Als Tierarzthelfer bestimmte Tiere nicht mögen?
Vor kurzem habe ich mitbekommen, dass ein Tierarzthelfer ein Tier röntgen sollte, was er nicht besonders mochte. Es handelte sich wohl um eine Ratte und er meinte zu seiner Kollegin, dass er sich mit diesen Tieren einfach nicht anfreunden könnte. Natürlich hat er trotzdem seinen Job gemacht und das Tier dann zum röntgen gebracht.
Ich fand es schon irgendwie ganz amüsant, dass es auch bei Tierarzthelfern bestimmte Abneigungen gegen manche Tierarten gibt. Aber ich denke, dass ist eben nur menschlich und das man eben nicht jedes Tier mögen muss. So lange der Helfer dann trotzdem seine Arbeit macht, ist ja auch alles in Ordnung. Eine Freundin meinte aber gleich, dass der gute Mann wohl seinen Beruf verfehlt hätte und das er sich solch eine Abneigung da doch eigentlich nicht leisten könnte.
Findet ihr es auch so ungewöhnlich, dass ein Tierarzthelfer eine Abneigung gegen ein bestimmtes Tier hat? Ist das nicht einfach nur menschlich? Sollte so jemand dann gar nicht erst in einem Beruf mit Tieren arbeiten? Meint ihr auch, dass dann der Beruf verfehlt wurde?
Warum sollte man, nur weil man Tierarzthelferin geworden ist, alle Tierarten gern haben? Ich mochte weder in der Ausbildung noch während und nach dem Studium Geierschildkröten. Die sind in der Behandlung einfach fies. Giftschlangen begeistern mich auch nicht.
Und natürlich mag auch nicht jedes Tier, auch wenn man die Tierart generell gut leiden kann. Es gibt eben auch bei Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Pferden, Schweinen oder Papageien echte Kotzbrocken. Da freut sich niemand, wenn er mal wieder die Knochen hinhalten soll.
Mir erschließt sich auch nicht so wirklich, warum man gerade als Tierarzthelfer alle Tiere mögen muss. Das ist für den Job doch gar nicht relevant. Relevant ist, ob man mit den Tieren umgehen kann und dass man sie respektiert und sie beispielsweise nicht quält oder vernachlässigt. Mir erschließt sich das Diskussionspotential dieses Beitrags nicht. Man muss doch auch nicht alle Menschen mögen, nur weil man einen Beruf mit Kundenkontakt hat.
Mit einer Vogelspinne könnte ich auch nur wenig anfangen. Ich wüsste auch nicht wie man so eine Spinne behandelt außer ihnen die Lebensbedingungen zu geben die sie brauchen und das Futter das sie brauchen. Doch Säugetiere sollten schon von Tierarzthelfern gemocht werden. Die Tiere spüren das ja.
Da die Arbeit mit Tieren immer ein Traum von mir war und ich halt durch das Halten von vielen Tieren auslebe, kann ich das nicht nachvollziehen. Ich mag Ratten bin es vom chinesischen Sternzeichen . Leider haben meine Katzen diese auch zum Fressen gern zum Glück erwischen sie die klugen Tiere nur selten. Außerdem haben wir jetzt nicht wirklich Wanderraten bei uns.
Doch na ja, auch Psychologen können nicht mit jeden Menschen arbeiten und auch nicht jeder Arzt mag jeden Menschen. Er macht im Notfall seinen Job aber eine Patient-Arzt-Beziehung wird es nie geben. Also es ist wirklich menschlich.
Tina, du romantisierst den Job. Das ganze heißt tiermedizinische Fachangestellte und die alte Bezeichnung ist auch Tierarzthelfer und nicht Tierhelfer. Mit Tieren arbeitet man da nur am Rande. Der Hauptteil der Arbeit ist Praxisorganisation, Abrechnung, Röntgen, Labor, Assistenz und Hygiene. Da kann man auch mal einen Hund kraulen, aber eigentlich ist dein Job, dem Arzt optimale Bedingungen zu schaffen und seine Bedürfnisse zu erahnen und immer das Passende bereitzuhalten.
Ich denke nicht, dass eine Tierarzthelferin wirklich oder ein Tierarzthelfer alle Tiere mögen muss. Das kann auch gar nicht gehen. Nur weil jemand Tieren helfen mag, einen Tierarzt unterstützen möchte ist es kein Anreiz dafür, jedes Tier zu mögen. Es gibt Tiere, da werden sich die Damen und Herren weiterhin vor ekeln. Andere finden Ratten unangenehm, andere Tauben unnütz usw. Das passiert ganz klar. Solange sowas keine Auswirkungen auf die beruflichen Fähigkeiten hat, ist es doch gut.
Es ist ja auch nicht so, dass die Helfer in Praxen wirklich so viel mit Tieren tun. Sie schreiben Dinge auf, geben Medikamente raus, kümmern sich darum, dass die Bezahlungen abgewickelt werden, lassen Datenschutzdinge klären, führen die Tiere zum Tierarzt, halten sie eventuell mal fest, streicheln sie und beruhigen sie. Viel mehr tun die jedenfalls in meiner Tierarztpraxis teilweise auch nicht. Es sind ja tierärztliche Fachangestellte oder Helferinnen, wie auch immer der Beruf genau heißt.
Die Arbeit hat eben der Tierarzt. Auch dieser wird wohl sicherlich etliche Tiere eigentlich nicht geil finden, aber wird ihnen helfen, weil das sein Beruf ist. Man kann ja nie erwarten, dass dann die Liebe zu jedem Tier gleich groß ist. Man hat eben favorisierte Tiere und Tiere, die man nicht mag.
Ich war mal mit meinem Hund bei einem Tierarzt, der mit einem Kollegen zusammenarbeitet, der an dem Tag aber nicht da war. Der Tierarzt bei dem ich war mochte keine Hunde. Wieso sollte das bei einem Tierarzthelfer anders sein? Man kann nicht alle Tiere mögen und man muss es auch nicht, wenn man beim Tierarzt arbeitet oder ein solcher Arzt ist. Man kann sich ja auch nicht verstellen und man mag ja auch nicht jeden Menschen, nur weil man ein Mensch ist.
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