Kein Praktikum - kein Abschluss?

vom 29.01.2011, 18:15 Uhr

Ich kenne ein Mädchen, dass ist in der 9. Klasse in der Realschule. Dieses Jahr im Februar wird von der Schule aus ein Paraktikum in einem Betrieb gemacht. Jeder muss sich selber eine Praktikumstelle suchen und dann geht es im Februar für 14 Tage los. Das Mädchen muss aber nächsten Monat für eine Woche ins Krankenhaus. Das ist schon länger geplant und muss unbedingt gemacht werden. Allerdings hat sie nun von Schulkameraden aus der 10. Klasse gehört, dass sie keinen Abschluss bekommt, wenn sie am Praktikum nicht teilnimmt. Sie kann dann also nicht den Realschulabschluss machen und wird mit dem Hauptschulabschluss dann vorlieb nehmen.

Mit dem Lehrer hat die Mutter noch nicht gesprochen. Allerdings möchte sie sich auch vorher erkundigen, wie es ist und ob es wirklich so ist. Wenn es wirklich so ist, dass der Abschluss gefährdet ist, dann würde man den Krankenhaustermin versuchen zu verschieben, was aber nicht so ohne weiteres möglich ist. Gilt diese Regelung auch, wenn man wirklich krank ist oder gilt diese Regelung nur, wenn man das Praktikum schwänzt? Das Mädchen hat eine Praktikumsstelle. Sie wollte auch daran teilnehmen. Aber der Terminim Krankenhaus kam dazwischen. In der Klinik sind nicht so schnell Termine frei. Das Mädchen wohnt in Nordrhein Westfalen, falls es wichtig ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann jetzt nur vom Abitur bei meinem Sohn berichten. Eine Mitschülerin war während des schriftlichen Abiturs krank und musste deshalb alles nachschreiben. Da werden also Möglichkeiten eingeräumt, weshalb also nicht bei einem Realschulabschluss.

An Stelle der Mutter würde ich so schnell wie möglich mit dem Lehrer oder dem Direktor sprechen. Eventuell besteht die Möglichkeit das Praktikum in den Osterferien nach zu holen, wenn die Schule darauf wert legt, dass es unbedingt gemacht wird. Dann muss natürlich auch schnellstens mit der Praktikumsstelle gesprochen werden, ob das Mädchen das Praktikum auch zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich in den Ferien ableisten kann.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hier sollte die Mutter schnellstens ein Gespräch mit dem Lehrer führen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Lösung gibt. Warum sollte man den Abschluß von einem Praktikum abhängig machen, wenn das Mädchen krank ist?

Wenn die Mutter das klärt, wird sich hoffentlich herausstellen, dass das auch anders geht. Ist das Mädchen lebensgefährlich erkrankt, so dass der Krankenhausaufenthalt nicht verschoben werden kann? Ich hoffe, dass sie den Abschluß trotzdem bekommt, denn dafür hat sie doch gelernt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Die Mutter geht auch nächste Woche in die Schule und erkundigt sich genau danach. Sie wollte nur wissen, ob es wirklich so ist und ich habe versprochen mal nachzufragen, ob es hier jemand weiß.

Die Tochter ist nicht lebensgefährlich erkrankt. Aber sie hat eine schmerzhafte Knieverletzung am Miniskus, die eigentlich schon längst operiert sein sollte. Das Krankenhaus hatte aber erst jetzt einen Termin. Wenn sie diesen absagt, wird sie wieder warten müssen um einen neuen Termin zu bekommen und sie kann jetzt schon kaum laufen. Das würde dann das Praktikum genauso gefährden, weil sie dort auch rumlaufen muss.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Erst einmal kann ich dich beruhigen. Aufgrund einer Nichtteilnahme an einem Praktika in der neuten Klasse ist der Realschulabschluss nicht gefährdet. Ich kenne selbst drei Leute, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen damals nicht an einem Praktikum teilnehmen konnte. Ihren Abschluss haben alle drei zeitgleich mit ihren Mitschülern gemacht, alles ohne Probleme.

Ein solches Praktikum ist meines Wissens auch keine "Pflichtveranstaltung" im gesetzlichen Sinne. Jedoch ist es eine Pflichtveranstaltung, wenn dies von der Schule aus koordiniert wird. Vielmehr soll das Praktikum dazu dienen, den jungen Leuten, die sehr oft noch überhaupt keine Ahnung vom Berufsleben haben und unentschieden sind, was sie später einmal machen wollen, ihren "Traumberuf" zu finden.

Vorstellen könnte ich mir allerdings, dass sich eine Nichtteilnahme unter Umständen negativ auf die Deutschnote auswirken könnte. Viele Schulen handhaben es so, dass nach dem Praktikum ein Praktikumsbericht geschrieben werden muss, welcher anschließend auch in die Deutschnote einfließt.

Die Gesundheit eines Menschen geht selbstverständlich vor einer schulischen Pflichtveranstaltung. Also sollte es kein Problem darstellen, wenn das Mädchen aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt ist. Jedoch ist es dann wirklich sehr schade für das Mädchen, da sie keinen Einblick von dem Berufsfeld bekommt, in dem sie später vielleicht arbeiten möchte. Unter Umständen kann es hier also ratsam sein, wenn man das Praktikum in den Schulferien für eine Woche in einem "Kurzpraktika" nachholt.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich höre von dieser Regelung zum ersten Mal und denke nicht, dass der Abschluss gefährdet ist. Ich kenne selbst eine Schülerin, die während des Praktikums operiert wurde und trotzdem den Realschulabschluss bekommen hat. Ich denke eher, dass die 10.-Klässler dem Mädchen da etwas Angst einjagen wollten, zumal man ein Praktikum ja wirklich auch in den Osterferien nachholen könnte.

Andererseits frage ich mich, warum das Kind das Praktikum nicht machen kann, wenn es bloß eine Woche ins Krankenhaus muss. Klar kann sich so ein Aufenthalt mal verlängern, aber wenn alles gut geht und sie nur eine Woche da bleiben muss, kann sie doch das Praktikum in der anderen Woche noch machen. Für ein Schulpraktikum reicht eine Woche auch aus.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das ist Quatsch. Auch Hauptschüler müssen ein Pflichtpraktikum absolvieren. Wer nicht am Praktikum teilnimmt, hat halt nicht am Praktikum teilgenommen und kann schlechter bewertet werden in den Fächern in denen die Praktikumsmappe bewertet wird (meistens Deutsch und ein Nebenfach). Ansonsten ist aber eigentlich nicht von einer Gefährdung auszugehen. Das Praktikum dient nur der beruflichen Orientierung und nicht der Qualifizierung! Abgesehen davon ist das Pflichtpraktikum im 9. Schuljahr und folglich ist es totaler Schwachsinn von daher auf die 10. Klasse in der der Erwerb der mittleren Reife erfolgt zu schließen.

Natürlich sollte man das Gespräch mit den Lehrern suchen um den Weg den geringsten Widerstandes zu finden, aber der Realschulabschluss dürfte meiner Meinung nach überhaupt nicht bedroht sein. Meine Schwester hat sich beispielsweise eine Praktikumsstelle gesucht und war dann von den 15 Arbeitstagen 11 krankgeschrieben. Trotzdem hat sie den Realschulabschluss erhalten. Allerdings war das auf einem allgemeinbildendem Gymnasium. Ich denke aber nicht, dass der Unterschied so gravierend sein wird.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem gar nicht. Ich meine, das Praktikum wird normalerweise zwischen den Halbjahren in der 9. Klasse gemacht. Also hätte das Mädchen noch knapp 1,5 Jahre Zeit um das Praktikum nachzuholen, selbst wenn es obligatorisch für den Abschluss sein sollte. Da bieten sich doch gerade die Sommerferien an, dass man das da nachholt. Daher würde ich einfach mit dem Direktor sprechen oder dem Klassenlehrer und eben nachfragen, ob man so eine Ausnahmeregelung schaffen könnte in den Sommerferien. Ich denke nicht, dass der Abschluss dadurch gefährdet ist. Das klingt für mich eher nach Panikmache.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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