Steht eine sibirische Kälte 2019 kurz bevor?

Ich denke, dass die meisten sich an die ungewöhnliche Hitzewelle im vergangenen Sommer noch sehr gut erinnern werden. Im Moment herrscht im Süden Deutschland eher Schneechaos, teilweise werden Schulen sogar deswegen geschlossen. Ich habe gelesen, dass in den nächsten Wochen sogar Temperaturen bis Minus 20 Grad erreicht werden sollen.

Da wo ich lebe, bekommt man von dem Schneechaos nicht wirklich viel mit und hier ist es noch sehr mild. Meint ihr, dass es nach dem Sommer-Extrem jetzt zu einem Winter-Extrem kommen wird? Rechnet ihr mit einer sibirischen Kälte in den nächsten Wochen? Wärd ihr darauf vorbereitet?

Auf der von mir verwendeten Wetter-App wird ja derzeit noch keine außergewöhnliche Kältewelle angekündigt. Mal sehen, ob es tatsächlich so kalt werden wird. Temperaturen von -20 Grad waren übrigens schon häufiger üblich im Januar oder Februar. Ich erinnere mich noch an einen Januar während meiner Studienzeit, in dem es zwei oder drei Wochen lang kälter als -20 Grad war und auf den Flüssen die Eisschollen trieben. Und vor ungefähr 10 Jahren bin ich im Februar mal über den zugefrorenen Königssee in den bayrischen Alpen gelaufen, was ein ganz einmaliges Erlebnis war.

Sibirische Kälte haben wir alle zwei bis drei Jahre. Die Frage ist, wie schlimm es wird. Und da sieht aktuell nichts nach großer Kälte aus. Der Luftdruck zwischen Islandtief und Azorenhoch ist sehr unterschiedlich, dagegen kann ein Hoch in Osteuropa nicht anstinken.

So lange das so bleibt, kommt feuchtwarme Luft vom Atlantik und starker Frost ist nicht in Sicht. Und selbst wenn sich das verändert und deshalb ein Hoch über Osteuropa kalte Luft aus Sibirien bringen kann, wird es erst einmal nicht schlimm. Mindestens bis einschließlich Polen haben wir in großen Teilen des Landes keine geschlossene Schneedecke.

Selbst wenn Dauerfrost kommt, heißt das für meine Region maximal minus fünf bis minus zehn Grad. Das wäre nur normaler Winter. Für erheblich tiefere Temperaturen, wie es die früher häufiger gegeben hat, fehlen die Rahmenbedingungen. Das kann sich natürlich noch ändern, aber danach sieht es nicht aus.

Wie will man das denn wissen? Schau dir mal Webseiten an, die verschiedene Prognosen übereinander legen. Da siehst du fast immer, dass diese Prognosen immer weiter auseinander gehen je weiter das Datum in der Zukunft liegt. Klar, das sind ja nichts anderes als Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die selber aber auch auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen basieren.

In den nächsten Tagen soll es bei uns erst mal kälter und sonniger werden, was natürlich genial ist. Bisher war es nämlich so, dass im Schwarzwald zwar viel Schnee gefallen ist, aber die Lifte konnten nicht in Betrieb genommen werden, die Pisten waren nicht frei gegeben und teilweise waren die Zufahrtsstraßen sogar gesperrt weil einige Bäume unter den Schneemassen zusammen gebrochen sind. Nun hoffen wir alle auf ruhiges Winterwetter und ein schönes Wintersportwochenende.

Durch den Wintersport wäre ich natürlich auf einen Kälteeinbruch vorbereitet. Ich besitze genug warme Kleidung, Handwärmer und solche Sachen. Und ich bin im Besitz von Schneeketten, weil ich an einer Straße wohne, die im Winter nicht geräumt wird. Weg kommen ist bisher nie ein Problem gewesen, aber ohne Schneeketten wäre ich den Berg auf dem Weg nach Hause schon mehrmals nicht hoch gekommen im Winter.