Irgendwann keine neuen beruflichen Ziele mehr setzen?
Ich habe noch recht viele beruflichen Ziele und denke, dass meine Ziele auch realistisch sind, so dass ich darauf hinarbeiten möchte. Im Prinzip kann man sich ja immer wieder neue Ziele setzen und immer wieder versuchen, mehr zu erreichen. Allerdings geben sich viele Leute irgendwann mit ihrer aktuellen Jobposition zufrieden, vor allem dann, wenn sie da schon lange arbeiten, wie ich bemerkt habe.
Gerade wenn man jung ist und noch nicht so viel gearbeitet hat, hat man ja oft recht viele und hohe Ziele. Irgendwann lässt das aber wahrscheinlich nach - dann, wenn man zufrieden ist mit dem was man hat und nicht mehr nach höherem streben will oder wenn man das Gefühl hat, dass es nicht weiter geht. Habt ihr irgendwann damit aufgehört, euch weitere berufliche Ziele zu setzen? Sollte man das eurer Meinung nach machen?
Mir erschließt sich nicht, was das mit dem Alter zu tun haben muss. Ich kenne auch Menschen in ihren 50ern, die sich beruflich neu orientieren und dann neue Ziele stecken. Meiner Ansicht nach ist das alles eine Frage des Charakters und der individuellen Bedürfnisse. Ich bin ein Mensch, der im Job viel Abwechslung braucht und sich ständig weiterentwickeln möchte. Sobald ich also merken würde, dass das nicht mehr der Fall ist und ich stagniere, würde ich mir neue Ziele setzen unabhängig von der Hierarchieebene und vom Arbeitgeber.
Ich denke, dass man sicherlich mal Phasen hat, in denen man gerade alle Ziele erreicht hat, die man sich im Beruf gesetzt hat. Aber es wird sicherlich nicht immer dabei bleiben und irgendwann tun sich neue Ziele auf, die man gerne erreichen würde. Es ist ja oft so, dass man dann schon mal hört, dass jemand aktuell gerade zufrieden ist. Aber das kann sich ja jeder Zeit wieder ändern und man sieht noch etwas Neues, dass man gerne erreichen würde und steckt sich dann neue Ziele. Mit dem Alter hat das für mich auch nichts zu tun. Ich denke, dass es in jedem Alter und Beruf passieren kann, dass man sich immer wieder neue Ziele setzt oder irgendwann wirklich einfach zufrieden mit dem Erreichten ist.
Nicht jeder ist für eine klassische "Karriere" geschaffen, bei der man immer nach Höherem strebt, und ich habe auch den Eindruck, dass in dieser Hinsicht allmählich ein gesellschaftliches Umdenken einsetzt. Sprich, nicht jeder möchte sich im Hamsterrad abrackern bis zum Gehtnichtmehr und zwar beruflich jedes Ziel erreichen, aber dafür Privatleben und Gesundheit opfern. Selbstverwirklichung kann auch ganz anders aussehen, und ich habe eher den Eindruck, dass mehr und mehr Leute, die es sich leisten können, beruflich eher zurückschrauben und dafür Zeit und Energie für private Projekte, Familie, Freunde oder Ehrenämter haben.
Ich selber bin auch in einem Alter, wo es mit den beruflichen Zielen zwar noch nicht unbedingt dünn wird, aber wo man es sich schon sorgfältig überlegt, noch ein Studium draufzusatteln und dann auch gehaltsmäßig wieder unten anzufangen oder das Risiko einer Selbstständigkeit einzugehen, weil das Elternhaus mich auch nicht mehr auffangen und ein paar Jahre lang durchfüttern könnte. Mit um die 80 sollte da auch mal Schluss damit sein, die Höhenflüge der Kinderlein zu finanzieren.
Von daher würde ich zwar nicht ausschließen, mich noch einmal neu zu orientieren und etwas ganz Anderes anzufangen, aber ehrlich gesagt zieht es mich mehr und mehr Richtung Sicherheit und Routine, weil die Energie für Abenteuer auch nicht zunimmt und ich eher in der Freizeit neue und tolle Dinge erleben möchte als mich von einem Job zum nächsten zu hangeln.
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