Können sich Männer schwerer von alter Kleidung trennen?
Mein Freund hat einen sehr alten Pullover aus Schulzeiten, von dem er sich nicht trennen kann, was ich nicht verstehen kann aber ich toleriere es. Ich habe jedoch den Eindruck, dass Männer viel mehr Probleme damit haben, sich von alter Kleidung zu trennen als Frauen.
So erzählte eine Bekannte von mir, dass ihr Partner auch noch T-Shirts, Pullover und eine Jeansjacke aus seiner Schulzeit vor fast 20 Jahren hätte, die sie schon lange entsorgen will, er es aber nicht zulässt. Die Sachen sehen auch nicht mehr schön aus und sind teilweise stark abgenutzt.
Mein Vater war vor 30 Jahren bei der Marine und er hat bis heute noch ein Oberteil von damals zu Hause, was ihm schon lange nicht mehr passt. Es ist einfach zu klein und hat teilweise Löcher. Ich habe ihn das Teil nie tragen sehen, nicht mal auf Fotos oder so. Dennoch darf meine Mutter es nicht entsorgen, weil er sich nicht davon trennen kann.
Von Frauen ist mir so etwas nicht bekannt, aber vielleicht sprechen Frauen nicht darüber. Wenn mir etwas nicht mehr passt, nicht mehr schön aussieht oder Löcher hat, wird es direkt entsorgt. Ich mache da keine Kompromisse. Wie seht ihr das? Können sich Männer schwerer von alter Kleidung trennen als Frauen? Woran liegt das? Wie ist das bei euch?
Ich denke, dass Männer auch einfach weniger Lust haben darauf neue Kleidung zu kaufen und dann eben keine Lust haben sich von der alten Kleidung zu trennen, weil es dann ja so aussieht, als hätte man noch welche. Meine Mann hatte bei seinen Eltern bis vor ein paar Jahren noch ein Anzug von seinem Abschluss und war der Meinung, dass der noch passen könnte, warum auch immer. Immerhin war das schon eine ganze Weile her. Gepasst hat das Ding nicht und wurde dann entsorgt.
Wenn ich jetzt hier aus dem Nähkästchen plaudere, wie es bei meiner Freundin und mir aussieht, dann muss ich diese Frage entschieden verneinen. Während ich etwa ein Hemd relativ schnell weg schmeiße, wenn ich mich aus irgendeinem Grund damit nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen kann, hat sie in ihrem Schrank noch Kleidungsstücke, die gerade mal zum Renovieren der Wohnung noch geeignet sind.
Bei uns beiden ist der Grund für dieses Verhalten aber auch recht schnell erklärt: Ich achte bei der Kleiderwahl morgens nicht unbedingt darauf, wie ich aussehe. Bei meiner Kleidung kann man theoretisch jedes Stück mit jedem anderen Stück kombinieren. Und ich habe nicht im Kopf, welches Hemd oder welcher Pulli nun nicht mehr ganz so toll aussah und vielleicht nur noch zu Hause hinter verschlossenen Türen getragen werden sollte.
Hätte ich also auch noch alte Kleidung im Schrank, die nicht mehr so schön aussieht, könnte es vorkommen, dass ich so auch zu einem Besuch mit meinen Eltern gehe - und meine Mutter würde vermutlich einen Herzinfarkt bekommen, dass ihr Sohn sich so in der Öffentlichkeit zeigt. Und dies wäre auch für meine Freundin nicht so gut, die vermutlich einen Großteil ihres Unwillens abbekommen würde.
Meine Freundin dagegen kennt jedes ihrer Kleidungsstücke und weiß genau, wann sie was anziehen kann. So hat sie extra Kleidung, die sie nur zu Hause etwa für die Hausarbeit anzieht oder für ihre kreativen Bastelarbeiten, und auf der anderen Seite Kleidung, die sie vor allem für draußen anzieht, wenn sie sich also außerhalb unserer vier Wände zeigt. Weil sie so unterscheiden kann, ist es auch kein Problem, dass sie auch alte, abgetragene Kleidungsstücke in ihrem Schrank hat, denn für Bastelarbeiten reichen die ja noch.
Meine Freundin behält allerdings nicht nur ihre alten Kleidungsstücke, weil sie auch welche für dreckige Arbeit braucht, sondern sie kann sich wirklich kaum von den Sachen trennen. Wenn ich sie mal darauf anspreche, gibt sie zwar zu, dass gewisse Sachen nicht mehr so ansehnlich sind, aber sie kann sich trotzdem nicht davon trennen. Insofern kann ich der obigen Überschrift nur widersprechen. Bei uns ist es genau anders herum.
Von Männern kenne ich eher diese "das ist doch noch gut!" Einstellung bezüglich Kleidung. Also, dass sie Sachen nicht wegwerfen, obwohl sie nicht mehr schön sind, und die dann aber auch weiterhin tragen in der Freizeit.
Frauen sind meiner Erfahrung nach eher die sentimentalen Typen, die Kleidungsstücke aufbewahren, auch wenn sie untragbar geworden sind, weil sie irgendwelche Erinnerungen damit verbinden. Aber das sind nur persönliche Erfahrungen und keine pauschalen Aussagen. Es gibt wahrscheinlich auch genug "das ist doch noch gut!" Frauen und wie deine Beispiele zeigen auch textil sentimentale Männer.
Ich selber besitze kein einziges sentimentales Kleidungsstück, das ich nicht mehr trage und einen überschaubaren Vorrat an alten Sachen, die ich im Garten, zum Sport, zum Malen und so weiter trage. Bei meinem Partner ist das ähnlich, aber er hat es schon mal geschafft alle alten T-Shirts zu entsorgen, eine Woche bevor wir renoviert haben, und musste sich dann eines ausleihen.
Ich denke eher, dass das eine Typfrage ist und nicht vom Geschlecht abhängig ist. Manche Menschen sind eben so, dass sie sich nicht von Dingen trennen können, zu denen sie eine emotionale Verbindung haben. Das kann auch das Sweatshirt sein, das man vor 10 Jahren beim Schulabschluss an hatte und in das man immer noch rein passt. Wenn man dann noch ein Mensch ist, der ungerne shoppen geht, wird dieser Effekt natürlich verstärkt.
Ich kenne auch zwei Männer, die sich anscheinend sehr schwer tun, sich mal von alter oder kaputter Kleidung zu trennen. Bei dem einen Mann weiß ich, dass dies durch die Erziehung kommt und er eben so aufgewachsen ist, dass man so schnell nichts wegwirft. Bei dem anderen habe ich keine Ahnung woher das kommt.
Mein Partner ist gar nicht so und kann gut mal Kleidung wegwerfen, wenn sie eben nichts mehr ist. Ich denke, dass man das auch nicht vom Geschlecht abhängig machen kann. Ich kenne auch Frauen, die viele Kleidungsstücke behalten, weil man diese ja durchaus nochmal irgendwann tragen könnte oder vielleicht Gewichtsschwankungen hat und dann etwas passendes im Schrank findet.
Ich kenne mindestens so viel Frauen und Kinder, die sich von alter Kleidung nicht trennen können, wie Männer. Die Männer sind glaube ich einfach nur zu bequem, um Kleidung kaufen zu gehen. Das machen die nicht so gerne. Was für viele Frauen Entspannung bedeutet, ist für sie Stress pur.
Deshalb schauen sie wahrscheinlich, dass sie so lange wie möglich ihre Kleidung, so lange sie eben noch gut erhalten und bequem und passend ist, behalten und erst dann neue Kleidung kaufen, wenn es wirklich nicht mehr anders möglich ist.
Ich selber handhabe das aber genau so, weil ich es auch nicht gerne mag, neue Kleidung zu kaufen und die alte Kleidung einfach so bequem ist. Eigentlich nur, wenn ich zu oder abgenommen habe, gehe ich für mich Kleidung kaufen. Ansonsten achte ich darauf, dass die Kleidung gut erhalten bleibt, so lange ich sie brauchen kann.
Es kommt sicher mehr auf den Charakter einer Person, als auf das Geschlecht an. Aber ich denke schon, dass wenn man jetzt eine Umfrage machen würde, da mehr Männer an ihrer alten Kleidung fest halten würden, als Frauen. Aber geben tut es das glaube ich, wie gesagt, bei beiden Geschlechtern.
Ich glaube nicht, dass sich Männer von alter Kleidung trennen können. Allerdings wird ein ausgewaschenes T-Shirt noch als tragbar bewertet, wohingegen viele Frauen es einfach entsorgen würden oder nur noch für Zuhause nutzen würden. Und wenn man etwas noch als gut, einwandfrei oder funktional empfindet, dann wirft man es auch nicht weg.
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