Muss ein Professor auf Studenten motivierend wirken?
Zumindest in der Schule ist es ja oft so, dass ein Lehrer je nach Lehrmethode und Unterrichtsgestaltung sehr fördernd und motivierend auf seine Schüler einwirken kann. Sicherlich ist das bei Professoren auch nicht anders - eben bei allen Menschen, die in der Lehre tätig sind. Aber ist das eurer Ansicht nach bei Professoren notwendig?
So gesehen studiert man ja freiwillig und aus Eigeninteresse ein Fach und nicht, weil man - siehe Schulpflicht - dazu verdonnert worden ist. Muss ein Professor auf Studenten motivierend wirken können eurer Ansicht nach? Oder sollte ein Student sich selbst motivieren können, wenn es darum geht etwas zu studieren, was er sich selbst ausgesucht hat?
Also ich habe zu meiner Zeit bereits Lehrer gekannt, die meinten, wenn sie anwesend waren und ihre lahme Show abzogen, für die sie irgendwann mal eine völlig überzogene Beamtenpension bekommen würde, musste man als Schüler dankbar sein und selber sehen, dass man sich die Streichhölzer zwischen die Augenlider klemmte. Ich denke an den Universitäten ist das noch weiter verbreitet, da Studenten halt nicht zwangsverpflichtet sind, dort zu erscheinen.
Ich möchte an sich schon einen Mehrwert haben, wenn ich live in einer Veranstaltung sitze. Wenn die Person sich am Pult festklammert und ihr Skript langsam vorliest, kann ich mir ja gleich das Buch kaufen oder das Skript irgendwie abgreifen, und gut ist. Selbst wenn man Zwischenfragen stellen kann, finde ich nicht, dass das allein die Anwesenheit aller Beteiligten in diesem Hörsaal und die damit verbundenen Kosten rechtfertigt.
Andererseits bin ich aber auch nicht unbedingt der Meinung, dass DozentInnen an Hochschulen die Studierenden wie pubertierende Heranwachsende am Pfötchen nehmen und "abholen" müssen und ihre Veranstaltungen möglichst locker und "motivierend" gestalten unter Verwendung aller möglichen Tricks.
Da fühle ich mich auch eher veräppelt, wenn ich als solide erwachsener Mensch offensichtlich Mittelstufenpädagogik ausgesetzt bin, die mich mit 16 schon genervt hätte. Am liebsten waren mir immer die ProfessorInnen, die zumindest anschaulich und selber mit einer gewissen Motivation ihr Programm abgeliefert haben, weil dadurch noch eher der Funke überspringt.
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