Hunde nach dem Tod des Herrchens einschläfern lassen?
Eine Bekannte hat mehrere Hunde, die zumeist schon etwas älter sind. Sie selber ist auch nicht bei bester Gesundheit. Im Todesfall würden ihre Eltern die Hunde bekommen. Diese sind selber von schlechter Gesundheit und wollen die Tiere sofort einschläfern lassen. Geht dies wirklich so einfach? Was kostet es eigentlich, so etwas zu tun?
Natürlich geht das nicht so einfach. Die Gesetzeslage ist simpel. Niemand darf einem Wirbeltier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Der Tod ist dabei sozusagen der Totalschaden. Und wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet, wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.
Der Tierarzt wird immer abwägen und prüfen, ob ein vernünftiger Grund vorliegt. Und da Heimtiere reine Luxustiere sind, liegt die Messlatte höher als bei Nutztieren, wo wirtschaftliche Erwägungen eine größere Rolle spielen. Es gibt ja auch deutliche Unterschiede. Eine Milchkuh, die nicht mehr tragend wird, ist nutzlos, aber sie liefert Fleisch. Das ist ein vernünftiger Grund. Ein alter Hund hatte keinen besonderen Zweck, der Besitzer bleibt in der Verantwortung.
Alter ist beim Heimtier allein kein Tötungsgrund. Das Tier muss unbehandelbar leiden. Wenn die Sache behandelbar ist, muss man abwägen, ob der Besitzer die Kosten tragen kann und in welchem Umfang das Tier profitieren würde. Nur weil man keine Lust hat und es nicht mehr bewältigen kann, kann man kein Tier töten lassen. Dann muss man es abgeben. Gibt es einen vernünftigen Grund, kann man mit Kosten von 100 oder 150 Euro rechnen. Im Einzelfall kann es teurer oder günstiger sein.
Das ist wirklich interessant. Wenn der durchgeknallte Sohn seinen schwer herzkranken Eltern irgendwelche Köter vererbt, die ein Haufen Stress machen, steht das Tierwohl vor dem Menschenwohl. In der Theorie mag sich das toll anhören. In der Praxis bedeutet es genau, was ich oben geschrieben habe. Zuerst steht der Tod eines geliebten Menschen und dann hat man noch auf einmal einen Klotz am Bein hängen, den man nicht bewältigen kann. Tierschutz hilft recht wenig, wenn die Ärzte einem sagen, dass man jeden Stress vermeiden soll, weil es tödlich enden könnte.
Cooper schreibt ja schon, dass es nicht so einfach möglich ist ein gesundes Tier einschläfern zu lassen. Zumindest nicht in Deutschland. In anderen Ländern ist das ja etwas anders, wenn die Tiere dort in einem Tierheim abgegeben wurden und nicht innerhalb eines Zeitraums adoptiert werden, dann werden diese getötet. Dabei spielt es dann wohl auch keine Rolle, wie alt das Tier ist und ob gesund oder krank.
Warum kümmert sich dein Bekannter nicht jetzt darum, dass seine Hunde dann woanders ein gutes Zuhause finden. Er muss die Tiere doch nicht seinen Eltern aufdrücken, wenn es ihnen selbst gesundheitlich nicht gut geht. Außerdem ist es doch sicherlich nicht in seinem Sinne, wenn die Hunde dann eingeschläfert würden. Er hat doch sicherlich Freunde oder Bekannte, die vielleicht die Hunde nehmen würden. Außerdem zwingt doch niemand die Eltern, dass sie die Hunde nehmen, wenn sie nicht wollen oder können. Zur Not müssen die Tiere ins Tierheim.
Juri, mach dich nicht lächerlich! Das Tierwohl steht nicht über dem Menschenwohl. Es gibt Tierschutzvereine, Kleinanzeigen, Tierpensionen für den Übergang, seriöse Züchter nehmen den Hund zurück und vermitteln ihn, fast jeder Zuchtverein hat eine Notvermittlung.
Das ist ein Lebewesen und kein Stofftier. Man entsorgt Tiere nicht, nur weil meiner mehr Lust darauf hat. Und nur als kleine Anmerkung: Wer sein angeblich geliebtes Kind verliert, dem sollte das Tier, an dem das Herz des Kindes gehangen hat, nicht scheißegal sein. Es anderweitig unterzubringen, das ist wohl kaum zu viel verlangt.
Nelchen hat geschrieben:Warum kümmert sich dein Bekannter nicht jetzt darum, dass seine Hunde dann woanders ein gutes Zuhause finden. Er muss die Tiere doch nicht seinen Eltern aufdrücken, wenn es ihnen selbst gesundheitlich nicht gut geht.
Würdest du schon zu Lebzeiten einen anderen Besitzer für deine Haustiere zu finden und sie vor deinem Tod abzugeben? Wenn man an seinen Tieren hängt, dann macht man so etwas nicht. Es hat auch nicht jeder ein entsprechendes soziales Umfeld, dass man die Tiere schnell woanders unterbringen könnte und bei Fremden weiß man auch nie, ob die Tiere es dort gut haben würden.
Täubchen, dass gibt es tatsächlich und habe ich auch schon erlebt. Da wollte sich eine alte Dame sicher sein, dass es ihr Tier gut hat und dann noch zu Lebzeiten ein neues zu Hause gesucht. Aber man muss das Tier ja nicht direkt abgeben, man kann ja vorher schauen und fragen, wer im Fall des Todes das Tier aufnehmen würde.
Du sagst, wenn man an seinem Tier hängt, macht man das nicht, dass man es abgibt. Was ist denn mit den Menschen, die dem Tier nicht mehr gerecht werden können? Es ist doch wahre Tierliebe, wenn man das selbst einsieht und das Tier dann in ein besseres zu Hause gibt. Das heißt doch nicht, dass man nicht an dem Tier hängt.
Um deine Frage noch zu beantworten, ich habe mich auch um eine Lösung gekümmert, falls mir nun etwas zustößt. Ich weiß, dass meine Tiere dann einen guten Platz bekommen und sich sehr gut um sie gekümmert würde. Für meinen Partner alleine wäre das schwierig. Auch wie Cooper schreibt, gibt es da ausreichend Stellen, an die man sich dann wenden kann. Ein Tier muss sicherlich nicht aus solchen Gründen eingeschläfert werden.
Man darf einen Hund nicht ohne Grund einschläfern lassen. Die Eltern müssen ihn ja nicht nehmen, sondern können ihn in ein Tierheim geben, wo er weitervermittelt werden kann. Ich sehe da keinerlei Probleme und keinen Grund, einen gesunden Hund einschläfern zu lassen.
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