Habt ihr schon mal einen Wohnungsbrand hautnah miterlebt?

In der Nachbarstadt ist an Weihnachten die Wohnung einer Familie ausgebrannt. Der Weihnachtsbaum stand auf einmal in Flammen und die Wohnung ist komplett ausgebrannt obwohl die Feuerwehr schnell vor Ort war. In meiner alten Heimat ist auf der Straße, in der ich wohnte auch mal ein Feuer in einer Dachgeschosswohnung ausgebrannt. Trauriger Weise sind 3 Kinder verbrannt, die alleine zu hause waren. Zum Glück musste ich ansonsten noch nie miterleben, wenn eine Wohnung brennt.

Habt ihr schon mal hautnah miterlebt, wie eine Wohnung oder ein Haus abbrannte? Wie war euer Empfinden und hattet ihr den Drang irgendwie helfen zu wollen? Oder ist euch selbst vielleicht schon einmal so ein Unglück widerfahren?

Ich habe durchaus schon gesehen, wie eine Wohnung gebrannt hat. Allerdings ist da zum Glück auch nicht mehr passiert. Es war Tag und es war nur einer in der Wohnung, der sich dann auch bemerkbar gemacht hat und sich und die Nachbarn retten konnte. Einen schlimmen Wohnungsbrand habe ich also nicht mitbekommen und bin auch ganz froh drum. Wer will schon mitbekommen wie Menschen verbrennen?

Ich habe noch nie einen Wohnungsbrand miterleben müssen und bin da auch ganz froh drüber. In der Nachbarschaft hat es aber schon gebrannt, was man dann am Einsatz von der Feuerwehr sieht, wenn die dann vorbei flitzt. Ich stelle mir das Miterleben eines Wohnungsbrandes alles andere als schön vor, weil ja oft dabei die Existenzgrundlage bedroht ist. Hier ist der Wohnungsmarkt extrem angespannt, wenn hier die Wohnung brennt, dann schaut man ziemlich schnell blöd aus der Wäsche.

Als ich noch Schüler gewesen bin, habe ich einmal einen Brand bei einem damaligen Schulfreund miterlebt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich an einem 2. Weihnachtsfeiertag zu meinem Freund geradelt bin, weil ich bei seiner Familie zu einem weihnachtlichen Nachmittag eingeladen war. Als ich bei ihm ankam, schlugen gerade die Flammen aus der Wohnung, wo die Weihnachtsfeier stattfinden hätte sollen. Das schon ziemlich erschreckend damals. Übrigens: auch nach der Renovierung hat es noch jahrelang nach dem Qualm gestunken in deren Wohnung. An den Geruch erinnere ich mich immer noch.

Zum Glück habe ich noch keinen Wohnungsbrand oder Hausbrand selbst erlebt. Ich habe schon einen Brand gesehen, aber war selbst nicht davon betroffen. Bei Bekannten ist mal an Silvester der Bauernhof abgebrannt, da eine Rakete in den Heuboden geflogen ist. In der Nachbarschaft hat auch schon mal ein Sportlerheim gebrannt. Aber ansonsten bin ich einem Brand noch nicht näher gekommen und möchte das nach Möglichkeit auch nicht unbedingt erleben.

Als ich vier Jahre alt war, hat die Kneipe unter uns, die meine Großeltern verpachtet hatten, in der Nacht wegen einer Kippe im Mülleimer angefangen zu brennen. Die Kneipe als solche war zwar zur Seite und Verbindung in das restliche Haus nach draußen offen, der schwarze, beißende Rauch ist aber trotzdem die Treppe nach oben in unser Haus gezogen. Meine Eltern mussten dann bis zum Eintreffen der Feuerwehr die Türen mit nassen Handtüchern abdichten, um den Rauch zu blocken.

Ich bin dann irgendwann davon wach geworden, dass ich auf den Armen eines gruseligen Froschmannes war, das Bild hat sich schon sehr bei mir eingebrannt, noch heute. Irgendwie finde ich als Folge dessen eigentlich mein ganzes Leben den Anblick eines Menschen in Gasmaske befremdlich und etwas unheimlich. Ansonsten habe ich von dem Brand nichts weiter mitbekommen. Und als Teenager bin ich mal spät abends in die Küche gekommen, weil ich noch etwas essen wollte und fand den Mülleimer schon halb brennend vor mir. Was für ein Glück wir da hatten.

Ansonsten habe ich letzten Sommer gesehen, wie es im obersten Stockwerk des Nachbarhauses brannte und der Rauch sicher 10 Meter hoch in den Nachthimmel stieg. Das war ein bedrückendes Szenario mit den Flutlichtern der Feuerwehr, den geflüchteten Menschen auf der Straße und dem heftigen Brand. Zum Glück ist niemandem etwas passiert, aber die Wohnung war ein Totalschaden.

Ich bin bei der freiwilligen Feuerwehr und erlebe daher hin und wieder Brände aus nächster Nähe mit. Zum Glück nicht so oft. Auch wenn man die Bewohner meistens nicht persönlich kennt, macht es mich jedes Mal wieder tief betroffen, wenn ich sehe, wie schnell alles, was man hat, in Schutt und Asche liegt.

Auch wenn es "nur" Sachschäden sind. Bei Personenschäden oder gar -verlusten ist es noch schlimmer, das wühlt Tage in mir herum. Wenn dann als Ursache auch noch etwas festgestellt wird, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen, wenn man mit gesundem Menschenverstand durch die Welt geht, macht es das ganze nur noch schlimmer.

@Verbena: Um Kindern die Angst vor einem Feuerwehrmann unter Atemschutz ein wenig zu nehmen, gehen wir regelmäßig in Kindergärten und zeigen, dass unter der ganzen Maskerade eigentlich ein netter Mensch steckt, der nichts schlimmes will. Vielen hilft das. Und wenn es nur verhindert, dass sich die Kinder irgendwo verkriechen, wenn sie einen Feuerwehrmann unter Atemschutz sehen. Das erleichtert die Rettung ungemein, wenn man nicht erst lange, womöglich noch vergeblich, suchen muss.