Bei Heirat das Alter wegen Scheidungsrisiko beachten?

vom 19.01.2019, 22:34 Uhr

Laut einer Studie soll das Risiko einer Ehescheidung bei etwa 50% liegen, wenn man sich das Ja Wort in einem Alter zwischen 20 und 25 Jahren gegeben hat. Zwischen 25 und 32 Jahren, wäre das Scheidungsrisiko um einiges geringer, aber danach würde es wieder ansteigen.

Ich weiß ja auch nicht, was man von solchen Zahlenspielereien halten soll, aber irgendwie finde ich das Humbug. Hattet ihr derartige Hintergedanken bei eurer eigenen Hochzeit? Meint ihr auch, dass das Alter ein ganz wichtiger Indikator dafür ist, ob eine Ehe hält oder spielen da noch einige andere und vielleicht wichtigere Aspekte hinein?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube einfach nicht, dass man das pauschal sagen kann und ich glaube auch nicht dieser "Studie". Ich kenne einige, die kurz nach dem 20. Lebensjahr geheiratet haben und noch immer zusammen sind und nie an Scheidung gedacht haben. Meine Ehe hat damals nicht gehalten. Die zweite Ehe leider auch nicht. Also würde da die Studie stimmen. Aber nach dem 32 Lebensjahr soll die Scheidungsrate wieder ansteigen? Dann bin ich wieder aus dieser Studie, weil ich mit 38 geheiratet habe und immer noch verheiratet bin und das mit 56 Jahren.

Wie rechnet denn die Studie wenn die einer der beiden unter 25 ist und der andere über 25. Wird die Ehe dann halten oder eher kaputt gehen? Ich glaube nicht dass es am Alter liegt sondern an den Personen selber.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich glaube nun nicht, dass man das wirklich beachten sollte, wenn man vor hat hau heiraten. Das sind ja auch alles nur Zahlen und wenn man meint es miteinander probieren zu wollen, dann geht man immer ein Risiko ein. Ich hätte bei meinem Mann nach 5 Minuten Ja gesagt und sicherlich hätte mich jeder für bescheuert gehalten, aber manchmal merkt man es einfach und dann sollte man auch heiraten, egal was irgendwelche blöden Zahlen sagen. Man geht ja auch keine Heirat ein, wenn man schon vorher über Scheidung nachdenkt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mich würden Details zu dieser Studie interessieren. Wie viele Paare wurden befragt? War das eher eine qualitative oder eine quantitative Studie? Wie sah die Zielgruppe aus? Was war die Stichprobengröße? Wie ist die Zielgruppe selektiert und kontaktiert worden? Gibt es einen Informations-Bias oder einen Selektions-Bias?

Ich denke, dass es auch auf den Migrationshintergrund und auf die Mentalität der Paare ankommt. Wäre mal interessant zu wissen, ob die Studie nur bestimmte Gruppen an einheimischen Paaren (aus Deutschland?) beleuchtet hat oder alle Gruppen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen, es wurden gar keine Paare befragt. Ein amerikanischer Soziologe hat einfach die Daten über Scheidungen ausgewertet. Und ich finde das Ergebnis weder überraschend, noch zweifelhaft. Da reicht doch der gesunde Menschenverstand. Sehr junge Menschen haben weniger Lebenserfahrung und sind sehr begeisterungsfähig. Zugleich entwickeln sie sich noch stark weiter. Dass in diesem Zeitfenster geschlossene Ehen leichter scheitern, ist vollkommen normal. Außerdem neigen nicht wenige zur jungen Heirat, weil sie vor einer Situation flüchten und damit "Erfolg" haben.

So wie das junge Paar drei Häuser weiter. Sie ohne Ausbildung, aber jetzt ist der Druck weg, denn sie ist Hausfrau und Mutter mit auffälligem Ring. Er Alkoholiker ohne Schulabschluss und Job, aber Familienvater hat er geschafft. Wenn die Leute zu alt heiraten, dann wird es auch nicht besser. Da häufen sich dann Torschlusspanik und Paare, die ewig ohne Trauschein zusammen sind und jetzt die eigentlich gescheiterte Beziehung retten wollen. Dazu kommen die, die zähneknirschend heiraten müssen, weil sonst der langjährige Partner, der endlich einen Ring will, weg ist.

Aber das sagt eben nichts über die einzelne Ehe aus. Es gibt selbstverständlich Lebensphasen, in denen bestimmte Motivationen und Konstellationen, die keine gute Basis für eine Ehe bieten, gehäuft auftreten. Nur hat deshalb aber nicht jeder Paar in dem Alter diese Probleme. Das Ergebnis der Auswertung war zu erwarten, aber es hat doch nichts mit der eigenen Entscheidung zu tun. Wenn man im "richtigen" Alter aus den falschen Beweggründen heiratet, geht das wahrscheinlich auch in die Hose.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich denke auch, dass man das nicht pauschalisieren kann. Manche haben in einem jungen Alter trotzdem schon die Reife, um eine Ehe zu führen und die Höhen und Tiefen zu meistern. Bei anderen Paaren scheitert es nach ein paar Jahren, obwohl sie geheiratet haben. Man entwickelt sich ja eigentlich ein Leben lang weiter und ich denke, dass kein Alter einem die Gewissheit geben kann, ob eine Ehe funktioniert und halten wird oder auch nicht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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