An welchen Schönheitsidealen orientiert ihr euch?

Gerade viele junge Mädchen orientieren sich gerne an bestimmten Schönheitsidealen - indem sie beispielsweise Models nacheifern oder wie bestimme Stars aussehen wollen. Doch es müssen nicht nur bestimmte Personen sein, die man sich als Vorbild nimmt. Viele wollen beispielsweise eine bestimmte Kleidergröße erreichen oder sich so schminken und stylen, wie es gerade angesagt ist.

Orientiert ihr euch an irgendwelchen Schönheitsidealen oder habt ihr das früher einmal gemacht? Wann ist es eurer Meinung nach in Ordnung, bestimmte Vorbilder und Ziele zu haben und wann wird es eher bedenklich oder sogar gefährlich?

Wir orientieren und ja alle mehr oder weniger an einem Schönheitsideal, das eben dem aktuellen Zeitgeist entspricht. Die ganzen Bilder und medialen Einflüsse, die uns ständig umgeben, prägen das Schönheitsideal maßgeblich. Da kann man noch so eine einzigartige, total individuelle Schneeflocke sein - man kann sich diesem Einfluss schlecht entziehen.

Man muss sich doch kein bestimmtes Modell zum Vorbild auserkoren haben um zum Beispiel einen schlanken, sportlichen Körper als Ideal zu sehen und einen dicken, schlaffen Körper als nicht erstrebenswert zu betrachten.

Wenn ich so darüber nachdenke, so bin ich mir zwar bewusst, dass es bestimmte gesellschaftliche Schönheitsideale gibt (groß, schlank, straff, volles Haupthaar, möglichst wenig Körperbehaarung versus klein, dick, gepolstert, kahl und haarige Stellen), aber genau genommen kann ich nicht behaupten, dass ich mich an ihnen orientiere.

Ich werde sowieso nie aussehen wie ein 20jähriges Instagram-Model mit wegretuschierten Kniescheiben. Dafür bin ich erstens zu alt und zweitens habe ich einen ganz anderen Körperbau. Mich hätte man schon auseinander nehmen und neu zusammensetzen müssen, um mich in die Nähe eines Schönheitsideals zu bringen, und wofür? Damit ich aussehe wie ein am Fließband gefertigter Android? Und ich kann auch nicht behaupten, dass mich beispielsweise ein zementharter, nach innen gewölbter Waschbrettbauch, in dem 400 Arbeitsstunden (200 davon Photoshop) stecken, mehr antörnt oder interessiert als ein gepflegter kleiner Schwimmring.

Natürlich möchte ich mich nicht auf zwei Zehnter plus hinauffuttern und ich bin mir auch positiv bewusst, dass Teile von mir nach dem gängigen Schönheitsideal gar nicht so schlecht sind wie z.B. meine Oberweite. Aber dafür tue ich so gut wie nichts und ich bilde mir auch nichts darauf ein. Auch habe ich weder Zeit noch Lust, meine Fassade groß aufzumöbeln, damit sie um ein paar Prozent mehr der Vorstellung anderer Leute entspricht, wie ich auszusehen habe. Oft finde ich auch Menschen schön und interessant, gerade weil sie dem glatten, sterilen, geleckten Schönheitsideal der postmodernen Gesellschaft nicht entsprechen.

Es ist schon traurig, aber leider belegen einige Studien, dass dem aktuellen Schönheitsideal entsprechende Frauen im Job bevorzugt werden. Das trifft auf Einstellung, Karriereleiter und Gehaltsverhandlungen zu. Bei Männern hingegen hat das Äußere einen weniger großen Einfluss im Job. Kein Wunder also, dass so viele junge Frauen sich zur Selbstoptimierung trimmen.

Da das Ideal mittlerweile ja Richtung Fitnessmodel tendiert, das täglich Squats für den perfekten Bootie macht, bin ich raus. Auf dem Campus sehe ich aber gerade bei den jungen Frauen um die Zwanzig, dass dieses Ideal einen großen Einfluss hat. Ich hingegen treibe Sport, um schlank zu bleiben, aber nicht für den perfekt definierten Körper. Also Cardio statt Krafttraining. Und meine Abneigung gegen (Kraft)Sport ist definitiv höher als der Wunsch, einem Ideal zu entsprechen.

Ich finde Menschen wirklich komisch, die der Meinung sind sie müssten wie irgendein Star oder auch nur irgendein Instagrammensch aussehen. So etwas ist doch bescheuert. Man sollte schauen, dass man sich selber gefällt und nicht wie irgendwer anderes aussieht. Sicherlich wird man dennoch von Medien beeinflusst, indem was man so gut findet, aber dennoch finde ich, dass man sich selber sehen muss und das machen sollte, was einem gefällt. Gerade beim Aussehen ist es doch wichtig sich selber gefallen zu wollen.