Sich von sinnlosen Modezwängen befreien
Heute schaut fast jeder, dass er mit den neusten Modetrends mithalten kann und man ist ständig dabei, sich neue Klamotten zu kaufen. Ich bin auch immer losgezogen mir ständig die neusten Trends zu kaufen und habe sehr viel Geld ausgegeben, obwohl ich manche Sachen nie angezogen habe. Zurzeit bin ich dabei meinen Kleiderschrank auszumisten und nur die Teile zu behalten, die ich wirklich anziehen will und egal ob es gerade modisch angesagt ist oder nicht.
Bei mir hat es irgendwie klick gemacht, weil sich die Mode auch irgendwann wiederholt und ich auch schon viele Klamotten weggeschmissen oder verschenkt habe, die heute wieder aktuell sind. Ich will auch dieses Jahr versuchen mit den Sachen auszukommen und so wenig wie möglich neu zu kaufen, um mich von den Modezwängen zu befreien. Unterwerft ihr euch irgendwelchen Modezwängen und ist es euch wichtig die neuesten Trends zu kaufen und zu tragen oder betrachtet ihr das als sinnlos und befreit euch auch lieber davon?
friedchen hat geschrieben:Heute schaut fast jeder, dass er mit den neusten Modetrends mithalten kann und man ist ständig dabei, sich neue Klamotten zu kaufen.
Ich behaupte das Gegenteil. Heute schaut fast niemand mehr, dass er bei den neuesten Modetrends mithalten kann und nur eine kleine Gruppe von Jugendlichen schaut, dass sie stets den Modetrends hinterherläuft. In meinem Umfeld und auch im Umfeld meiner zwanzig- bis dreißigjährigen Kinder ist das nicht der Fall. Ich denke, dass das eine Altersfrage ist.
Auch früher haben wir in einem gewissen jugendlichen Alter darauf geachtet, was gerade der Trend ist. Aber das wächst sich mehr oder weniger aus. Man kann sich ja auch finanziell meist nicht leisten, sich jede Saison komplett neu einzukleiden, dazu noch die angesagtesten Sneakers für zweihundert Euro.
Eigentlich mache ich unter den Jugendlichen in meinem Umfeld die Erfahrung, dass die Kleidung etwas individueller wird, weil die Auswahl viel größer ist als früher. Eigentlich kann alles trendig sein, wenn man es selbstbewusst trägt.
Also meiner Ansicht nach rennen doch nur die Menschen der neusten Mode hinterher, die zu wenig Selbstwertgefühl haben und versuchen, sich durch ein Aussehen gemäß den neusten Trends aufzuwerten. So ein Verhalten ist besonders bei Teenagern zu beobachten, die ja sehr unsicher sind was das eigene Aussehen angeht. Aber das verwächst sich normalerweise.
Wobei ich aber auch noch einzelne Erwachsene kenne, die da extrem der Mode hinterher sind und immer "cool" und angesagt aussehen müssen. Ich finde so etwas total lächerlich und habe dafür kein Verständnis. Irgendwann sollte man seinen eigenen Stil haben, der nicht immer dem Mainstream entsprechen muss.
Ich glaube, dass das heutzutage eigentlich ganz gut geht. Denn wenn man raus schaut tragen die meisten Leute einen Parka, einen normalen Pullover oder eine Strickjacke, eine Jeans oder Stoffhose und dazu eben auch Turnschuhe. Das trägt doch praktisch jeder und damit ist man im Alltag nicht schlecht angezogen.
Man muss sich nicht von neuer Mode komplett befreien und muss den Kauf neuer Kleidung verweigern. Allerdings sollte es wirklich nicht in einen Zwang ausarten, vor allem wenn einem die gekauften Kleider nicht gefallen und sie sich nur als Fehlkäufe und Schrankleichen entpuppen.
Ich bin zugegebenermaßen nicht mehr so ganz jung, aber ich sehe das Thema "Mode" mittlerweile recht entspannt. Als Teenager habe ich auch versucht, durch Kleidung und Schuhwerk "dazuzugehören" und mich entsprechend gegrämt, weil ich weder Interesse noch Talent dafür hatte/habe, mich wirklich schick zu kleiden und aus den unterschiedlichen Trends das herauszufischen, was an mir toll aussieht. Ich habe mich in Jeans und T-Shirt schon immer am wohlsten gefühlt und habe nicht vor, daran jemals etwas zu ändern.
Andererseits habe ich aber auch nicht den Ehrgeiz, mich gegen jede Mode zu sträuben und mich für wunder wie individuell zu halten. Wenn man seine Kleidung wie ich von der Stange kauft, muss man sich damit arrangieren, wenn in einer Saison Blumenprints "in" sind, dann wieder Tupfen, dann wieder diese Ärmelform, dann jene. Wenn man das Zeug kauft, unterwirft man sich ja auch mehr oder weniger dem Zwang, das anzuziehen, was andere Leute beschlossen haben, auf den Markt zu werfen.
Und wenn man nicht in Jeans und T-Shirt bei der Hochzeit der besten Freundin aufläuft, gehorcht man ebenfalls einem sozialen Zwang. Aber das wiederum stört mich herzlich wenig. Letzten Endes sind es doch nur Klamotten, die man anziehen muss, weil nackte Primaten frieren und nicht lecker aussehen.
Um ehrlich zu sein gehen solche Mini- und Mikro-Trends, die nur kurzlebig oder lokal begrenzt sind an mir vorbei. Und das, was man in den Geschäften kaufen kann, ist ja schon der oktroyierte, allgemeine Trend seitens der Industrie. Was ich heute kaufe, kann meiner Definition nach schon nicht aus dem Trend sein, vor allem nicht, wenn es etwas ist, was man in jedem Laden bekommt.
Eine Modestrecke ist auch nicht hilfreich, denn da habe ich das Gefühl, dort werden Dinge abgebildet, die mit der Lebensrealität nur wenig zu tun haben. Ich gucke mir das an wie jemand, der zum Ballett geht und die Tänzer beobachtet, aber tanze selbst nicht durchs Leben, sondern stapfe und stolpere mich in dieser Analogie eher so durch. In Jeans und Oberteil. Als Jugendliche hatte ich natürlich auch eine viel feinere Nase für Trends und was man in der zehnten Klasse getragen hat, wäre in der zwölften meist schon wieder hoffnungslos out gewesen.
Aber in der Regel verwächst sich das und man gibt den Dingen einen viel längeren Lebens-Zyklus. Ich habe keine Bedenken, auch Kleidung zu tragen, die mehrere Jahre alt ist, wenn ich noch reinpasse. Von daher fühle ich mich von der Mode nur unter Zwang, wenn die Diversität fehlt und gefühlt immer der gleiche Kram in jedem Laden hängt und man auch immer nur die gerade angesagten fünf Farben bekommt.
Heute schaut fast jeder, dass er mit den neusten Modetrends mithalten kann und man ist ständig dabei, sich neue Klamotten zu kaufen.
Der Trend geht tatsächlich seit einigen Jahren weg von Fast Fashion und das ist ja die einzige Mode, die sich die meisten leisten können wenn sie ständig die neusten Trends kaufen. Die Umsätze von den bekannten Ketten stagnieren, gehen teilweise sogar zurück. Nachhaltigkeit und Minimalismus sind Themen, die inzwischen auch im Kleiderschrank angekommen sind.
Ich habe mich nie irgendwelchen Modezwängen unterworfen und hatte auch nie das Gefühl, dass es überhaupt einen Zwang gab. An meiner Schule waren damals viele modisch eher alternativ unterwegs, da wurdest du gefeiert wenn du es geschafft hast eine tolle Lederjacke auf dem Flohmarkt zu finden, nicht wenn du ein Massenprodukt von einer bestimmten Marke getragen hast.
Früher habe ich schon Fast Fashion gekauft, aber ich habe nie Trends gekauft weil sie Trends waren sondern weil sie mir gefallen haben. Heute überlege ich bei trendigen Teilen ob ich sie in meine Garderobe integrieren kann und ob sie eher zeitlos sind oder ob man sie in der nächsten Saison nicht mehr sehen kann. Da fällt das ein oder andere Teil, das mir eigentlich sehr gut gefällt, schon weg. Aber wenn man auf Fast Fashion verzichtet sind die Kleidungsstücke teurer, auch deshalb macht es Sinn einen Kauf genau zu überdenken.
Es spricht sicherlich nichts dagegen, wenn man modisch gekleidet sein möchte. Aber wenn man Trend kauft und trägt, die einem gar nicht gefallen, nur weil diese gerade modern sind, kann ich nicht nachvollziehen. Das spricht für mich auch eher dafür, dass da etwas schief läuft. Oder ich mir die neusten Trends ins Hause hole, viel Geld dafür ausgebe und diese dann ungetragen im Schrank verschwinden. Dafür wäre mir mein Geld einfach zu schade.
Es sagt sicherlich niemand etwas, wenn man sich gerne über neue Trend informiert und da auch mal das ein oder andere kauft, aber es sollte dann schon dem eigenen Geschmack entsprechen. Ich habe einige Sachen im Schrank, die sicherlich nicht gerade im Trend sind, aber ich mag sie und trage sie daher gerne. Ich denke, dass man auch danach gehen sollte, was eben zum eigenen Typ passt und in welcher Kleidung man sich wohlfühlt. Was nützt einem die neuste Röhrenhose, wenn man sich bescheuert darin vorkommt?
Ich verstehe nicht, warum die meisten hier davon ausgehen, dass die neusten Trends nur gekauft werden. Dass jemand andere Mode beim Schneider den neusten Trends entsprechend anpassen lassen könnte, auf die Idee kommt scheinbar keiner. Ich kenne einige junge Frauen, die nur wegen dem Vokuhila-Trend ihre bodenlangen Abendkleider zum Schneider gebracht haben, weil sie unbedingt "cool" sein wollten. Dann kommt das böse Erwachen, wenn der Trend vorbei ist und das Kleid nicht mehr "korrigiert" werden kann.
Ich kenne niemanden, der irgendein Kleidungsstück in einer Schneiderei an irgendeinen Trend anpassen lassen hat. Das ist eh nur in wenigen Fällen möglich und oft fast genauso teuer wie neu kaufen, deshalb ist es wohl kaum verwunderlich, dass niemand hier mit dieser eher abwegigen Idee daher kommt.
Weniger abwegig ist aber der cropped / raw hem Trend bei Jeans. Also Jeans, die unten einfach abgeschnitten werden ohne, dass der Saum umgenäht oder irgendwie versäubert wird. Ich glaube den Trend haben schon einige Leute mitgemacht und haben viele ihrer Jeans so bearbeitet, dass sie nur noch für Shorts taugen wenn mal wieder normal lange Modelle angesagt sind.
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