Wann habt ihr schon die Notbremse gezogen?
In manchen Situationen muss man ihm wahrsten Sinne des Wortes die Notbremse ziehen. Das kann bei einer Beziehung sein, bei der man merkt, dass diese einem einfach nicht mehr gut tut oder auch im Berufsleben. Es gibt sicherlich viele Situationen im Leben, in denen man die Notbremse ziehen musste.
Bei vielen habe ich schon gehört, dass sie die Notbremse gezogen haben, wenn es um ihre Gesundheit ging. So, dass jemand der stark zugenommen hat, die Notbremse zog und abnehmen wollte. Oder auch, dass jemand kürzer treten musste, weil der Stress einfach zu viel wird.
In welchen Situationen in eurem Leben habt ihr schon die Notbremse gezogen? Was hat euch dazu gebracht? Habt ihr diese noch rechtzeitig ziehen können? Meint ihr, dass es oftmals schon fast zu spät ist, wenn jemand die Notbremse zieht?
Ich habe einmal die Notbremse gezogen als es mir zu stressig wurde. Ich habe sehr viel gearbeitet. Jede Woche 7 Tage Arbeit. Irgendwann ging es einfach nicht mehr und es wurde mir zu viel. Da habe ich die Notbremse gezogen und gesagt ok so kann es nicht mehr weitergehen. Ich habe dann angefangen einfach weniger zu arbeiten und es hat mir sehr geholfen zu der damaligen Zeit.
Glücklicherweise waren in meinem Leben bis jetzt selten radikale Maßnahmen nötig. Nur bei einem Mobbingfall, der sich mit den üblichen Mitteln nicht beheben ließ, habe ich tatsächlich von heute auf morgen hingeschmissen und war sechs Wochen krankgeschrieben. Da die mobbende Dame naturgemäß jobmäßig nicht viel gerissen hat und die Abteilung sich nur dank des unermüdlichen Einsatzes von Frau Gerbera über Wasser halten konnte, war nach der Zeit natürlich einiges im Argen.
So habe ich meine damaligen Vorgesetzten quasi erpresst, da diese naturgemäß auch kein Interesse daran hatten, dass publik wurde, wie es auf menschlicher Ebene in ihrer Mitarbeiterschaft zugeht und was für unfähige Kreaturen sie über Jahre hinweg durchgefüttert hatten, weil sie Angst hatten vor dem Anwalt ihres Ehemannes. Davon abgesehen halte ich aber nicht sonderlich viel von Hauruckaktionen. Gerade bei der Gesundheit ist es oft einfacher und langfristig wirksamer, wenn man Veränderungen nach und nach einführt.
Ich musste leider schön des öfteren die Notbremse ziehen. Angefangen von meiner ersten Beziehung bis hin zu meiner letzten, aber auch im Job könnte man sagen, dass ich mehr oder weniger die Notbremse gezogen habe.
Meine erste Lebensgefährtin schmiss das sauer verdiente Geld mit beiden Händen aus dem Fenster, ich war zu der Zeit beim Bund und bekam das erst so richtig mit, als es schon fast zu spät war. Das es zwischenmenschlich auch nicht mehr so gut lief, zog ich damals in der Beziehung die Notbremse und beendete das Elend.
Meine zweite Lebensgefährtin meinte mich zum Schluss hin, auch an der Nase herumzuführen. Durch mehr oder weniger Zufall las ich eine E-Mail, die sie an einer Arbeitskollegin geschrieben hat. Und da stand dann der Satz "wenn das Geld nicht wäre, wäre ich schon lange weg". Daraufhin beendete ich auch diese Beziehung.
Die Letzte, die mir mein Leben erschweren wollte, hatte weniger Probleme mit Geld, dafür war sie aber unheimlich Streitsüchtig. Das ging soweit, dass ich mich vom Wesen her so stark verändert hatte, dass es mir auch einfach körperlich nicht mehr gut ging. Trotz häufiger Gespräche mit ihr hat sie nicht mal annähernd versucht etwas ruhiger zu werden. Ganz im Gegenteil, sie wurde sogar noch extremer. Daraufhin habe ich dann die Reißleine gezogen, oder halt die Notbremse und mich auch von Ihr getrennt.
Im Beruf hatte ich das gerade erst vor kurzem erleben müssen. Kollegial war da alles ok. Auch die Vorgesetzten waren ganz ok, überbezahlt und zu keiner Entscheidung fähig, aber ok. Es war eher die Firma und dessen Politik die mir Sorge bereitet hatten. Es kam mehr und mehr das Gefühl auf, dass die Konzernleitung unsere Produktionsstätte wohl an die Wand fahren wollte, daher habe ich für mich, mehr oder weniger die Notbremse gezogen und bin dort ausgestiegen, bevor ich mir zwangsläufig, durch Verlust des Arbeitsplatzes etwas neues suchen muss, was ich dann vielleicht gar nicht will. Nun habe ich zumindest einen Job der sich sicher anfühlt.
Auch wenn nicht nach jeder Notbremse immer alles besser als vorher wurde, so kann ich aber mit Sicherheit sagen, dass ich nicht anders tun wollen würde.
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