Sind Landmenschen vom Homeoffice ausgeschlossen?

vom 12.01.2019, 07:43 Uhr

Es wird ja schon länger über Homeoffice diskutiert und in manchen Betrieben ist so ein Homeoffice durchaus möglich. Bei uns kommt es ab und an schon vor, dass wir dann Homeoffice machen können bzw. machen dürfen, wobei das natürlich auch von den anstehenden Aufgaben abhängig ist. Wenn man Zugriff auf das interne Laufwerk oder sensible Daten vor Ort haben muss, dann wird es schwierig.

Eine Bekannte ist der Ansicht, dass nur Stadtmenschen vom Homeoffice profitieren würden und dass Landmenschen bei dieser Entwicklung völlig ausgeschlossen werden. Sie begründet dies damit, dass das Internet auf dem Land eben deutlich schlechter funktionieren würde und nicht so schnell und lückenlos möglich wäre wie in der Großstadt. Da ich schon über 10 Jahre nicht mehr auf dem Land lebe, kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Wie seht ihr das? Meint ihr, dass Landmenschen leider vom Homeoffice ausgeschlossen werden bedingt durch die Technik? Oder ist das eher die Ausnahme als die Regel?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Große Orte haben sicherlich oft besseres Internet, aber doch nicht nur. Auch auf dem Land gibt es gutes Internet. Bei uns war es so, dass wir auf dem Land tatsächlich mehr bekommen als in der Stadt. Wobei die Stadt nun auch keine kleine war. Ich arbeite auch von zu Hause und das mit Internet, was sehr gut klappt. Überall ist das sicherlich nicht so, aber die nächsten Jahre soll das ja auch weiter ausgebaut werden. Es kommt also sehr auf die Region an.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum sollten Arbeitnehmer mit ländlichem Wohnumfeld vom Home Office ausgeschlossen sein? Telefon hat man normalerweise auch im kleinsten Dort und Internet über Satellit ist mittlerweile bezahlbar. Da sehe ich nun wirklich kein Problem.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Beim sogenannten Homeoffice soll der Mitarbeiter die Bürotätigkeiten zu Hause oder sogar unterwegs in der Bahn erledigen, ohne persönlich im Büro der Firma anwesend sein zu müssen. Das heißt im Klartext, er telefoniert beispielsweise und verfasst und antwortet auf Emails, führt anhand von abgefragten Daten ein Update von Listen durch und so weiter. Diese Tätigkeiten sind heutzutage mit einem fast überall verfügbaren Internetanschluss, der nicht besonders schnell sein muss, und auch unter Verwendung der üblichen Cloudtechnologie problemlos möglich.

Soll allerdings die Teilnahme an einer Videokonferenz ermöglicht werden, dürften mit Sicherheit höhere Anforderungen an die Bandbreite, Zuverlässigkeit und Unterbrechungsfreiheit des vorhandenen Internets gestellt werden. Immer mehr Startup-Firmen benötigen zwingend einen schnellen Internetzugang, um zum Beispiel ihre aufwendigen, ressourcenfressenden CAD-Programme überhaupt verzögerungsfrei bedienen und eine Auftragsabwicklung termingerecht durchführen zu können. Hier sehe ich gewisse Probleme mit der Netzversorgung in bestimmten geografischen Lagen. Man könnte in diesem Zusammenhang auch von Benachteiligung und von Erschwernissen in der Konkurrenzfähigkeit sprechen.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es kommt doch darauf an, was man überhaupt für einen Job hat, denn nicht alles findet online statt. Ich brauche für meine Tätigkeit zwar zwingend einen Computer, aber für meine Tätigkeit nicht zwingend einen Internetanschluss. Den brauche ich nur wenn ich mal Dateien mit Kollegen austauschen muss.

In meinem Fall sind das Grafikdateien und ja, die sind relativ groß und es wäre nervig wenn ich da mit dial-up Geschwindigkeit arbeiten müsste, aber bei vielen Leute besteht die Arbeit aus Textdateien und die haben ja nun eine überschaubare Größe.

Gorgen_ hat geschrieben:Immer mehr Startup-Firmen benötigen zwingend einen schnellen Internetzugang, um zum Beispiel ihre aufwendigen, ressourcenfressenden CAD-Programme überhaupt verzögerungsfrei bedienen und eine Auftragsabwicklung termingerecht durchführen zu können.

Verwechselst du da nicht Rechnerleistung mit Internetgeschwindigkeit? Ich arbeite mit mehreren CAD Programmen und für keines brauche ich überhaupt einen Zugang zum Internet. Wenn überhaupt dann war der nur nötig um das Programm zu registrieren. Was man allerdings schon braucht ist ein schneller PC mit großem Bildschirm. Am Laptop arbeiten ist eher schwierig.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Warum es für Firmen oft unerlässlich ist, auf hohe Datenübertragungsraten zu setzen, findet man zum Bespiel hier. Illustartorprogramme im Bereiche der Architektur mit Perspektivenwechsel und so weiter zählen zu den anspruchsvollen. Soweit mir das bekannt ist, basieren diese Programme häufig auf "computer-aided design" also CAD.

Soll zeitsynchron von mehreren Standorten aus auf diese Programme nicht nur zeitversetzt mit "read only" sondern auch "modify"-Rechten zugegriffen werden, wird es vom Datentransfer her gesehen recht voluminös. Die Performance der Rechner alleine reicht da nicht aus, die wird selbstverständlich vorausgesetzt. Und es geht nicht nur um den Upload von Dateien, sondern um das möglichst zeitsynchrone Bearbeiten. Zu diesem Zwecke ist ein schnelles Internet Voraussetzung.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja, es gibt Programme, die die Möglichkeit der Teamarbeit bieten. Also, dass mehrere Kollegen zusammen an einer Datei arbeiten bzw. jederzeit auf die aktuellste Version der Datei zugreifen können. Und ja, das muss dann natürlich in der Cloud gespeichert werden oder auf einem Firmensever und ja, dafür braucht man dann natürlich auch einen schnellen Internetanschluss.

ABER, es ist nicht so, dass alle CAD Programme überhaupt diese Option haben und es ist außerdem oft auch gar nicht nötig. Ich arbeite zum Beispiel über weite Teile alleine an meinen Sachen und meine Schwester, die in einem ganz anderen Bereich arbeitet, aber auch CAD Programme verwendet, ist in ihrer Firma sogar die einzige, die diese Art von Arbeit macht.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es kommt hier wirklich darauf an wie gut die Infrastruktur in dem jeweiligen Gebiet ist. Wenn das Netz ständig hackt wird es schwierig. Ich wohne halb in der Stand und halb am Land. Wirklich im nirgendwo. Gerade jetzt schreibe ich das hier umgeben von Hühnern und Natur pur. Ich habe das Glück, dass mein Netzanbieter hier gut funktioniert. Das war früher auch nicht so. Deshalb kann man sehr wohl Home office machen. Habe dies auch teilweise getan. Insbesondere wenn ich im Grunde nur Datenaufbereitung machen mussten.

Interessanterweise habe ich in meiner Stadtwohnung oft mehr Probleme mit dem Netz. Die verschiedenen Netze und Anbieter kamen sich anscheinend im Mehrparteienhaus in die Quere und haben die Leistung beeinträchtigt.

» TinaPe » Beiträge: 452 » Talkpoints: 13,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^