Fatale Versorgungssituation in Sachen Grippeschutzimpfung
Ich habe eben im Radio gehört, dass es in einigen Bundesländern wohl knapp an Einzeldosen für die Grippeschutzimpfung ist. Rheinland Pfalz ist unterversorgt und braucht wohl dringend Nachschub und auch im südlichen Raum und auch in unseren Nachbarländern, wie Österreich soll es knapp sein. Einige Patienten wurden schon wieder nach hause geschickt, weil nichts mehr da ist.
Seit ihr geimpft? Gibt es bei euch einen Versorgungsnotstand? Wurde nicht genügend hergestellt oder sind dieses Jahr mehr Menschen, die sich impfen lassen wollen? Wie kommt es zu so einer fatalen Versorgungssituation?
Was soll denn an der Situation fatal sein? Es gab fast 16 Millionen Dosen und damit eine Million mehr als letztes Jahr. Nur weil die letzte Saison sehr schlimm gewesen ist und alle plötzlich den Vierfach-Impfstoff wollen, ist die Nachfrage so hoch. Die Versorgung ist doch besser als sonst und nicht schlechter. Das soll fatal sein?
Naja, fatal finde ich schon, dass Patienten weggeschickt werden, weil kein Vorrat mehr da ist und aus anderen Bundesländern ausgeholfen werden muss, obwohl da auch nicht mehr viel da ist. Bei fast 83 Millionen Einwohnern finde ich auch 16 Millionen Dosen nicht gerade viel. Ich weiß, dass für dich andere Meinungen immer direkt eingestampft werden. Aber deswegen kann es ja auch mein Empfinden sein, dass einfach zu wenig Impfstoff da ist und das finde ich für ein Land wie Deutschland einfach fatal. Es ist meine Meinung und dazu stehe ich.
Die ist aber bewusst, dass die Krankenkassen die Impfung nur für bestimmte Risikogruppen bezahlen? Also braucht man nicht für viel mehr Menschen Impfstoff. Und da man Monate im Voraus bestellen muss, kann man nur schätzen, wie viele Menschen sich impfen lassen wollen. Wenn Millionen Impfdosen bezahlt und vernichtet werden müssen, wärst du auch nicht begeistert, oder? Wie möchtest du denn die passende Zahl ermitteln? In den letzten Jahren lag das Zeug oft genug ungenutzt rum.
Ich kann nicht beurteilen, wie die Situation ist, weil ich mich nicht gegen Grippe impfen lasse. Aber wenn es so ist, dass Leute, die eine Impfung brauchen, weil sie Risikopatienten sind, wieder nach Hause geschickt werden müssen, finde ich das für ein hochentwickeltes Land wie Deutschland beschämend. Auch wenn es genügend Impfdosen gibt, zeugt es doch von einem Mangel an Organisationsvermögen, wenn diese nicht gut verteilt werden.
Und wieso geht ein Risikopatient, der die Impfung unbedingt braucht, erst jetzt? Mitten in der Saison, wo das Ansteckungsrisiko recht hoch ist und die Impfsaison zu Ende, da fällt ihm ein, dass er die braucht? Es braucht gut zwei Wochen, bis die Impfung wirkt.
cooper75 hat geschrieben:Und wieso geht ein Risikopatient, der die Impfung unbedingt braucht, erst jetzt? Mitten in der Saison, wo das Ansteckungsrisiko recht hoch ist und die Impfsaison zu Ende, da fällt ihm ein, dass er die braucht? Es braucht gut zwei Wochen, bis die Impfung wirkt.
Ich wurde erst vor ca. 4 Wochen geimpft, obwohl ich zur Risikogruppe gehöre. Der Impfstoff war erst vergriffen, dass ich warten musste, bis die nächste Lieferung kam. Dann hatte ich einen Virusinfekt und konnte nicht geimpft werden. Danach bekam ich eine Magen-Darm-Geschichte und konnte dann erst später geimpft werden, als eigentlich üblich ist. Als es anfing mit der Impfung, sind alle zu den Ärzten gestürmt. Da war ein kleiner Engpass. Aber jetzt ist ja nichts mehr zu bekommen und eine Bekannte, der es ähnlich ging wie mir hat deswegen keine Impfung bekommen. Sie wohnt in Rheinland Pfalz und hofft nun, dass sie sich nicht irgendwo ansteckt.
Wenn, wie in den vergangenen Jahren, massenweise Impfstoff vernichtet werden müsste weil die Nachfrage geringer als erwartet war wäre das wahrscheinlich auch "fatal". Wie konnte es zu so einer fatalen Fehlkalkulation und Geldverschwendung kommen und so weiter.
Tatsache ist nun mal, dass man den Bedarf bzw. die Nachfrage bei der Grippeschutzimpfung schlecht einschätzen kann. Aber das führt noch lange nicht dazu, dass das Gesundheitssystem in Deutschland kurz vor dem Kollaps steht, was deine "fatale Versorgungssituation" suggeriert.
Bei meinem Hausarzt hängt ein Zettel aus, der darüber informiert, dass man für Grippeschutzimpfungen keinen Termin braucht und einfach in die Sprechstunde kommen kann, also scheint die fatale Versorgungssituation bei ihm noch nicht angekommen zu sein. Ich bin aber nicht geimpft, weil ein anderer Arzt Bedenken hinsichtlich meiner Autoimmungeschichte geäußert hat und ich zu keiner Risikogruppe gehöre.
Bei uns gibt es Impfstoff. Und es wird doch fleißig an der Verteilung gearbeitet. Das Fehlen und das Vorhandensein von Impfstoff kann unkompliziert online gemeldet werden. Da kann sich deine Bekannte sogar als Privatperson eintragen. Was soll denn noch getan werden, wenn man nur schätzen kann?
Ich gehöre zur Risikogruppe und kann mich gar nicht impfen lassen. Und nu? Der hühnereiweißfreie Impfstoff hat keine Zulassung mehr in Europa und ich gehöre nicht zu denen, die trotz Allergie geimpft werden können. Ein Zulassungsantrag für eine Alternative liegt zwar vor und ist noch nicht genehmigt. Wie groß ist da deine Empörung?
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