Kind Geschenke nur nach und nach geben, wenn zu viel?

Manche Kinder werden ja regelrecht von Geschenken überhäuft. Gerade dann, wenn man eine sehr große Familie hat und die Familie zu bestimmten Anlässen zusammentrifft, können es durchaus sehr viele Geschenke werden. Manche Eltern sagen den Verwandten dann auch direkt, dass sie sich nur Geld oder Gutscheine wünschen, wobei sich da nicht jeder dran hält.

Wie macht man es denn aber am besten, wenn ein Kind quasi von Geschenken überhäuft wird und so viele Spielsachen zu einem Anlass bekommen hat, dass es gar nicht alles auf einmal verarbeiten kann? Sollte man ihm die Geschenke im Abstand von einigen Wochen nach und nach geben oder besser gleich, da es sie immerhin geschenkt bekommen hat? Wie macht ihr das oder habt ihr das bei euren Kindern gemacht?

Ich würde die Geschenke nicht nach und nach geben, sondern alles auf einmal zu dem gegebenen Anlass. Sonst bekommt das Kind ja permanent etwas geschenkt und kann sich auf Anlässe wie Geburtstag und Weihnachten gar nicht mehr richtig freuen. Wenn es immer wieder zuviel ist, was das Kind bekommt - es gibt ja Kinder, die noch alle Omas und Opas und viele kinderlose Onkel und Tanten haben - dann kann man das ja durchaus ansprechen und zum Beispiel Geld vorschlagen, was für das Kind angespart wird, oder einen Ausflug in den Zoo statt einem Sachgeschenk.

Ich halte das auch für wenig sinnvoll und sehe ebenfalls die Gefahr, dass das Kind dann ständig irgendwelche Geschenke mehr oder weniger erwartet und dann Anlässe wie Geburtstag oder Weihnachten nichts besonderes mehr sind. Wenn die Eltern feststellen sollten, dass zu viele Geschenke vorhanden sein sollten, können sie doch draus lernen und beim nächsten Mal regulierend eingreifen oder so.

Ich kann es verstehen, dass Eltern das schnell so empfinden, dass das Kind ja dann zum Anlass sehr viel bekommt, aber trotzdem halte ich es auch nicht für sinnvoll, die Geschenke dann zu rationieren und sie nach und nach an das Kind weiter zu geben.

Immerhin hat das Kind dann Geburtstag oder es ist Weihnachten oder was auch immer. Das sollte dann auch klar sein, dass es ein besonderer Tag ist und wenn man immer wieder Geschenke gibt, dann kann ich mir auch vorstellen, dass die Erwartungshaltung beim Kind einfach da ist, was nicht sinnvoll ist.

Wir rationieren schon seit Jahren, aber unser Sohn hat deswegen weder eine Erwartungshaltung, noch weiß er besondere Anlässe nicht zu schätzen. Es entstand aus der Not heraus als er 2 Jahre alt war und an Weihnachten so von Geschenken überhäuft wurde, das er einfach aufgegeben hat und sich weigerte, etwas auszupacken oder zu bespielen. Da wir zu diesem Zeitpunkt viel Verwandtschaft zu Besuch hatten, wurde es einfach übertrieben und er konnte die Bescherung wirklich nicht mehr genießen.

Von da an achteten wir sehr genau auf die Menge und das Zusammenspiel der Geschenke. Was zuviel war, wurde im Schrank verstaut und entweder auf das nächste Event (Ostern etc.) geschoben oder aber als kleine Belohnung für besondere Leistungen gegeben. Das wird nun schon seit 4 Jahren so gehandhabt und funktioniert wunderbar. Er freut sich trotzdem wahnsinnig auf Weihnachten oder seinen Geburtstag und wer schon mal mit Kindern einkaufen war, weiß wie riskant so ein Gang entlang der Spielzeugabteilung sein kann. Hier haben wir überhaupt keine Probleme, da er weiß das bei Gejammer und Geschrei sicher nichts rausspringt.

Allerdings ist unsere Verwandtschaft auch überschaubar und das Übermaß hält sich immer noch in Grenzen. Bei Bekannten habe ich da schon ganz andere Exzesse gesehen. Hier wäre vermutlich wirklich jeden Tag Bescherung, wenn man die Geschenke nicht vorab bespricht, auf Gutscheine, Kleidung oder andere sinnvolle Alternativen zurückgreift.