Mit Kochtopf und Pfanne auf dem Gartengrill kochen?
Ich habe heute Mittag nicht schlecht gestaunt als unser Nachbar den Grill anschmiss und einen Topf auf das Rost stellte um eine Suppe heiß zu machen. Danach hat er eine Pfanne auf den Grill gestellt und das Fleisch in der Pfanne gebraten. Er meint, dass er das öfters macht. Aber aufgefallen ist mir das nicht. Er meint, dass er so den Geruch nicht in der Wohnung hat und es genauso geht und auch noch Energie spart.
Würdet ihr aus Energieersparnisgründen oder wegen des Geruchs auf dem Gartengrill kochen und das mit Kochgeschirr? Welchen Grund kann es noch geben, dass man so kocht? Da er mit Holzkohle den Grill angefeuert hat, konnte er die Hitze auch nicht so regeln, weil es ein Grill ist, den man nicht regeln kann. Aber macht das nicht die Topfe irgendwann kaputt?
Es kann schon Vorteile haben, wenn man auf dem Balkon Essen zubereitet, aber wozu braucht man da einen Grill? Ich würde da einfach eine Kochplatte mit einem Verlängerungskabel anwerfen und darauf eben kochen. Wenn man die Sachen geschickt platziert und die Balkontür weitestgehend schließt, kommt auch kein Geruch vom Essen in die Wohnung.
Wir dürfen laut Mietvertrag gar nicht auf dem Balkon grillen, weil der Vermieter Angst vor Bränden hat. Hier halten sich auch alle daran, weil dem Vermieter alle Häuser in dieser Nachbarschaft gehören und da alle die Regeln auch kennen. Ich werfe manchmal die Friteuse auf dem Balkon an, damit es in der Wohnung nicht so stark riecht und da reicht wie gesagt auch ein Verlängerungskabel aus. Ich finde es total übertrieben den Grill anzuwerfen, wenn es eine normale Herdplatte doch auch tun würde.
Ich finde es schon etwas bizarr, Töpfe und Pfannen auf dem Grillrost zu benutzen, auch wenn es natürlich prinzipiell funktioniert. Auch kann ich mir vorstellen, dass moderne Kochutensilien, die normalerweise für einen Induktionsherd gedacht sind, auf Dauer durch einen solchen Gebrauch Schaden nehmen. Waren aus Gusseisen dürfte es hingegen ziemlich egal sein, in welcher Form die Hitze auf die Grundfläche einwirkt.
Nichtsdestotrotz würde diese Anwendung für mich nicht in Frage kommen, schon alleine wegen dem zeitlichen Zusatzaufwand. Auch, wenn man vielleicht Energie spart, verliert man einen Haufen Zeit, bis der Grill heiß genug ist. So lange würde ich nicht auf meine Nudeln oder meine Bratkartoffeln warten wollen, wenn ich sonst die Zubereitung in einer Viertel- bis halben Stunde gewohnt bin.
Energie sparen? Das halte ich für ein Gerücht. Für die Herstellung der Holzkohle wird doch auch reichlich Energie benötigt und wenn da damit eigentlich Geld sparen meinst dann stimmt das mit Sicherheit auch nicht.
Außerdem dauert es wirklich lange bis die Sachen heiß werden. Ich war mal campen und wir hatten eigentlich auch einen Gaskocher dabei, aber der hat nicht funktioniert, deshalb mussten wir dann Morgens schon den Grill anwerfen um heißes Wasser für den Kaffee zu bekommen. Trotz Deckel auf dem Topf und auf dem Grill war der Kaffee erst nach dem Frühstück fertig.
Den Töpfen ist es wahrscheinlich egal ob die Hitze von den Kohlen oder der Herdplatte kommt, aber vielleicht wird der Boden durch den Ruß dreckig. Wenn man das Gitter vom Grill sauber macht ist das ja oft ein bisschen rußig.
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie davon gehört das jemand auf einem Holzkohlegrill kocht. Schon gar nicht mit der Intention damit Energie zu sparen. Die Kohle die er dafür benutzt ist wahrscheinlich um das zehnfache teurer als das bisschen Strom den sein Herd verbrauchen würde um zwei Kochplatten zu beheizen. Von der Umweltverschmutzung (durch die Kohle bzw. deren Herstellung) ganz zu schweigen. Das jemand Holzkohle benutzt um (erneuerbare) Energie zu sparen ist ja fast schon skandalös.
Ich verurteile selbstverständlich nicht das grillen an sich schließlich grille ich auch sehr gerne. Aber einen Topf mit Suppe auf dem Grill zu erwärmen muss wirklich nicht sein. Ich kenne es nur so das manche ihr Chilli oder ähnliches mit in den Smoker stellen wenn Sie gerade ohnehin (über einige Stunden hinweg) grillen. Das lasse ich mir noch eingehen, schließlich hat man den Grill ohnehin schon an. Die Variante deines Nachbarn ist aber wirklich bescheuert. Mir persönlich wäre übrigens alleine der Aufwand schon zu groß den Grill anzuzünden, und anschließend wieder zu reinigen, und das nur für einen Topf voll Suppe.
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