Normalität eher Ansichtssache und Geschmacksache?

vom 21.11.2017, 13:22 Uhr

Was ist schon normal? Wenn jemand ein Makel hat, dann sehen es viele so, dass es nicht normal ist. Hat jemand einen Tick, ist es nicht normal. Ist einer behindert, ist es nicht normal. Aber was ist Normalität im täglichen Leben? Ist nicht eigentlich alles normal? Und was man nicht als Normalität empfindet, ist das dann nicht eher Geschmacksache oder Ansichtssache? Kann man überhaupt etwas als total Normal bezeichnen?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das ist doch nun wirklich einfach. Normal bedeutet der Norm entsprechend und die Norm wird durch die Mehrheit definiert. Das hat mit Ansichtssachen und Geschmackssachen überhaupt nichts zu tun, das ist eigentlich eine rein mathematische Geschichte.

Und um herauszufinden was die Mehrheit ist musst du zunächst einmal einen Rahmen definieren. Beispiel: Mit 50 Jahren giltst du bei der Gymnastikgruppe für Hausfrauen als normal, wenn du in einer Vorlesung an der Uni sitzt aber nicht. An deinem Alter hat sich nichts geändert, am Altern deiner Bezugsgruppe aber schon.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Eigentlich ist Normalität doch klar definiert. Vom lateinischen norma für Winkelmaß oder rechter Winkel wurde es schon im alten Rom als Richtschnur, Maßstab, Regel oder Vorschrift übersetzt. Normal wäre damit alles, was die Mehrheit auszeichnet.

Wenn alle Menschen eine dunkle Hautfarbe haben, dann ist das dort, wo es so ist, normal. Hier ist man im Vergleich fürchterlich blass, das ist normal. Haben mehr Leute Segelohren oder Hakennasen, dann ist das normal. Das bedeutet aber eben nicht, dass eine Abweichung von der Normalität unbedingt etwas Schlechtes bedeutet. Das passiert erst durch die Mehrheit, die diese Abweichung als gut oder als schlecht einordnet.

Ein einfaches Beispiel sind Locken und Segelohren. Nur 15% der Europäer haben von Natur aus Locken. Locken sind eben keine Normalität. Diese Abweichung von der Norm finden wir aber meist schön und erstrebenswert. Dagegen hat ungefähr jeder 20. in Deutschland mehr oder weniger abstehende Ohren. Die sind also auch keine Normalität, aber man findet sie eher nicht attraktiv. Begibt man sich nun in eine buddhistische Gesellschaft, sind Segelohren immer noch keine Normalität. Aber sie werden als Zeichen der Intelligenz und der Weisheit geschätzt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich würde sagen normal ist was auf eine ausreichend große Masse zutrifft, unnormal ist was extrem davon abweicht. Wie man das im Einzelnen konkret formuliert ist sicher Ansichtssache. Ich würde sagen unnormal fängt da an wo man sich in einen strafbaren, lebensunwürdigen oder krankhaften Bereich bewegt.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Normalität ist doch eine subjektive Wahrnehmung. Wenn ich in einer Region aufwachse, wo die Menschen überwiegend katholisch sind, dann ist die katholische Religionszugehörigkeit für mich eben normal und es ist eher "unnormal", wenn man jemanden trifft, der einer anderen Konfession angehört. Dementsprechend liegt das immer im Auge des Betrachters.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde dieses Wort auch so definieren, wie es hier schon beschrieben wurde, dass das normal ist, was eben der Norm entspricht. Dass diese Norm sich auch unterscheiden kann, wenn man sich in einer anderen Region unter anderen Menschen aufhält, das ist dann auch klar. Aber ich würde eben bei dem Gedankengang nicht vergessen wollen, dass es gar nicht schlimm sein muss, wenn jemand nicht der Norm entspricht und vielleicht in irgendeiner Hinsicht nicht „normal“ ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich denke auch, dass sich bei der Normalität automatisch nach der Mehrheit gerichtet wird und eben normal ist, was am meisten vorkommt oder vorhanden ist. Aber ich denke, dass jeder im alltäglichen Ablauf andere Dinge hat, die für ihn normal sind. Wie eben zu einer bestimmten Zeit aufstehen und eben Handlungen, die man am Tag ausführt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke, dass es hier viele verschiedene Ansichten gibt. Ich glaube, dass man allgemein sagen kann, dass etwas normal ist, wenn es für den größten Teil der Gesellschaft, also meines Geschmacks nach mehr als 75 Prozent zutrifft. Wenn man zum Beispiel in einer Gesellschaft nicht klaut, dann ist es normal, dass man nicht klaut, da es ein Großteil der Gesellschaft nicht macht. Jedoch gibt es natürlich immer wieder Individuen die aus der Reihe tanzen und dann doch etwas klauen.

Geschmacksache ist meiner Meinung nach etwas, was von dem jeweiligen Individuum abhängt und was bei jedem unterschiedlich ist. Wenn jemand zum Beispiele eine bestimmte Lieblingsfarbe hat und diese sehr gerne mag, oder ein bestimmtes Lied sehr gerne hört, dann ist das meiner Ansicht nach Geschmacksache, weil das je nach Mensch verschieden ist.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^