Warum schenken fast alle Leute Geld zur Konfirmation?

Der junge Erwachsene sollte in jedem Fall den richtigen Umgang mit Geld lernen. Ich lege hier einmal die Betonung auf den richtigen Umgang, denn wenn er beispielsweise hier schon gewisse Fehler von anderen Personen gelehrt bekommt, prägen sich diese Fehler im Verhalten des Jugendlichen ein.

Die Folgen wären dann allerdings meistens zum Nachteil der betroffenen Person, denn Fehler speziell im Umgang mit Geld lassen sich sehr schwer beseitigen. Daher sollte man den Jugendlichen an den Umgang mit Geld heran bringen und auch wertvolle praktische Ratschläge dazu geben. Ein sogenanntes Geldgeschenkt ist dazu auf jeden Fall der passende Einstieg. Hierbei lässt sich dann auch auf praktikable Weise erläutern, wie beispielsweise Geldgeschäfte und Anlageformen dazu funktionieren.

Also ich denke, dass es sich einfach mit der Zeit so eingebürgert hat zur Konfirmation Geld zu verschenken. Ich allerdings verstehe nicht, warum es so viel ist. Viele Jugendliche, die nicht christlich sind und Jugendweihe haben bekommen nicht so viel. Natürlich ist das auch vom Gehalt der jeweiligen Familie und Bekanntschaft abhängig.

Ich finde dass Jugendlich zur Konfirmation sehr oft sehr viel Geld bekommen. Die meisten Bekannten die ich habe, kamen bei ihrer Konfirmation auf weit mehr als 1000 Euro. Dafür könnte man sich einen All Inklusive Urlaub leisten. Allerdings wird das Geld auch ganz unterschiedlich angelegt, manche zum Beispiel legen es auf ein Sparbuch und nutzen es für den Führerschein, was ich als sehr nützlich empfinde.

Dass Geldgeschenke irgendeinen tieferen, komplizierten Brauch haben, ist doch Unsinn. Jugendliche zur Jugendweihe bekommen auch ihr Geld und das ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache! Wieso sollten dann Konfirmanden kein Geld bekommen, nur weil es eben gerade nichts mit dem Glauben zu tun hat?

Überlegt doch mal, jeder junge Mensch freut sich über Geld - auch wenn er eben noch den christlichen Glauben geschworen und beteuert hat. Ging euch das früher nicht so, findet ihr das unnormal?

Zur Konfirmation findet immer eine große Feier statt, die viel Geld kostet, um auch alle Verwandten satt zu bekommen. (Es ist eben ein wichtiges Fest, eine wichtige Entscheidung des Jugendlichen, die gefeiert wird.) Da ist es doch nur fair, dass die dann auch etwas mitbringen, oder? Zumal der Jugendliche dann kirchlich für erwachsen angesehen wird und auch rechtlich ist man mit 14 erwachsener und mündiger als mit 13. Und für diesen neuen Lebensabschnitt steuern Verwandte eben Geld bei, ich verstehe nicht, was daran so seltsam ist. Bei der Jugendweihe ist es dasselbe.

Und die Geldsummen, die da fließen, sind doch wohl von Familie zu Familie unterschiedlich. Ich habe damals auch um die tausend Euro von allen zusammen bekommen, was sicherlich nur daran lag, dass ich eine riesige Verwandtschaft habe und so schon eine Menge dazu kam. Andere haben kleinere Familien und bekommen demzufolge weniger, bei der Jugendweihe ist es ganz genauso. Wobei es die Jugendweihe auch nur gibt, weil es Konfirmation gibt und solch kirchliche Dinge eben immer sehr wichtig sind und gefeiert werden - genau wie die Taufe. Und damit die Atheistenkinder nicht leer ausgehen, gibt es Jugendweihe - ist ja auch vollkommen in Ordnung.

Mit dem Geld unterstützt man den Jugendlichen eben ganz einfach - man gibt ihm für den neuen Lebensabschnitt etwas mit, genau wie man das auch zu Geburtstagen macht. Manche schenken auch Sachgegenstände, aber da es mit zunehmendem Alter immer schwerer wird, etwas zu finden, was dem Jugendlichen auch wirklich gefällt und was er braucht, schenkt man lieber Geld - genau wie zu Geburtstagen. Außerdem, weil ja später auch noch Dinge wie Führerschein, Computer, Studium/Ausbildung, erste Wohnung, usw. bezahlt werden müssen und man das eben mit Sachgegenständen nicht kann, gibt es Geld, ganz einfach. Eigentlich logisch, oder?

Und nicht, dass ihr denkt, die tausend Euro habe ich bar auf die Hand bekommen, oh nein! Vielleicht hundert habe ich davon live in meinem Geldbeutel gesehen, der Rest ist auf das Sparbuch gewandert und liegt dort auch jetzt noch und darüber bin ich sehr froh, wie will man sonst alles finanzieren, was sich noch so anhäuft. Meine Eltern haben vier Kinder, die können nicht alle so durchbringen wie das andere Familien vielleicht tun. Da ist es schon eine große Hilfe, wenn man zu solchen Events wie Taufe und Konfirmation eine kleine Finanzspritze durch die Verwandtschaft bekommt. Man unterstützt sich eben gegenseitig, das ist ganz klar.

Ich war bisher einmal bei einer Konfirmation und ich muss sagen, dass ich auch Geld geschenkt habe. Ich kannte das Mädchen, das da konfirmiert wurde, nicht so gut, dass mir ein anderes Geschenk eingefallen wäre, das ihr dann auch sicher gefallen hätte. So hielt ich einfach ein Geldgeschenk für eine gute Möglichkeit, etwas zu schenken, das dann auch Freude bereitet, indem das Mädchen sich dann etwas kaufen konnte, was ihr wirklich gefällt.

Ich bin selbst nie konfirmiert worden, sehe das ganze aber eher kritisch. Ich habe durch Mitschüler mitbekommen, wie viel Geld da fließt von den Verwandten als Geschenk und ich finde das übertrieben. Denn oft sind das ja mehrere Tausende, die da verschenkt werden und nicht nur ein paar Zehner.

In meinem Jahrgang damals war das sogar so, dass die meisten sich nur wegen der Aussicht auf Geld haben konfirmieren lassen, was ich persönlich nicht richtig finde. Ich finde, dass man so ein Glaubensbekenntnis schon ernst meinen sollte und dabei kein Geld im Kopf haben sollte. Auch die Argumentation bezüglich Führerschein und Auto verstehe ich nicht. Mit 14 Jahren darf man schon die ersten Jobs machen wie Zeitungen austragen. Es ist ja nicht so, dass man dann komplett ohne was dasteht und gar nicht sparen kann.