Wann seinen Gästen Tiefgekühltes servieren in Ordnung?
Ich weiß noch, dass meine Eltern früher häufiger mal Kuchen gebacken und die Reste dann eingefroren haben, wobei es die Reste dann Wochen später auch mal gab, wenn Besuch kam. Mein Fall war das nie. Ich finde, dass man den Unterschied da zu sehr schmeckt zwischen frisch und tiefgekühlt und ich fand den Kuchen immer eklig, auch wenn er von anderen dann gerne angenommen und gegessen worden ist.
Ich denke, dass da jeder Mensch andere Präferenzen besitzen wird. Wenn man seine Freunde zu sich einlädt und es gibt Eis zum Nachtisch, ist es klar, dass das Eis vorher im Tiefkühlfach gewesen sein wird. In welchen Fällen findet ihr persönlich es in Ordnung, wenn man seinen Gästen Tiefkühlgerichte serviert? Macht ihr das vom Anlass wie einigen Feiertagen oder Geburtstagen abhängig? Oder eher von der Zeit, die man als Gastgeber aufbringen kann?
Als Gast finde ich es egal, was man mir hinstellt. Ich genieße dann einfach die Nähe meines Gastgebers und gut ist. Selber würde ich mich immer hinstellen und etwas Backen. So viel Zeit habe ich eigentlich immer und deswegen weiß mein Besuch auch, dass er sich vorher ankündigen soll, auch weil wir oft nicht da sind. Wenn man sich bei mir angekündigt hat, kann man auch mit Gebäckstücken zum Kaffee trinken rechnen, die selber gemacht wurden.
Ich finde, es ist ein kleiner Unterschied, ob ich ein gekauftes Tiefkühl-Gericht hinstelle oder ob ich etwas selbst zubereitet habe und es dann tiefgekühlt habe, damit es frisch bleibt. Da ich aber auch selbst weiß, wie Dinge schmecken, die aus dem Froster nur aufgetaut wurden, und selbst kein großer Fan davon bin, würde ich es auch meinen Gästen nicht vorsetzen. Die bekommen nur, was mir auch selbst schmeckt.
Wir frieren auch manchmal Dinge ein, um sie sehr viel später zu essen. Aber dann werden die Dinge eigentlich immer auch gebacken oder gekocht oder dergleichen. Sie werden zumindest im Ofen warm gemacht. Wir haben etwa gestern einen eingefrorenen Kuchen im Ofen bei 120 Grad aufgetaut, sodass er auch gleich schön warm war zum Essen. Der hat wunderbar geschmeckt. Den würde ich auch Gästen vorsetzen.
Meine Freundin hat vor einiger Zeit auch Schwarz-Weiß-Gebäck gemacht. Es war ein riesiges Rezept, damit es auch reicht für viele Muster. Da hat sie die fertigen Teigstangen dann auch eingefroren. Mürbeteig wird durch das Tiefkühlen ja eher besser. Außerdem lassen sich schönere Scheiben von den Stangen schneiden und dann backen. Da hätte ich auch keine Bedenken, meinen Gästen solche Kekse, die gefroren waren und nur schnell gebacken wurden, vorzusetzen.
Gekaufte Tiefkühlgerichte würde ich nur nehmen, wenn sie mir selbst schmecken und es ohnehin klar ist, dass ich es nicht selbst gemacht habe. Ich würde also nicht schummeln. Und auch diese Dinge kann man etwas leckerer machen, indem man sie noch einmal in den Backofen gibt. Bei uns gibt es etwa kleine Rosinenschnecken aus dem Discounter, alle einzeln eingefroren in der Packung. Bloß aufgetaut schmecken sie mir nicht unbedingt, aber bei 120 Grad kurz im Backofen zum Auftauen gegeben, schmecken sie überraschend gut. Auch die würde ich Gästen vorsetzen.
Wenn ich Gästen Tiefkühlware serviere, dann handelt es sich dabei meistens um frittierte Finger-Food-Happen oder Beilagen - also beispielsweise Mozzarella-Sticks, Chili-Cheese-Nuggets, Pommes oder Kroketten. Diese Dinge essen auch mein Freund und ich privat aus der TK-Abteilung, anstatt sie selber zuzubereiten, weil sie ohnehin nicht besonders hochqualitativ sind und einfach die Lust auf solche Speisen befriedigen sollen, die nun mal ab und an aufkommt. Zu einem DVD- oder Spieleabend zum Snacken nebenbei eignen sie sich wunderbar und sparen eine Menge Zeit und Arbeitsaufwand.
Ansonsten greife ich aber nicht auf Tiefkühlware zurück, wenn ich Gäste bewirte. Ist der Besuch lange genug im Voraus angekündigt, mache ich selber Häppchen oder spreche mit den Gästen ab, dass wir gemeinsam kochen. Haben wir dazu keine Zeit oder Lust, bestellen wir auch schon mal beim Lieferdienst oder holen irgendwo Fast Food. Aber frisch zubereitet schmeckt uns dann doch besser als abgetaut und aufgebacken.
Ich bin der Meinung, dass es darauf ankommt wie lange ich das Gebäck im Gefrierschrank habe. Wenn ich Kuchen eine Woche eingefroren habe, schmecke ich wahrscheinlich keinen Unterschied, nach ein bis zwei Monaten, wird er aber schon anders im Geschmack. Außerdem kommt es darauf an, wie alt der Kuchen oder die Torte vor dem einfrieren war. Wenn du von Übriggebliebenen schreibst, ist es meist nicht mehr frisch und schmeckt ohnehin schon anders.
Ich habe nach der Geburt unserer Kinder immer frisch gemachte Torte in Stücke geschnitten und tiefgekühlt. Sobald ich Besuch hatte konnte ich sie einfach auftauen lassen und hatte somit keinen Stress. Dass sie nicht 100%ig frisch war, kannte man schon, aber sie war trotzdem lecker.
Von einer Bekannten weis ich, dass sie Schaumrollen einfriert und bei bedarf kurz im Backofen bei 100 Grad aufbäckt. Sie sagt ebenfalls, dass sich geschmacklich sehr gut sind.
Bei angekündigten Besuch versuche ich natürlich immer alles frisch zu machen, aber manchmal lassen es die Umstände einfach nicht zu und man hat zu wenig Zeit.
Ich habe schon öfters bei jemandem eine von diesen fertigen Torten, die man gefroren kaufen kann, gegessen und fand die nie "eklig". Manche Torten waren mir etwas zu süß und ich bin kein Fan von größeren Mengen Sahne, aber das ist ja Geschmackssache. Wenn man die Torten lange genug vor dem Besuch aus dem Gefrierschrank nimmt schmeckt man doch gar nicht, dass sie mal eingefroren war.
Ich selber koche und backe gerne, deshalb würden fertige Gerichte oder Torten auf der Tiefkühltruhe für Gäste nicht in Frage kommen. Aber einzelne Zutaten sind unter Umständen schon gefroren. Ich habe vor ein paar Wochen zum Beispiel eine Torte gemacht, für die ich Himbeeren gebraucht habe und dafür habe ich meine eigenen Himbeeren genommen, die ich letzten Sommer eingefroren habe. Wäre mit frischen Himbeeren nicht anders geworden.
Für mich kommt es immer drauf an, um welchen Gast es sich handelt und wie spontan dieser Besuch ist. Wenn ich meine Eltern einlade und dieser Besuch schon lange geplant ist, dann serviere ich ihnen sicherlich keine Tiefkühlpizza. Ein fertiger Kuchen ist hingegen mehr als in Ordnung, da ich selbst nicht backe und wir auch keine Backutensilien da haben - also auch kein Nudelholz oder ein Rührgerät oder dergleichen. Ich kann auch nicht backen, so dass es einfach übertrieben wäre, mir alles anzuschaffen und das zu lernen.
Wenn eine Freundin ganz spontan bei mir vorbeikommt und wir davor gemeinsam shoppen waren, ist es auch völlig in Ordnung, wenn ich dann eine Tiefkühlpizza mache. Sie ist dann auch froh, dass ich überhaupt etwas zu essen da habe und ihr anbieten kann, wenn wir nun nichts bestellen wollen. Zu kochen wäre da auch übertrieben.
Ich habe aber nie irgendwelche "gehobenen" Gäste da, sondern nur meinen Partner, sehr gute Freunde oder meine Eltern. Entweder man kocht dann etwas zusammen, bestellt sich etwas oder es gibt etwas Einfaches. Ich würde da nie groß auftischen. Das ist auch in meiner WG gar nicht möglich, da wir auch nicht entsprechend viele Sitzplätze und generell nicht den Platz in der Küche haben.
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