Haben wir im nächsten Jahr mehr Geld in der Tasche?

Im neuen Jahr treten eine Reihe Gesetzesänderungen in Kraft, was sich auf die Steuerzahler ja positiv auswirken soll. Das Kindergeld soll staffelweise erhöht werden, der steuerliche Kinderfreibeitrag wird erhöht, der Grundfreibetrag soll auch steigen (von 9000 auf 9168 Euro) und die Arbeitnehmer haben das Recht nach einer Teilzeitbeschäftigung wieder voll arbeiten zu können.

Leider habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, wenn Arbeitnehmer ein paar Zugeständnisse bekommen haben, dass man dann in eine höhere Steuerklasse gekommen ist und dann eigentlich nichts oder nur sehr wenig davon hatte. Ich hätte mir mal gewünscht, dass man mal was wirklich spürbares für die arbeitende Bevölkerung macht (es gibt angeblich immer weniger Arbeitslose), für die zukünftigen Rentner die jahrelang ihre Beiträge gezahlt und auf ihr verdientes Geld Steuern gezahlt haben und nicht von der Hälfte des Nettoverdienstes leben können, weil die Mieten und die Lebenshaltungskosten in die Höhe geschossen sind. Wer profitiert am Ende von den Gesetzesänderungen oder ist ab dem nächsten Jahr wirklich mehr Geld in unseren Taschen?

Ich glaube, die Änderungen hören sich alle sehr gut an, aber sie werden am Ende nicht mehr Geld in unsere Tasche befördern. Und wenn doch handelt es sich dabei um einen kleineren Betrag. Zu der Erhöhung des Grundfreibetrages soll von den Arbeitgebern auch die Zusatzversicherung, die der Arbeitnehmer an die Krankenkasse abführen muss, teilweise übernommen werden, sodass der Arbeitnehmer diesen Beitrag nicht mehr allein abführen muss. Dabei bekommt der Arbeitnehmer etwas mehr Brutto- und Nettolohn. Dieses wiederum wird am Ende des Jahres mit dem Grundfreibetrag dazu führen, dass man mehr Steuern zahlen muss, wenn man über den Grundfreibetrag kommt. Daher denke ich, dass hier kein Mehrbetrag für den Arbeitnehmer aufkommt. Gerade weil der Arbeitnehmer auch weniger Krankenversicherungsbeiträge in der Steuererklärung angeben kann.

Kindergelderhöhung klingt für Eltern ja erstmal gut, aber dies mindert bei Arbeitslosengeld II auch die zu erwartende Unterstützung, da Kindergeld als Einkommen angerechnet wird. Es profitieren hier Familien, bei denen die Eltern arbeiten gehen. Jedoch muss man sich überlegen, was man bei den Kosten im Supermarkt für 10 Euro bekommt. Aber an sich ist es ein Plus.

Es ist schön etwas zu wünschen, dass es den Arbeitnehmer gut geht. Aber was schwebt dir denn da genau vor? Die Rentenbeiträge sollen dann im Juli auch erhöht werden, sodass auch die Rentner wieder mehr haben, wobei da auch die Krankenversicherung und Pflegeversicherung meist steigt, sodass durch die Anpassung nicht viel zu spüren ist. So läuft das aber schon seit Jahren. Ähnliche Änderungen gab es doch auch für das Jahr 2018, bei denen wir auch nicht viel gespürt haben.

Ich glaube letztendlich hat man da nicht viel von, weil alles was einem gegeben wird an anderer Stelle genommen wird. 10 € mehr Kindergeld sind ja ganz nett, aber letztendlich muss man auch mal darüber nachdenken, wie wenig man eigentlich mit 10 € anfangen kann. Da wären andere Entlastungen für Eltern schon deutlich sinnvoller als immer wieder das Kindergeld um einen Kleinstbetrag zu erhöhen.

Die wirklich Armen werden davon nichts haben und natürlich ist es ein Schritt in die richtige Richtung, aber meiner Meinung nach mehr auch nicht. So würde es in meinen Augen Sinn machen das solche Sachen wie Kindergarten anteilig bezahlt werden sollten. Dann können Leute, die mehr arbeiten gehen müssen dann immer noch mehr Stunden nutzen, aber müssen diese eben selber zahlen, was sie ja auch können. So etwas würde schon mehr Sinn machen als 10 €.

@Ramones: Ab 2019 gibt es doch die Beitragsfreiheit für Geschwisterförderung in der Kindertagesförderung. Da werden auf jeden Fall Eltern mit mehreren Kindern profitieren, wobei ich dies gegenüber Einzelkindern immer noch unfair finde. Diese Änderung empfinde ich als bemerkenswert, da dies der richtige Schritt ist. Davon werden Eltern mit Kindern auf jeden Fall einen Pluspunkt haben.