Aus Misserfolgen etwas Positives ziehen können?

vom 08.09.2015, 19:05 Uhr

Man kann mit Misserfolgen ganz unterschiedlich umgehen. Manche Leute nehmen Misserfolge zum Anlass, um sich beim nächsten Mal noch mehr anzustrengen und dann erst richtig durchzustarten. Sie nehmen das als Motivation, um noch mehr zu geben und wollen dann erst recht kämpfen und zeigen, was sie drauf haben.

Allerdings gibt es auch Leute, die bei Misserfolgen richtig niedergeschlagen sind und dann auch völlig die Motivation verlieren, es noch einmal zu versuchen, da sie dann auch den Glauben an sich verlieren und denken, dass sie es ohnehin nicht schaffen werden. Wie geht ihr selbst mit Misserfolgen um? Motivieren euch diese erst so richtig oder seid ihr dann auch eher traurig und niedergeschlagen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich würde mich nach einem Misserfolg auf jeden Fall dazu motiviert fühlen, weiter zu machen und mich mehr anzustrengen. Aber etwas Positives würde ich deswegen nicht in meinem Misserfolg sehen. Wenn Menschen mit solchen Sprüchen kommen erweckt das bei mir eher den Eindruck, als ob man sich einfach darüber hinweg trösten möchte. Man kann die Sache eben nicht schön reden.

Ich denke aber schon, dass Menschen ehrgeiziger werden können, wenn sie Misserfolge hatten. Man möchte nicht dauernd der Verlierer sein und manchmal kann ein Misserfolg daher auch ein guter Ansporn sein, in allen möglichen Lebenslagen und Situationen mehr zu tun, als man sonst vielleicht tun würde.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Natürlich zieht mich ein Misserfolg erst mal eine Zeit lang herunter, aber dann versuche ich daraus neue Kraft zu gewinnen und etwas daraus zu machen. Ich erhalte dann Kraft aus dieser Niederlage und handel dann eher so mit dem Motto, dass es schlimmer ja gar nicht werden kann und dann startet es auch gut durch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zuerst bin ich nach einem Misserfolg natürlich niedergeschlagen und unzufrieden, vielleicht sogar traurig. Aber darüber kommt man hinweg. Anschließend gehe ich positiv an das Ganze heran und lerne daraus. Beim nächsten Mal kann es ja nur besser werden und genau das sage ich mir auch immer wieder um mich so zu motivieren.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Warum nicht? Ich mache das andauernd. Natürlich kann es sein, dass man vielleicht im ersten Moment traurig ist, dass es nicht sofort geklappt hat. Aber dann analysiere ich die ganze Situation, lokalisiere mögliche Ursachen für den Misserfolg und entwickle dann Maßnahmen und Strategien, dass es beim nächsten Anlauf besser klappt.

Bisher bin ich immer sehr gut gefahren mit dieser Strategie und sehe gar keinen Grund zur Klage. Der Mensch lernt nun einmal, das ist völlig normal. Es wäre doch langweilig, wenn alles immer auf Anhieb klappen würde, dann bräuchte man sich ja gar nicht mehr anstrengen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Beides, würde ich sagen. Ich bin eindeutig nicht der Typ, der tatsächliche oder vermeintliche "Blamagen" und Misserfolge lässig abschüttelt, auch wenn ich daran arbeite. Aber gerade wenn mal wieder etwas saublöd gelaufen ist, obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben und Herzblut hineingesteckt habe, bin ich schon manchmal ziemlich geknickt und brauche etwas Zeit, bis ich mich wieder sortiert habe. Aber für gewöhnlich raffe ich mich auch wieder auf und entdecke mit etwas Abstand, dass manche Misserfolge im Endeffekt sogar Vorteile mit sich bringen.

Aber aus manchen Misserfolgen lässt sich meines Erachtens nur mit Gewalt und viel Schönreden etwas "Positives" ziehen. Ich glaube nicht an die hübschen Geschichten, die uns die Medien vorsetzen und laut denen quasi jeder, der im Rollstuhl landet, seine wahre Berufung findet und die Paralympics gewinnt oder was es da an Feel-Good-Stories so gibt. Ich meine, natürlich sind diese Geschichten in der Regel nicht frei erfunden, aber sie stellen wohl kaum den Standard dar und verschweigen auch gerne die Schattenseiten, wenn Schicksalsschläge aller Art quasi als Sprungbrett für den großen Erfolg zurechtgefiedelt werden.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Mir geht es da wie Gerbera und ich bin auch schon ziemlich traurig und deprimiert, wenn etwas nicht funktioniert hat, in das ich viel Mühe und Arbeit gesteckt habe. Da ist eine Enttäuschung dann schon vorhanden und ich frage mich auch, was genau dazu geführt hat, dass es eben misslungen ist.

Allerdings fällt es mir dann auch schwer, irgendeine positive Bilanz darauf zu ziehen und daran festzuhalten. Ich muss dann auch schon gut überlegen, ob ich wirklich etwas Positives daran finden kann. Das gelingt wenn dann aber auch erst, wenn die erste Enttäuschung etwas abgeflaut ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bei mir kommt es immer echt drauf an, wie ich darauf reagiere. Manchmal reagiere ich so, dass ich dann wirklich niedergeschlagen bin. Ich bin dann demotiviert und habe keine Lust mehr und möchte aufgeben. Grade, wenn man sehr lange auf einen Erfolg hingearbeitet hat und es am Ende dann doch nicht klappt, ist das sehr demotivierend für einen und man hat dann, grade, wenn es nicht der erste Versuch war, einfach keine Lust mehr und möchte einfach nicht noch einen Fehlschlag verkraften.

Jedoch dreht es sich bei mir noch manchmal und nach dem Niederschlag versuche ich dann doch noch etwas positives draus zu ziehen. Auch, wenn das nur bedeutet, dass ich den gleichen Fehler nicht noch mal mache und es nicht unbedingt noch mal erneut versuche. Oftmals kann man nämlich doch noch was positives aus der Sache ziehen, auch, wenn es manchmal erst um einiges später ist und einem direkt für die Situation, um die es geht, nicht unbedingt noch was bringt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Allerdings fällt es mir dann auch schwer, irgendeine positive Bilanz darauf zu ziehen und daran festzuhalten. Ich muss dann auch schon gut überlegen, ob ich wirklich etwas Positives daran finden kann.

Das klingt nicht gerade positiv und gesund. An deiner Stelle würde ich aufpassen, dass ich nicht in irgendwelche Depressionen abdrifte. Das kann leicht passieren, wenn man alles nur negativ sieht. Man sollte sich vieles einfach nicht so zu Herzen nehmen. Dann lebt es sich leichter.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen, dass war bei mir schon immer so und ich bin dadurch nicht in eine Depression verfallen. Aber danke für deine Sorge. Ich kann dir aber sagen, dass diese unbegründet ist und ich auch versuche, aus vielem etwas Positives gewinnen zu können. Aber wenn man das Jahre lang anders gemacht hat, ist das durchaus eine Aufgabe, die man nicht von heute auf morgen umsetzen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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