Vor religiösen Fanatikern nirgendwo sicher sein?
Ich bin in einer Region aufgewachsen, wo es völlig normal war, dass da die Zeugen Jehovas an den Türen klingeln und mehr oder weniger versuchen, einen zu bekehren. Ansonsten bin ich persönlich von solchen Bekehrungsversuchen - egal von welcher Religion oder auch Ernährungsweise - verschont geblieben.
Mein Partner musste vor kurzem beruflich gesehen mit der Bahn fahren, wobei er da prompt das Glück hatte, an eine Frau zu geraten, die ihn während der gesamten Zugfahrt vollgeschwaffelt hat und ihn unbedingt bekehren wollte was mir trotz Jahre langer Pendelei glücklicherweise erspart geblieben ist. Ist man heutzutage vor religiösen Fanatikern nirgendwo sicher? Wo hat man euch schon versucht zu irgendeiner Religion zu bekehren? Wie reagiert ihr auf solche aufdringlichen Menschen?
Mir sind solche Menschen noch nicht begegnet, also zumindest nicht so aufdringlich. Zeugen Jehova stehen ja überall mit ihren Heften herum, aber ich wurde nie angesprochen oder gar bedrängt. Mein Mann hatte mal eine Fahrt von der Uni aus und da saß auch einer im Zug, der dann über seine Religion aufklären wollte, wobei das schon eher nach einer Sekte klang. Der Mann hatte auch nach ablehnenden Worten einfach weitergeredet, also wirklich etwas machen kann man ja auch nicht immer.
Wenn mich jemand bequatschen würde, würde ich sagen, dass ich das nicht will und auch an nichts glaube und gut ist. Wenn das dann noch nervender werden würde, würde ich versuchen wegzugehen. Mehr kann man ja eh nicht machen.
Wir hatten mal den Fall, dass unser öffentliches Bücherregal mit christlicher Propaganda gespamt wurde. Fing damit an, dass in der Kiste mit den gespendeten Büchern ständig irgendwelche christlichen Bücher auftauchten, obwohl wir groß und deutlich angeschrieben haben, dass wir keine Bücher annehmen, die radikale Weltanschauungen verherrlichen. Das bezog sich ursprünglich eigentlich auf politische Texte, aber christliche Propaganda fällt auch oft in diese Kategorie.
Nachdem wir diese Bücher immer direkt in die Kiste mit dem Altpapier gelegt und nicht in die Regale gestellt hatten haben die Christen den Versuch unternommen die Spendenkiste zu umgehen und haben die Bücher einfach an völlig willkürlichen Stellen selber in die Regale gestellt. Da war schon mal nervig, weil man von den Kinderbüchern bis zu den Kochbüchern alles durchgehen musste um die Bücher zu entfernen.
Dann haben sie allerdings den Fehler gemacht und haben ihre Flyer in die normalen Bücher in den Regalen gesteckt. Das war dann noch mal mit deutlich mehr Arbeit verbunden bis wir den ganzen Schrott entfernt hatten, aber dadurch konnten wir endlich nachvollziehen wer für den Spam verantwortlich ist. Und siehe da, einen Anruf später, in dem möglicherweise die guten Kontakte zur lokalen Presse erwähnt wurden, und wir hatten unsere Ruhe.
Persönlich habe ich aber seit einer gefühlten Ewigkeit niemanden mehr getroffen, der mich bekehren wollte. Von Zeugen Jehovas, Sternsingern und so einem Zeug bleibe ich glaube ich verschont weil in meiner Straße nur so wenige Häuser stehen. Da hat keiner Lust den ganzen Weg hoch zu laufen nur um festzustellen, dass niemand zu Hause ist.
In Deutschland wurde ich schon seit vielen Jahren nicht mehr an der Wohnungstür angesprochen, weil ich tagsüber nicht zuhause bin. Falls da also jemand bei mir klingeln sollte, dann treffen sie niemanden an. Die Herrschaften von den Zeugen Jehovas an den Bahnhöfen stehen nur schweigsam da mit ihrem kleinen Zeitschriftenständer und gucken stumm herum. Andere Missionierungsversuche hatte ich sehr lange nicht mehr.
Nur in Chile sind wir mal in einer Rastätte an einer Fernverkehrsstraße angesprochen worden. Das Paar sah schon von weitem ungewöhnlich und auffällig aus mit ihrer übertrieben guten und dennoch konservativen Kleidung, und sie eilten gleich mit auffällig eindringlichem Lächeln auf uns zu. Sie sprachen auch Englisch, doch ich konnte sie dann ziemlich rasch davon überzeugen, dass bei uns Hopfen und Malz verloren wäre.
Bei uns kommen nur hin und wieder mal die Zeugen Jehovas vorbei. Die lassen sich aber immer recht schnell abwimmeln. Ansonsten ist mir in unserer Gegend keiner weiter untergekommen. Ich bin da aber auch sehr dankbar, dass keiner weiter kommt. Mich nervt das eigentlich immer nur, dass ich den Leuten dann ewig erklären müsste, dass ich kein Interesse an ihren Religionen habe. Ich finde das ganze Bekehren eh nervig. Wenn jemand Interesse an einer Religion hat, dann kommt er da schon ganz allein drauf, finde ich. Da muss man nicht noch von Haustür zu Haustür rennen und irgendwas krampfhaft aufschwatzen.
Ich bin noch nie von religiösen Fanatikern stark belästigt worden. Zeugen Jehovas haben schon lange nicht mehr bei mir geklingelt. Wenn früher mal jemand vor der Türe war - meistens ein Paar - ließ er sich leicht abwimmeln. Ansonsten stehen sie ja friedfertig mit ihren Zeitungen herum. Das stört mich nicht. Mir fällt jetzt auch spontan keine Religion ein, die mich im Alltag belästigt.
Religiöse Fanatiker und Propheten machen bei mir nur einen geringen Teil der täglichen Nervensägen aus. Meistens sind die Leute, die mich vollschwafeln entweder offensichtlich psychisch krank oder stehen unter Drogen. Aber die überwältigende Mehrheit ist weder religiös noch verrückt, sondern hat einfach keine Manieren bzw. nicht die soziale Kompetenz, um einschätzen zu können, ob die völlig abgefuckte Pendlerperson abends im Regionalexpress Lust auf Small Talk hat oder nicht.
An der Haustür hat mich noch nie jemand religiös belästigt. Soweit ich weiß, müsste das mittlerweile auch nicht mehr so ohne weiteres möglich, wenn nicht gar verboten sein. Außer dem Briefträger klingelt bei mir niemand. Und auch sonst in der Öffentlichkeit finde ich die "Zeugen", die Hare Krishnas, die Mormonen und wie sie noch alle heißen, sogar noch relativ zurückhaltend. Die wissen genau, wenn sie sich unbeliebt machen, ist es schnell aus mit der Missioniererei.
Organisierter religiöser Fanatismus ist meiner Erfahrung nach ein erheblich geringerer Störfaktor als die Leute, die schlicht einen an der Waffel haben und glauben, der Erzengel Rafael spreche durch sie.
Vor unserer Haustüre haben bis jetzt nur "Zeugen Jehovas" geklingelt, welche ich dann aber einfach weggeschickt habe. Meist stellen sie sich ja nicht vor, aber sie haben ein Schema wie sie dich in ein Gespräch verwickeln und da erkennt man gleich worum es sich handelt. Ansonsten bin ich noch nirgendwo von Fremden angesprochen worden und über meinen Glauben gefragt worden.
Würde mich allerdings in einer Bahn oder an ähnlichen Orten, an denen man nicht einfach weggehen kann, jemand ansprechen, würde ich ganz kurz sagen, dass ich darüber nichts hören wolle. Notfalls ist es sogar besser den Platz zu wechseln.
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