Wie sinnvoll sind Pressekonferenzen für Kinder?

Ich habe durch die Medien mitbekommen, dass Bundeskanzlerin Merkel eine Pressekonferenz für Kinder durchgeführt hat. Dort waren dann Kinder, die ihr verschiedene Fragen gestellt haben, beispielsweise zu alternativen Berufswünschen oder zum Lieblingsessen. An sich ja keine schlechte Idee, um Werbung für sich im Wahlkampf zu machen. So suggeriert sie schließlich Interesse an Kindern und dass sie sich Zeit für sie nimmt.

Wie sinnvoll ist es in euren Augen, dass eine Pressekonferenz für Kinder mitten im Wahlkampf durchgeführt wurde? Meint ihr, das wird Bundeskanzlerin Merkel viele neue Stimmen bringen? Oder haltet ihr so eine Aktion für ziemlich überflüssig und unnötig, weil Kinder ja noch gar nicht wahlberechtigt sind? Wie stark werden sich wahlberechtigte Bürger von dieser Pressekonferenz für Kinder in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen lassen? Macht diese Aktion Frau Merkel in euren Augen sympathischer?

Ja, Wahlkampf eben. Ich frage mich da immer, ob sich Leute wirklich von bunt bedruckten Plakaten, verteilten Rosen oder solchen Aktionen beeinflussen lassen oder ob wir unbewusst doch manipulierbarer sind als wir denken. Für Frau Merkel war es sicher eine nette Abwechslung und für die Kinder möglicherweise spannend. Geschadet hat es vermutlich niemandem, also warum nicht.

Ich glaube aber irgendwie nicht, dass sie sich damit auch nur wirklich eine Stimme mehr gesichert haben wird, aber es macht sie eben volksnah und sympathischer für manche. Dass Kinder ein Mitspracherecht für das nächste Haustier und den übernächsten Urlaub haben sowie mitbestimmen, welcher Nuss-Nougat-Brotaufstrich in den Warenkorb hüpft glaube ich alles unbesehen, aber die wenigsten Eltern lassen sich wohl von einem durch Justus-Julian gekrähten "Die Frau Tante Merkel war so nett" ernsthaft und nachhaltig beeinflussen.

Möglicherweise geht es ja auch eher um die Wählerbindung durch die CDU in der nächsten Generation, frühkindliche Programmierung sozusagen. Wobei ich zugeben muss, dass das Straßenfest in meiner Kindheit auch immer von einer großen Partei ausgerichtet wurde und ich heute nicht mal mehr weiß, welche es gewesen ist. Hat also bewusst nicht funktioniert.

Im Wahlkampf ist das schon okay, einen Versuch ist so etwas ja immer wert. Dennoch finde ich es reichlich sinnfrei Kinder zu solchen Sachen zu zwingen. Wenn politisches Interesse vorhanden ist, dann kann das ganz nett sein, aber das dürfte wohl bei den wenigsten Kindern der Fall sein und so weckt man dann kein Interesse, sondern langweilt die Kinder.

Das muss meiner Meinung nach nicht sein oder das Ganze müsste lustiger gestaltet werden. Es wäre ja witzig, wenn man die Politiker darum bittet bestimmte Dinge zu machen, wie beispielsweise mal Seilspringen gegen die Kinder oder so aber nur Fragen stellen wird schnell langweilig.