Präservative auf Rezept vom Arzt erstrebenswert?

In Deutschland ist es ja durchaus bekannt, dass man sich beispielsweise die Antibabypille verschreiben lassen kann. Bei Präservativen war das bisher nicht der Fall. In Frankreich gab es nun einen Vorstoß, dass Präservative auf Rezept vom Arzt oder einer Hebamme erhalten werden können. Wie denkt ihr über diesen Gesetzesvorstoß? Sollte Deutschland sich ähnliche gesetzliche Regelungen überlegen oder findet ihr das wenig nachvollziehbar? Welche Vorteile und Nachteile seht ihr in diesem Gesetz?

Ich sehe den Vorteil darin, dass man sich schützt, es also auch zu weniger Geschlechtskrankheiten kommt, denn wenn man mal bedenkt wie teuer Kondome sein können, kann sich das vielleicht nicht jeder leisten oder möchte sich das leisten, was dann aber dazu führt, dass man sich eben auch nicht vor Krankheiten schützt. Menschen mit wenig Geld sparen hier vielleicht an der falschen Stelle. So finde ich die Idee gar nicht so schlecht.

Wobei ich es auf Rezept schon etwas unangenehm finden würde als Mann und das macht dann auch wieder die Praxen voll. Man sollte eher irgendeinen Zettel oder etwas ähnliches bekommen, den man ein Mal im Monat einlösen kann und der dann nicht mehr zu benutzen geht, wenn man ihn eingelöst hat.

Ramones, warum ist es denn für Männer unangenehm, ein Rezept mit Kondomen zu bestellen? Möchtest du uns sagen, dass 2018 Kondome noch immer eine peinliche Sache sind? Oder sind Männer empfindlicher als Frauen? Denn Frauen scheint das deiner Meinung nach nicht peinlich zu sein. Oder ist es noch schlimmer und du hältst Kondome für Männersache? Und wenn ein Kerl keine hat, dann muss die arme hilflose Frau Russisch Roulette spielen?

Kostenlose Kondome vom Arzt haben zumindest den Vorteil, dass durch die Verbindung Gummi und Mediziner deutlicher wird, dass die wichtig sind. Was der Arzt verschreibt, hat einen anderen Stellenwert als etwas, das man im Supermarkt kauft. Psychologisch gesehen ein kluger Schachzug.

Generell wäre ich sehr dafür, hierzulande bei der Verhütung beim ansonsten überforderten NHS zu kopieren. Kostenlose Verhütung für alle, Kondome, die man einfach im Familienplanungszentrum mitnehmen kann, wenn man die braucht, ein besserer Abstrich vom Gebärmutterhals und Tests auf HPV könnten wir hier auch gebrauchen.

Die Anti-Baby-Pille gibt es zwar auf Rezept, aber ja auch nicht immer kostenlos. Das ist bei den Kondomen in Frankreich ja anders geplant. Ich finde es nicht verkehrt, dass es die gratis gibt, aber ich denke mal, dass der Arzt die dann doch auch mitgeben kann und es nicht zwingend das Rezept sein muss, was dann wieder an anderer Stelle eingelöst werden muss. Aber an sich finde ich die Idee nicht verkehrt und würde es auch gut finden, wenn das in Deutschland auch so möglich wäre und der Schutz dadurch auch größer würde.

Was erstrebenswert ist oder nicht, kann ich aus medizinischer Sicht natürlich nicht beurteilen. Wenn ich jedoch lese, dass mehr Menschen sich mit Tripper anstecken, mehr Menschen ungeschützt Geschlechtsverkehr haben und ich dann höre, was manche Kerle von 16 bis 40 Jahren von sich geben, würde ich denen das Kondom am liebsten am Schniedel tackern. Das geht gar nicht.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie oft ich schon hören musste. Ich brauch kein Kondom ich passe auf. Oder ich brauch kein Kondom, man sieht ja ob die Alte krank ist. Ich kann es echt nicht mehr hören. Kondome kaufen sei ja peinlich oder mit Kondomen spürt man gar nichts. All solche Scheiße höre ich monatlich mindestens 1 mal!

Kostenlose Kondome und dann in Verbindung mit einem Rezept sollten vielleicht bei einigen Naiven mal die Ohren hellhörig werden lassen, wie wichtig Verhütung in Wahrheit sein kann. Die meisten denken immer nur an HIV, Tripper oder irgendwelche Pilzinfektionen. Da gibt es noch weit aus mehr, was man sich einfangen kann.

Die Idee finde ich daher eigentlich ganz gut, aber ich habe irgendwo das Gefühl, dass es weder am Geld liegt noch an der Wichtigkeit der Krankheiten. Viele Kerle wollen einfach nicht. Was auch immer das für eine Attitüde ist. Doch auch einer meiner Ex-Freunde war so einer. Das ich immer auf das Kondom auch nach einem Jahr Beziehung bestanden habe, hat ihn wahnsinnig gemacht. Das ändere ich bis heute nicht!

Die meisten Kerle schämen sich in der Tat noch, Kondome zu kaufen. Kriege ich auch oft genug mit. Auch noch immer bei Tampons. Ich weiß zwar nicht wieso, aber ist bei vielen offenbar noch immer so. Dann kommen eben auch noch Typen wie man sieht doch, ob jemand krank ist oder man spürt mit Gummi nichts. Die Sorte Mann gibt es auch. Einfach unverbesserlich und dann heulen, wenn sie sich mal fein einen weggeholt haben.

Kätzchen14 hat geschrieben:Kostenlose Kondome und dann in Verbindung mit einem Rezept sollten vielleicht bei einigen Naiven mal die Ohren hellhörig werden lassen, wie wichtig Verhütung in Wahrheit sein kann.

Ich würde nicht einsehen, dass ich mit meinen Krankenkassenbeiträgen Kondome zahlen sollte. Für die Pille muss man doch auch zahlen, außer wenn man jung ist oder bei irgendwelchen Ausnahmen. Und wozu das Rezept? Ein Kondom ist doch kein Medikament oder Hilfsmittel für Kranke. Solange ich nur einen Minizuschuss für meine Brücke oder Krone bekomme und das meiste selber zahlen muss und solange mein Schwager, der ohne Brille fast blind ist, soviel für seine Sehhilfe draufzahlen muss und solange Eltern für ihre Kinder mit Hausstauballergie den antiallergenen Matratzenüberzug selber zahlen müssen, sehe ich nicht ein, mich an den Kosten für Kondome zu beteiligen. Auch für mein Blutdruckmedikament, das ich unbedingt benötige, muss ich Rezeptgebühr bezahlen. Da ist es Männern und Frauen doch zumutbar, die Kosten für ihre Kondome zu übernehmen.

Anlupa, es geht doch nicht um Verhütung. Es geht um die massive Zunahme von Geschlechtskrankheiten, weil viele Menschen die nicht mehr als gefährlich ansehen. Das wird für dich deutlich teurer als Vorsorge. Und Kondome auf Rezept steigern das Bewusstsein. Wenn es vom Arzt kommt, ist es wichtiger. Dann kaufen die Leute auch selbst welche und gefährden nicht sich und andere. Als die Panik vor AIDS noch groß war, ging es doch auch.

Wenn du die Pille aus medizinischen Gründen nimmst, zahlt die Kasse die schließlich auch. Und in Frankreich übernimmt die Kasse sowieso den Großteil der Kosten für Pille und Spirale. Warum nicht für Kondome? Zumal es eben nicht um Verhütung geht. Die ersten resistenten Infektionen mit Gonorrhoe sind in der Welt unterwegs, was meinst du, was die kosten?

Es geht ja in erster Linie um die Vermeidung von Geschlechtskrankheiten. Es geht nicht darum, dass ich finanzieren soll, dass andere keine Kinder kriegen oder weiter wie die Gebärmaschinen hier herumlaufen. Wobei selbst das mir generell vollkommen egal wäre, wenn man denen das Kondom am Pipimann tackert. Ganz im Ernst!

Es ist erschreckend, wie naiv gerade die Leute zwischen 14 bis 30 Jahre sind, wenn es um Geschlechtskrankheiten geht. Nach dem Motto, ich sehe es der Alten an. Wenn ich sowas höre und das höre ich mehrfach die Woche, dann könnte ich manchmal den Kopf nehmen und vor dem Schrank hauen. Sowas selten dämliches kann man doch echt nicht glauben. Logo jedem sieht man an, ob HIV betroffen, Hepatitis, Chlamydien und mehr. Sicher doch.

Klar ist aber auch, selbst wenn es Kondome auf Rezept gibt, werden die Leute trotzdem ohne Gummi weiter vögeln. Das ändert überhaupt nichts am Problem, weil niemand gezwungen werden kann, Kondome zu benutzen. Gleichzeitig kann man es eben nicht kontrollieren.

Das ist auch im Milieu kaum möglich, wo ja eigentlich mein Kerngebiet ist. In jedem Bordell, wo ich zu Gast bin ist eindeutig klar, ohne Gummi fliegst du raus. Doch ich kenne so viele Mädchen, die mir ganz unverblümt sagen, ohne Gummi bringt mehr. Traurig aber wahr.