Beim Cat-Sitting heimlich neues Futter einführen?

Eine Bekannte ist eine große Katzenliebhaberin und häufiger in der Diskussion mit Menschen, die Katzen nicht so artgerecht halten, wie es wohl sein sollte. Nun hat sie in diesem Sommer das Cat-Sitting für eine befreundete Familie übernommen, die zweieinhalb Wochen verreist sind. Im Voraus haben sie genügend Katzenfutter gekauft, damit es für diese Zeit ausreicht und die Bekannte nichts selbst kaufen muss. Sie hat die Leute vorher schon oft darauf angesprochen, dass das Katzenfutter, das sie verwenden (Trockenfutter und eine preiswerteFeuchtfuttermarke) nicht wirklich gut für Katzen sei.

Nun hat sie während dieser Zeit einfach neues Futter eingeführt, dass sie aus eigener Tasche bezahlt hat. Es handelt sich um irgendeine hochwertige Feuchtfuttermarke, die in der Umgebung eher schwer erhältlich ist und natürlich teurer ausfällt. Als die Familie aus dem Urlaub zurückkam, hatten die beiden Katzen sich bereits an das neue Futter gewöhnt und verweigerten das alte.

Die Familie ist ziemlich wütend darüber und meint, die Bekannte hätte das Vertrauen missbraucht. Da die neue Marke entweder durch längere Fahrwege oder online erhältlich ist, bedeutet es mehr Geld oder mehr Aufwand das Futter zu beschaffen, nachdem die Katzen nun so mäkelig auf das alte reagieren. Die Bekannte sieht sich im Recht und meint, sie hätte den Katzen damit einen Gefallen getan und dass die Familie die zusätzlichen Kosten sicher bald nicht mehr schlimm finden wird, nun da die Katzen besseres Futter bekommen.

Was haltet ihr von dieser Situation? Findet ihr es in Ordnung, dass sie Verbesserungen bei der Ernährung der Tiere einführen wollte oder hätte sie sich da nicht einmischen dürfen, schon gar nicht, wenn die Familie ihr Zugang zu Haus und Tier anvertraut?

Das geht in meinen Augen gar nicht. Es hätte doch auch sein können, dass die Katzen bestimmtes Futter wegen einer Erkrankung bekommen und dieses einfach brauchen. Ich finde es dreist einfach das Vertrauen auszunutzen und auf eigene Faust eine Futterumstellung durchzuführen. Natürlich kann man den Tierbesitzern ins Gewissen reden und nahelegen doch hochwertigeres Futter zu füttern, aber was diese dann daraus machen, ist immer noch ihre Entscheidung.

Es hätte ja auch gewaltig nach hinten los gehen können, wenn die Katzen stark auf die Futterumstellung reagiert hätten. Eben mit Durchfall und anderer Unverträglichkeiten. Ich wäre da auch sehr sauer und würde diese Person sicher nicht nochmal auf meine Tiere aufpassen lassen.

Ich finde, dass das die Person, die da auf die Tiere aufpasst nichts angeht, was gefüttert wird. Man hat die Aufgabe das Tier zu versorgen nicht mehr und nicht weniger. Wenn man das günstige Futter kauft, dann hat das seine Gründe und dann sollte man die Katze nicht an teures Futter gewöhnen, was man sich dann nicht leisten kann. Außerdem weiß man ja nicht was die Katze verträgt und was nicht.

Ich glaube dass das Vertrauen nach so einer Aktion, so lieb sie sicherlich auch gemeint war, hin ist und man dann nur Streit hat. Wenn man das Ganze thematisieren möchte, kann man es ansprechen, wenn sie wieder da sind, aber das Futter was hingestellt wurde sollte man auch verwenden.

Auf jeden Fall war das ein massiver Vertrauensmissbrauch. Sie scheint ja absolut keine Ahnung von Katzen zu haben. Denn der abrupte Futterwechsel kann gesundheitsgefährdend für die Tiere sein. Sicher gibt es minderwertige Futtermarken, die sehr wenig Nährstoffe und mehr Füllstoffe enthalten. Aber dann haben die Tiere eben öfter wieder Hunger und fressen einfach mehr davon. So kommt man in etwa wieder auf den gleichen Preis wie für ein hochwertigeres Futter.

Was die Bekannte da nun als Schutzbehauptung so alles von sich gibt, ist doch total egal. Sie hat Unrecht getan und ich denke, dass weiß sie auch. Warum sollte sie sich auch sonst so massiv rechtfertigen. Da sind die Tiere echt besser beim nächsten Mal in einer Tierpension aufgehoben. Die wagen sich solche Spiele nie im Leben. Das Verhalten der Bekannten der Familie gegenüber war einfach respektlos und entmündigend. Nun stellt die Familie eben das Futter langsam und allmählich wieder um und gut ist.

Das ist wieder ein Fall von selbsternanntem Tierschutz, den ich absolut nicht in Ordnung finde. Sicher hat deine Bekannte so gehandelt, weil ihr die Tiere wichtig waren, das verstehe ich noch. Aber dann hört es mit dem Verständnis bei mir auch schon auf. Wenn man sich bereit erklärt, für die Tiere zu sorgen, dann kann man doch nicht einfach machen, was man möchte. Wenn man den Tieren das Futter nicht geben möchte, dann muss man das einfach direkt sagen, dass man nicht auf die Katzen aufpassen möchte.

Aber einfach ein anderes Futter einzuführen, an das sich die Katzen dann gewöhnen, das geht für mich gar nicht. Auch wenn das eigentliche Futter der Katzen eine günstigere Marke ist, die nicht so gut ist, haben die Besitzer sicher ihre Beweggründe, das zu füttern und das muss man dann akzeptieren, wenn man die Betreuung der Tiere übernimmt.

Ich kann die Familie sehr gut verstehen, dass sie das als Vertrauensmissbrauch ansehen, denn genau das ist es. Nun akzeptieren die Tiere das alte Futter nicht mehr und die Familie kann sehen, wie sie klarkommt, weil die ach so tolle Betreuung damit ja nichts mehr zu tun hat. Besonders schlimm finde ich es, dass deine Bekannte sich nach wie vor im Recht zu fühlen scheint.

Ich finde diese Situation nicht nur nicht in Ordnung sondern finde das Verhalten deiner Bekannten fast schon übergriffig. Die Familie hat der Frau Ihr Vertrauen entgegen gebracht und dieses Vertrauen wurde missbraucht. Deine Bekannte kennt bestimmt nicht alle Hintergründe. Es kann ja auch bestimmte Gründe geben weswegen die Familie der Katze eine bestimmte Nahrung gibt. Und selbst wenn nicht ist es nicht richtig die Nahrung der Katze einfach umzustellen. Vielleicht ist die Katze allergisch oder verträgt eine bestimmte Katzennahrung besser als die andere.

Außerdem sind viele Katzen kleine Divas. Es kann durchaus sein das sich die Katze nun an das Futter gewöhnt hat und kein anderes Futter mehr will. Ich wäre in diesem Fall ehrlich gesagt auch ganz schön sauer und kann den Unmut der Familie verstehen. Gut gemeinte Ratschläge sind ja in Ordnung. Einfach eigenmächtig handeln allerdings nicht es ist schließlich nicht ihre eigene Katze.

Das kann ich auch sehr gut nachvollziehen, warum die Familie sauer ist. Ich bin selbst eine große Katzenliebhaberin und auch ich bin der Meinung, dass Katzen hochwertiges Nassfutter brauchen. Viele Leute füttern ihre Katzen nicht artgerecht und trotzdem würde ich mich nie so verhalten wie es diese Frau tut. Ich würde auch mit der Familie reden und sie freundlich daraufhin weisen, warum man die Nahrung der Katzen eventuell überdenken sollte und meine Argumente klarstellen. Vielleicht würde ich auch Futterproben der Familie zukommen lassen. So können sie selber das Futter ausprobieren und danach entscheiden. Aber wenn die Familie ein klares Nein ausspricht, würde mir im Traum nicht einfallen hinter deren Rücken den Katzen ein anderes Futter zu geben.