Wann ist ein Arztbesuch eher schädlich als nützlich?

vom 27.08.2018, 06:13 Uhr

Es kommt ja immer wieder vor, dass die Menschen zum Arzt gehen, auch wenn das eigentlich gar nicht nötig wäre. Beispielsweise suchen ja auch viele Menschen mit Bagatellen die Notaufnahme auf. Wann wäre es eurer Ansicht nach aber eher schädlich als nützlich, wenn man den Arzt aufsuchen möchte? Würdet ihr das vom Charakter des Arztes selbst abhängig machen oder spielt dabei eher die Beschwerde eine wichtige Rolle?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man wegen einer Kleinigkeit hingeht ist das schon mal absolut verkehrt. Man sollte schon auch etwas haben, bei dem man sich nicht alleine helfen kann und Medikamente braucht oder eine Einschätzung von einem Fachmann, weil es durch Hausmittel nicht weggeht. Wenn man dann aber zum Arzt geht und vielleicht auch noch etwas einnehmen muss und müsste vielleicht nur etwas mehr trinken um es wegzubekommen, dann ist das natürlich eher schädlich als hilfreich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für dich selber oder für andere? Wenn man wegen irgendwelchem Blödsinn die Notaufnahme verstopft, sodass Leute mit schwerwiegenden Problemen länger warten müssen, ist das natürlich kein soziales Verhalten. Aber ich weiß eben auch nicht so genau, ob hier nicht eine Minderheit an Verrückten hochgepusht wird, weil sich solche Geschichtchen gut in den Medien machen, oder ob es sich wirklich ein von der Bevölkerung ausgelöstes Problem handelt, und nicht etwa auch um eine Auswirkung von Personalmangel.

Schließlich kann ich als medizinischer Laie auch nicht immer sicher sein, ob es sich nicht doch um ein ernstes Problem handelt. Herzbeschwerden und Verdauungsprobleme können sich ziemlich ähnlich anfühlen und oft sind es unspezifische Symptome, die von Herzinfarkt bis "etwas Falsches gegessen" alles bedeuten können. Das Fachpersonal hat da auch immer leicht lachen, wenn jemand wegen sich schlimm anfühlenden Nichtigkeiten angerannt kommt.

Ich selber finde es immer nervig, wenn ich mich im Wartezimmer anhusten lassen und selbst meine Keime verbreiten muss, wenn ich mal wieder eine Krankschreibung brauche. Da wäre es für meine Gesundung und mein Umfeld eindeutig besser, wenn ich mich nicht vor die Tür wagen müsste, aber so einfach haben es die Berufstätigen unter uns nun mal nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Schädlich für einen selbst ist es, wegen einer offensichtlichen Kleinigkeit, von der man selbst aus Erfahrung weiß, dass sie wieder verschwindet, einen Arzt aufzusuchen. Womöglich holt man sich im Wartezimmer zusätzliche, diesmal aber ernsthafte Erkrankungen, etwa durch antibiotikaresistente Bakterien oder schlimme Viren.

Nun ist aus deinem Post nicht herauszulesen, für wen schädlich, ob für dich, die anderen Patienten, für den Arzt oder für die Krankenkassen. Für die anderen Patienten schädlich ist man, wenn man weiß, dass man eine sehr ansteckende gefährliche Krankheit hat und den Arzt oder das Krankenhaus vorher nicht darüber informiert. Unser Kinderarzt hatte Kinder mit ansteckenden Krankheiten beispielsweise möglichst von anderen Kindern isoliert und sie oft sogar sofort ins Behandlungszimmer genommen, was zumindest die Gefahr für die anderen Kinder ein bisschen, wenn auch nicht komplett reduzierte.

Eine Gefahr für das Gesundheitswesen wäre es, wenn zu viele Hypochonder ärztliche Leistungen, auf teure Gerätemedizin bestehen und sogar die Notaufnahme in Anspruch nehmen. Dann würde die Gesundheitsversorgung irgendwann nicht mehr bezahlbar.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke auch, dass man anderen eher schadet, wenn man wegen einer Kleinigkeit in die Notaufnahme geht. Da behindert man sicherlich die Arbeit und nimmt vielleicht einem anderen Patienten den Platz weg, der eine Behandlung viel nötiger hat. Ebenso ist das sicherlich im Notdienst.

Ansonsten kann ein Arztbesuch sicherlich auch eher schädlich sein, wenn eine falsche Diagnose gestellt wurde oder ein Eingriff empfohlen und durchgeführt wurde, der gar nicht nötig gewesen wäre und der dem Patienten Schmerzen oder andere Qualen bereitet hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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