Bei starker Regelblutung gleich an Medikamente denken?

Ein 11 jähriges Mädchen musste mit blutiger Kleidung im Unterricht sitzen, weil sich der Lehrer weigerte, sie auf die Toilette zu lassen. An dieser Schule darf ein Schüler nur während des Unterrichts auf die Toilette, wenn er einen Pass dafür besitzt.

Die Mutter des Mädchens meint, dass ihre Tochter eine sehr starke Blutung hätte und sie daher darauf angewiesen wäre, auf die Toilette gehen zu dürfen. Zwei Lehrerinnen sollen wohl die Mutter gefragt haben, was sie dem Kind denn nun für Medikamente gegen die starke Blutung geben möchte. Die Mutter war darüber sehr empört und meinte, dass sie das nicht einfach medikamentös unterdrücken würde.

Eine starke Bltung kann für eine Frau oder ein junges Mädchen sicherlich sehr unangenehm sein. Aber so lange keine starken Schmerzen oder andere Beschwerden dabei sind, lässt sich das vielleicht noch aushalten. Ich denke, dass die betroffene Frau dann immer selbst entscheiden muss, ob sie etwas gegen die starke Blutung machen möchte oder nicht.

Würdet ihr bei einer starken Regelbltung an Medikamente denken? Meint ihr, dass es selbstverständlich angenommen wird, dass man dann etwas einnehmen muss? Wann haltet ihr das für sinnvoll? Wart ihr selbst schon in der Situation? Wie habt ihr da entschieden oder was habt ihr gemacht?

Ersteinmal, glaube bitte nicht alles, was RTL, die Bild oder sonst ein Revolverblatt in die Runde schmeißt. Dann ist es doch auch nichts anderes, als hier Antibabypille bei jungen Mädchen wegen Regelschmerzen? schon diskutiert wird. Die Pille ist auch ein Medikament und nicht gerade ein schwaches Medikament. Denn die Hormone schmeißen den ganzen Körper erst einmal aus der Bahn, auch wenn man sich erst einmal besser fühlt. Und schwächer wird die Periode auch mit der Pille. Und wahrscheinlich wurde da auch nichts anderes mit gemeint, als dass man dem Kind die Pille verschreiben soll, was ja auch viele befürworten, wenn man den verlinkten Thread liest. Ich halte nichts davon und ich denke, dass sich alles erst einmal einpendeln soll und das kann ein paar Monate oder auch länger dauern.

Ich stimme der vorhergehenden Antwort zu. Die Pille bringt ziemlich den Hormonhaushalt durcheinander. Bei mir hat sie mein Lipödem verstärkt. Ein 11jähriges Kind sollte keine Medikamente wegen einer starken Regelblutung nehmen. Da sieht man mal wieder wie sehr etwas Natürliches wie die Periode zu etwas Ekelhaften tabuisiert wird. Dies vermittelt schon sehr früh Mädchen, dass sie so wie sie sind nicht in Ordnung ist. Wenn sie keine Schmerzen hat und durch den Blutverlust keine Mangelerscheinungen ist es in Ordnung. Vielleicht einfach auf den Eisengehalt im Blut achten und bei Bedarf Eisentabletten nehmen.

Falls dies wirklich stimmt, dass das Kind nicht zur Toilette durfte, dann würde ich als Mutter ordentlich Dampf machen in der der Schule und die Landesschuldirektion mit einbeziehen.

Sollte es so geschehen sein, ist das wirklich ein starkes Stück und absolut unmenschlich. Ich finde aber dennoch, dass man nicht gleich an Medikamente denken sollte. Was kann man denn schon gegen die Blutung nehmen? Nur die Pille oder irgendwelche Hormone und das kann in dem Alter einfach keine gute Lösung sein.

Schmerzmedikamente finde ich auch nur im absoluten Ausnahmefall in Ordnung, gerade in dem Alter. Wobei ich auch schon mitbekommen habe, dass das viele Menschen viel lockerer sehen als ich. So waren wir ausnahmsweise mal mit unserem Sohn bei einer anderen Ärztin in einem anderen Bundesland und die erzählte dann ganz stolz, dass sie ihrem Sohn gegen Wachstumsschmerzen dann immer Schmerzmedikamente gibt, auch wenn das jeden Tag ist, damit sie Ruhe hat. So kann es einfach nicht sein und das hilft ja bei einer Regelblutung auch gar nicht, sondern nur gegen die Schmerzen, wobei da auch Magnesium gegen die Krämpfe helfen kann.