Hannovers gendergerechte Sprache Vorbild für alle?
Laut Medienberichten hat die Stadt Hannover beschlossen, die Sprache grundsätzlich gendergerecht sein zu lassen. Soll heißen, dass die Anrede Herr oder Frau in Briefen wegfällt und man in Zukunft nur noch über die Wählenden statt Wähler und die Lehrenden statt Lehrer spricht. Wie denkt ihr darüber? Meint ihr, dass Hannover hier ein Vorbild für ganz Deutschland ist? Sollten andere Städte diesem Beispiel folgen oder seid ihr anderer Ansicht?
Also meiner Meinung nach ist es völliger Quatsch. Es wurde jahrelang so gehandhabt und jetzt seit neuestem mit dem "Gender-Wahn" werden viele Dinge angepasst oder geändert. Für mich eine fragwürdige Entscheidung die da beschlossen wurde. Ich finde es komisch jetzt nur noch "Wählende" zu lesen anstatt Wähler und Wählerinnen.
escopablo hat geschrieben:Es wurde jahrelang so gehandhabt und jetzt seit neuestem mit dem "Gender-Wahn" werden viele Dinge angepasst oder geändert.
Wobei mich ehrlich gesagt der Begriff "Gender-Wahn" auch nervt. Nicht, dass ich jede geschlechtsneutrale Sprachregelung gut finden würde, aber der "Gender-Wahn" ist so ein Totschlagbegriff, mit dem man alles niedermachen kann, was irgendwie mit Gleichberechtigung etc. zu tun hat. Eine sachlichere Diskussion zur Thematik fände ich da wünschenswert.
Na ja, Hannover kann ja jetzt nun auch nicht im Alleingang und nach deren Gutdünken die deutsche Grammatik verändern. Und nein, es ist für mich kein Vorbild für ganz Deutschland und man sollte sich lieber mal auf wesentlichere Dinge in der Gesellschaft konzentrieren. Aber dieser Gender-Blödsinn stößt ja schon jetzt auch an seine Grenzen, denn es gibt einige Beispiele, wo man fieberhaft nach Ausdrucksmöglichkeiten sucht, aber keine findet, wie etwa beim "Lageristen" oder der "Lageristin".
diskutant hat geschrieben:Aber dieser Gender-Blödsinn stößt ja schon jetzt auch an seine Grenzen,
Na immerhin, aus dem "Gender-Wahn" ist schon mal die abgeschwächte Form "Gender-Blödsinn" geworden. Wie gesagt, ich würde mich ja freuen, wenn wir sachlich über die Verwendung und Sinnhaftigkeit gendergerechter Sprache diskutieren könnten, bei gleichzeitigem Verzicht auf solche abwertenden Begriffe, weils mich wirklich nervt. Es ist meiner Ansicht nach deutlich interessanter, wenn man diskutieren kann, ohne die Vertreter anderer Meinungen pauschal durch solche Begriffe abzuwerten.
Ich selbst finde auch, dass in Begriffen wie "Student" eigentlich beide Geschlechter gemeint sind, kann aber durchaus verstehen, wenn andere Menschen das anders sehen. Und ich fände es spannend, sachlich, ohne Abwertungen, verschiedene Sichtweisen zu betrachten.
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