Ist das Auto für Männer das, was für die Frau der Schuh ist?

Ich hoffe, dass ich mit dem Titel einigermaßen ins Schwarze getroffen habe. Ich habe mich echt sehr schwer getan mit dem Titel finden und muss schon sagen, dass ich davor noch nie so lange für einen Titel gebraucht habe.

Ihr kennt es ja eigentlich alle. Die Frauen haben einen richtigen Tick für Schuhe und kaufen wirklich sehr viele Schuhe. Sie sind richtig verrückt danach und beschäftigen sich auch sehr viel damit. Ich sage nicht, dass alle Frauen so sind und ich finde es auch in Ordnung, da jeder Mensch einen anderen Tick hat und es eigentlich etwas Normales ist.

Jetzt ist es bei den Männern so, dass diese das Auto haben. Also ich habe es mir immer so vorgestellt, dass das Auto für die Männer das ist, was für die Frauen die Schuhe sind. Bei dem Auto ist es ja nicht so, dass man sich monatlich ein Neues kaufen kann, da es sonst zu teuer werden würde, aber es ist doch schon so, dass man(n) sich sehr mit seinem Auto beschäftigt, es sauber macht und auch neue Teile kauft. Wie seht ihr das? Habe ich mit meiner Meinung einigermaßen Recht oder nehme ich etwas volles Falsches an?

Wenn man Frauen und Männer nun in solche Sparten stecken möchte, dann kann man sicherlich sagen, dass was für Frau die Schuhe sind, ist für Mann das Auto. Aber wie du schon sagst, sind nicht alle Frauen verrückt nach Schuhen und nicht alle Männer sind von Autos begeistert.

Ich muss aber auch sagen, dass ich mich als Frau nur bedingt für Schuhe interessiere. Früher war das eigentlich noch anders und Schuhe waren mir recht egal. Im Laufe der Jahre hat sich das schon etwas verändert, aber einen richtigen Schuhtick habe ich nicht. Ich finde mein Auto auch ganz toll und es mir sehr wichtig. Ich pflege es gut und bin stolz darauf, dass ich es habe. Ach für Tuning kann ich mich in gewissem Maße begeistern.

Ich finde nicht, dass man das pauschalisieren kann und vom Geschlecht ist das keinesfalls abhängig. Meine Mutter zum Beispiel ist eine große Autoliebhaberin. Sie kümmert sich mehr um das Auto als mein Vater und sie reinigt es regelmäßig und gerne. Mein Vater sieht im Auto nur einen Nutzgegenstand, nicht mehr und nicht weniger. Mein Schwiegervater ist ebenfalls Autoliebhaber, aber gleichzeitig hat er einen Schuhtick, was für Männer ja eigentlich eher untypisch ist (so sagt man).

Bei meinem Partner und mir ist das so, dass wir beide keinen Schuhtick haben und wir beide in unserem Auto einen Gebrauchsgegenstand sehen und es nicht übermäßig pflegen oder Zeit darin investieren. Hauptsache ist eben, man kommt damit heil von A nach B, mehr brauchen wir nicht. Wenn das so ist, wären wir ja beide voll unnormal, weil wir beide nicht dem Klischee entsprechen.

Da hast du ja ganz schön mit den Klischees um dich geworfen. Da bin ich wahrscheinlich nicht normal. Ich habe keine zig Schuhe im Schrank stehen, einfach weil ich eben keinen Schuhtick habe und diese nur zweckmäßig kaufe und mein Mann hat auch kein Autotick.

Sicherlich mögen wir beide bestimmte Autos, aber wir fahren gerade der Kinder zu Liebe einen Kombi und das finden wir beide nun nicht weiter schlimm. Mein Mann ist aber keiner, der sich mit anderen Männern irgendwo trifft um über Autos zu reden oder den ganzen Tag das Auto wäscht. Es tut mir also leid, aber das sind reine Vorurteile und Behauptungen, die nicht bei jedem stimmen müssen.

Ich verstehe den Vergleich überhaupt nicht. Wenn ich ein Auto besitze und mich darum kümmere, dass das einen gepflegten Zustand hat - was ich mit Blick auf den Wiederverkaufswert jedem Autobesitzer raten würde - kann ich mich nicht gleichzeitig für Schuhe begeistern? Das macht für mich absolut keinen Sinn, selbst wenn du diese dummen, ausgelutschten Geschlechterklischees da nicht mit rein gebracht hättest.

Schuhe und Autos spielen in der Regel in völlig unterschiedlichen Preisklassen und erfüllen völlig unterschiedliche Aufgaben. Das sind nicht Äpfel und Birnen sondern eher Äpfel und Pizza. Wenn du gesagt hättest, dass Sneaker für Männer das sind, was High Heels für Frauen sind hätte ich die Aussage unterschreiben können. Die meisten Sneaker Sammler sind Männer, die meisten High Heels Sammler sind Frauen, beides sind Gebrauchsgegenstände aus der gleichen Kategorie.

Ich verstehe schon, was der Thread aussagen will, obwohl die Aussage auf mich als Mann definitiv nicht zutrifft. Ich erinnere mich aber, dass meine Eltern bereits zu meiner Kindheit angenommen hatten, dass mich als Junge Autos interessieren müssten. Denn man dachte, man würde mir eine Freude machen, wenn man mir Spielzeugautos schenkt. Ich fand sie als Spielzeug aber schon damals langweilig und wusste nicht, was ich damit anfangen sollte.

Bis heute konnte ich mich nie wirklich für Autos begeistern, denn sie sind für mich einfach Nutzgegenstände, die Personen und Güter von A nach B transportieren können. Die verschiedenen Automodelle kann ich ehrlich gesagt nur unzureichend unterscheiden, und wenn man mich fragen würde, welches mein Lieblingsauto wäre, dann könnte ich keine Antwort geben. Würde ich mir ein Auto kaufen, dann bräuchte ich vermutlich sogar eine Beratung im Bekanntenkreis, weil ich keine große Ahnung habe, welche Autos gut sind.

Ich frage mich ernsthaft, wieso einige sich wegen angeblicher Bedienung von Klischees oder Schubladendenken echauffieren. Dieses Klischee kommt ja nicht von irgendwo. Übrigens wurde es statistisch untersucht. Und die - übrigens eindeutigen - Ergebnisse über den Besitz von Schuhen in Deutschland nach Geschlecht kann man sogar bei Statista nachlesen.

Auch wenn hier einige Leute nicht diesem Klischee entsprechen, sprechen die quantitativen Ergebnisse auf jeden Fall für sich. Trotzdem würde ich Schuhe nicht mit dem Besitz eines Autos vergleichen. Ich glaube, dass Frauen gerne Schuhe und Handtaschen kaufen, weil das die wenigen Dinge sind, die auch bei Gewichtsschwankungen noch passen. Das ist zum Beispiel nach der Geburt eines Kindes oder mit steigendem Alter und sinkendem Stoffwechsel einfach praktischer als das Sammeln von Skinny Jeans.

Ein Auto ist ja eher ein Statussymbol. Obwohl die jüngere Generation ja auch keinen Wert mehr auf Autos als Statussymbol legt. Schuhe sehe ich nicht als Statussymbol an.

Ich kann dieser Ansicht im Titel jedenfalls nichts abgewinnen. Zum einen, weil ich als Frau nicht gerne etliche paar Schuhe habe, sondern nur gewisse Schuhpaare nutze. Ich habe im Übrigen auch keine Handtaschensammlung und das ist auch gut so. Ich bin eher die Rucksack-Tussi. High Heels usw verzichte ich eh drauf, sodass in den meisten Fällen Sneaker und Turnschuhe etc im Schrank stehen.

Ich bin eher der Typ Frau, der das Auto bevorzugt und dieses auch tuned. Ich mag geile Autos von der Optik. Ich muss mein Fahrzeug jetzt nicht zig mal tiefer legen, irgendwie lauter gestalten, als es sein sollte und vor allem sein darf. Mir geht es im Prinzip wirklich nur darum, dass ich am Ende des Tages optisch ein geiles Auto habe und leistungsstechnisch bin ich da auch recht human eingestellt. Ich brauche keine 300PS oder sowas, die fahre ich ja eh nicht aus.

Schuhe bei mir? Da wird man wohl in einem kleinen Schuhschrank schauen können. Autos sind bei mir indes immer in der Optik also im Design getuned. Das habe ich schon früher gemacht und bevorzuge ich auch generell mehr, als Schuhe.

Ich kann mir bei manchen Frauen aber schon vorstellen, dass ihre Schuhe das Heiligtum sind und gleichermaßen die Männer das Auto umgekehrt als Heiligtum sehen. Aber genau so gut kenne ich Frauen wie mich und Männer, die mehr Schuhe haben, als die Frau. So ist es beim besten Willen nicht, dass man das jetzt pauschal auf Auto = Männer und Schuhe = Frauen ziehen kann.

Ich finde den Gedankengang irgendwie komisch. Für mich als Frau sind Schuhe dazu da damit ich besser laufen kann, mich nicht verletze, nicht in eklige Dinge trete und nicht friere. Ich nehme mal an, dass Männer aus dem selben Grund Schuhe tragen wie ich als Frau.

Ein Auto hingegen hat man doch aus ganz anderen Gründen. Es soll einen von A nach B bringen. Das dürfte für Männer genauso gelten wie für Frauen.

Den Vergleich von Autos und Schuhen finde ich daher arg merkwürdig.