Gemüse entsorgen da Fuchs im Garten gesichtet worden ist?
Bekannte von mir wohnen in einer eher ländlichen Gegend und haben in ihrer Nähe einen Wald. Dieses Jahr war es bereits mehrfach so, dass sie Füchse bei sich im Hof und Garten gesichtet haben. Die Bekannten haben eigentlich nichts gegen Füchse, haben aber Angst vor Parasiten und Krankheiten.
Deswegen war es dieses Jahr auch so, dass sie alle Nutzpflanzen die im Garten wuchsen entsorgt haben. Sie haben Salat, Tomaten, Kräuter, Möhren und Himbeeren. Nichts davon haben sie gegessen, alles kam in die Tonne. Sie hatten Angst, dass der Fuchs das Gemüse im Garten infiziert haben könnte und wollten kein Risiko eingehen.
Ist es wirklich gerechtfertigt so viele Lebensmittel zu entsorgen, nur weil man einen Fuchs im Garten gesehen hat? Ist es realistisch, dass man sich auf diese Weise irgendwelche Krankheiten oder Parasiten holen kann? Wie wärt ihr vorgegangen?
Mir persönlich ist es schon einige male passiert, dass ich einen Fuchs in meinem Garten entdeckt habe. Bislang bin ich immer so vorgegangen, dass ich all meine Gemüse wieder entsorgt habe. ich wollte es nicht verzehren oder es anderen Leuten zum essen anbieten, da es mir persönlich zu gefährlich war.
Es könnten Parasiten oder schwerwiegendere Bakterien verbreitet sein, daher bin ich bis heute immer auf Nummer sicher gegangen und habe alles entsorgt. Ob ich es in Zukunft, genau so machen würde, weiß ich nicht, da ich es auch schade finde das Gemüse in den Müll zu werfen.
Ich verstehe ehrlich gesagt die Logik nicht. Es gibt doch auch genug andere Tiere, die Parasiten übertragen könnten und die dann nachts durch die Gegend streunen. Manche Freigänger-Katzen sind beispielsweise durch einen Bandwurm befallen und wenn die dann nachts durch den Garten mit Nutzpflanzen streunen und man sieht es nicht, ist das Risiko doch nicht weniger. Oder bildet man sich das ein, dass nur dann etwas passieren kann, wenn man das Tier mit eigenen Augen gesehen hat? Wenn man solche Angst hat dürfte man gar keine Nutzpflanzen anbauen oder müsste sie eben so absichern, dass da kein Tier dran kommt.
Mir erscheint die Aktion auch übertrieben. Wie schon erwähnt, übertragen auch andere Wild- und manchmal sogar Haustiere Krankheiten und Parasiten aller Art, und zweitens kommen auf jeden Fuchs, der "gesichtet" wird, unter Garantie mindestens drei, die im Schutz der Dunkelheit vorbeigehuscht sind, und genauso ansteckend sind wie der eine, den man gesehen hat. Füchse sind Kulturfolger, hoch anpassungsfähig und mit wenig Respekt vor menschlicher Anwesenheit.
Aber das heißt in meinen Augen nicht, dass das Vieh auch tatsächlich jedes Kraut und jede Tomate einzeln ableckt oder mit seinen Ausscheidungen in Kontakt bringt. In meiner Kindheit hat man uns auch schließlich davor gewarnt, keine Himbeeren im Wald zu essen wegen Fuchsbandwurm. Da hat sich mittlerweile auch herausgestellt, dass die Ansteckung auf diesem Wege noch nie nachgewiesen wurde und endlich auch der gesunde Menschenverstand dazugekommen ist, der die Frage stellt, wie Fuchskot an Himbeeren kommen soll, die einen Meter über dem Boden hängen. Die Tiere stellen ja keine Kunststückchen an.
Und von daher würde ich mir auch keine größeren Gedanken machen, solange ich keine Hinterlassenschaften von irgendwelchen Tieren direkt auf meinen Zucchini finde oder den Eindruck haben muss, ein Fuchs habe meinen Salat als Klopapier benutzt. Das halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Das Ding ist doch einfach, dass man das gar nicht immer mitbekommt und gar nicht sagen kann, ob der Fuchs da war oder nicht. Ich finde es wichtig deswegen Obst und Gemüse gut abzuwaschen und bisher bin ich immer ganz gut damit gefahren. Ich esse schon immer Sachen aus dem Garten bei meinen Schwiegereltern oder mittlerweile auch bei uns und passiert ist noch nie etwas. Es ist doch übertrieben einfach die guten Lebensmittel wegzuwerfen.
Da speziell der Fuchsbandwurm ein lebensbedrohlicher Parasiten ist, wäre ich da auch vorsichtig. Ich würde aber nicht alles wegwerfen, sondern das Gemüse genauestens untersuchen und auf keinen Fall roh verzehren. Ich glaube, bei genügender Hitze gehen die Eier vom Bandwurm ein. Oft weiß man ja gar nicht, ob ein Fuchs im Garten war. Dann dürfte man überhaupt kein Gemüse aus dem Garten mehr essen. Ich esse auch Blaubeeren aus dem Wald, aber nur höher gewachsene und ich schaue sie mir vorher genau an.
Anlupa, was nützt das angucken? Die Eier sieht man nicht. Und die bleiben monatelang infektiös. Nur muss ja deshalb nichts wegwerfen. Waschen oder Kochen reicht, wenn die Sachen weit unten hängen. Und da der handelsübliche Fuchs, Hund oder Stubentiger beim Kacken selten Handstand macht, sind höhere Früchte zumindest in Bezug auf den Fuchsbandwurm sicher.
Ich verstehe es, dass man Angst vor Parasiten, Krankheiten, Bakterien oder sonstigen Dingen hat. Aber deswegen würde ich das Gemüse nicht entsorgen, wenn ich ehrlich bin. Ich würde es nicht roh verzehren, sondern einfach kochen. Vielleicht würde ich es sogar länger kochen als üblich?
Wer sagt einem, dass der Fuchs nicht auf den Kohl gesch***** hat, der gerade beim Bauern zum Verkauf liegt und dann in meiner Einkaufstasche landet? Wer sagt, dass der Salat und der Porree, den ich gerade im Supermarkt gekauft habe nicht auch vom Fuchs besucht wurde? Keiner kann genau sagen, dass der Fuchs nicht auch dort gewesen ist und meine Kartoffeln bepieselt hat. Dann darf man nur Gewächshausgemüse kaufen und dies auch nur, wenn der Anbauer nie vergessen hat die Türe zu schließen.
Wohnen auch im ländlichen Gebiet. Tagsüber und vor allem Nachts streifen ständig irgendwelche Tiere durch unsere Gärten. Da kommen Igel, Hasen, Rehe, Katzen in der Nacht raus. Ein Fuchs muss auch dabei sein, Marder und einmal sogar ein Dachs. Die Maulwürfe wollen auch nicht vergessen werden. Unsere Hündin und die bereits verstorben Hunde pinkeln schon mal in den Garten wenn ich dort gerade was arbeite und sie daneben sind. Wir haben bis jetzt aus diesen Gründen noch nie was weggeworfen. Zugegebenermaßen war ich nicht begeistert wenn unser alter Rüde das Bein am Gartenzaun hob und die Himbeeren gleich mit beglückte, aber weggeworfen hatte ich das nie. Die meisten Sachen werden gut gewaschen vor Verzehr, wenn nicht sogar gekocht. Da bleibt nicht viel übrig von Keimen.
Ihr merkt auf was ich hinaus will es kann immer kontaminiert werden. Auch bei offenen Feldern streifen Füchse durch, doch so hoch ist das Risiko auch nicht. Besonders wenn es sowieso keine Tollwutfälle etc. in der Gegend gab. Dann müsste ich auf meine Walderdbeeren und Schwarzbeeren (Heidelbeeren) die ich mir vor Ort in den Mund stecke verzichten. Ich scheine gut damit durchgekommen zu sein, denn hatte dadurch noch nie Probleme. Ich bekomme eher von den gespritzten Glashaus Erdbeeren aus Spanien Bauchweh.
Das einzige was mich an seinen Streifzügen eher stört ist die Suche nach unseren Hühnern und auch die Pflanzenfresser des Waldes kennen in der Nacht keinen Respekt vor Hausgrenzen. Die Salatbar ist halt einfach zu verführerisch. Das gehört dazu, deshalb liebe ich das Leben am Land. Wir haben genug. Wenn wir uns in ihr Revier einschleichen, dann sind wir selber schuld wenn sie unsere Wege kreuzen und unser Gemüse "kontaminieren" . Wenn man das wegwerfen will würde ich es zumindest den Waldtieren zur Verfügung stellen, dann hat wenigstens jemand was davon.
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