehm sind. Ich kenne viele junge Frauen die sich beispielsweise lange vor der Untersuchung bei einem Frauenarzt drücken. Kenne aber auch genauso viele zum Beispiel ältere Semester die noch nie bei einer Darmspiegelung waren weil Ihnen diese unangenehm ist. Ich selbst habe mich bestimmt auch schon einmal vor einer unangenehmen Untersuchung gedrückt, kann mich aber bewusst nicht mehr daran erinnern. Wenn eine Untersuchung wirklich notwendig ist heißt es bei mir persönlich: „Augen zu und durch.“
Ich finde Untersuchungen einfach wichtig. Manche Sachen macht man zur Vorsorge und wenn man sie nicht macht und hat dann etwas ärgert man sich, weil es dann zu spät ist. Ich lasse die Dinge lieber rechtzeitig kontrollieren. Natürlich ist beispielsweise ein Besuch beim Frauenarzt nicht eben angenehm, aber es ist doch wichtig und sollte nicht einfach gedanklich beiseite geschoben werden nur weil es einem keinen Spaß macht.
Es kommt natürlich darauf an, um was für eine Untersuchung es sich handelt und was eine Ablehnung genau bedeutet. Gilt es als abgelehnte Untersuchung wenn man eine Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt ausfallen lässt, weil Zahnarzt? Oder muss man dafür schon beim Radiologen in der Praxis sitzen und dann beschließen, dass man das MRT doch nicht will, weil das Gerät so eng aussieht?
Ich habe auf jeden Fall schon Vorsorgeuntersuchungen hinaus gezögert, aber in der Praxis abgelehnt habe ich glaube ich nur einmal eine Untersuchung. Da wollte sich mein Augenarzt etwas im Auge näher anschauen, nur als Routineuntersuchung, also ohne akute Probleme oder einen Verdacht. Dafür hätten meine Pupillen geweitet werden müssen und es dauert ja immer bis sich das normalisiert und man sollte dann nicht Auto fahren und so weiter. Hat nicht in meinen Tagesplan gepasst, deshalb habe ich das damals abgelehnt.
Die Frage ist ja wie hoch das Risiko ist, irgendwann doch mal ein größeres Problem zu bekommen, dass dann mit einem teuren Zahnersatz endet. Ein bisschen Füllung ist ja kein Problem. Aber man lebt ja nun mal doch recht lange und für so lange sind die Zähne eigentlich nicht gemacht.
Und die Kasse hat eben die Leistungen für den Zahnersatz doch schon zusammengestrichen. Lasse dir mal im Alter die Zähne machen, dann redet man mal ganz schnell über Summen im mittleren fünfstelligen Bereich und da wäre ich dann schon froh, wenn ich davon nicht nur 10 oder 20 Prozent übernommen bekomme. Darauf zu setzen, dass so etwas nie nötig wird, ist da doch ein gewisses Glücksspiel.
Aber ganz grundsätzlich muss man natürlich nicht jede Untersuchung mitmachen, die angeboten wird. Ich denke halt, dass der Arzt vernünftig den Sinn und den Nutzen der Untersuchung erklären sollte. Kann er das nicht, dann war es das halt.
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