Billig-Alternative unter dem Markennamen anbieten?
Neulich war ich mit einer anderen Freundin gemeinsam bei einer Bekannten zum Kochabend eingeladen. Nach dem Essen haben wir noch Filme angesehen und dabei Appetit auf einen Nachtisch bekommen. Die Gastgeberin meinte daraufhin, dass sie noch Magnum im Eisfach hätte, und bot uns dieses an, was wir auch gerne annahmen. Als sie allerdings nicht mit Original-Magnum-Stieleis zurückkam, sondern mit einer daran angelehnten Imitation vom Discounter, habe ich schon gesehen, dass die andere Freundin nicht besonders begeistert aussah. Auf dem Heimweg später griff sie das Thema dann noch einmal auf und meinte zu mir, dass sie es nicht in Ordnung fand, dass das "falsche" Eis als Magnum angeboten wurde. Sie würde Magnum nämlich sehr gerne essen, fände aber die Abklatschvarianten davon nicht wirklich lecker und hätte das Eis auch abgelehnt, wenn sie die genaue Marke vorher gewusst hätte.
Ich muss nun sagen, dass ich auch teilweise die Markennamen für Alternativprodukte verwende. Das fängt bei dem Klassiker an, dass für mich alle Taschentücher "Tempos" heißen, obwohl ich die Originale wegen dem höheren Preis nie kaufe. Auch isst mein Freund sehr gerne Milchschnitte; aber statt dem teuren Markenprodukt besorge ich ihm immer die Milch-Snacks vom Lidl. Würde ich ihn nun immer fragen, ob ich ihm Milch-Snacks vom Einkauf mitbringen soll, würde vermutlich jedes Mal die Rückfrage kommen, was ich damit meine. Aber "Milchschnitte" ist für ihn eindeutig - wobei er jedoch weiß, dass er das Ersatzprodukt bekommt. Der Gedanke, dass sich jemand durch eine solche Fehlbezeichnung betrogen oder gekränkt fühlen könnte, ist mir noch nicht gekommen.
Ich selbst habe auch schon häufig bei Freunden "Nutella" angeboten bekommen, dann aber Nutoka oder Nusspli in der Hand gehabt. Gestört hat mich das jedoch nie, obwohl ich schon der Meinung bin, dass das Original in diesem Fall leckerer schmeckt. Dennoch hätte ich mich nie beschwert oder es der Person übel genommen.
Wie seht ihr das? Findet ihr es verwerflich, jemandem ein Markenprodukt anzubieten, dann aber die günstige No-Name-Alternative zu servieren? Würdet ihr das ansprechen und euch beschweren oder das Angebot deswegen sogar ablehnen? Und würdet ihr eure Gäste explizit darauf hinweisen, dass sie nicht das Original bekommen, wenn ihr Snacks ausgebt?
Markennamen als Bezeichnung für ganze Produktgruppen sind doch normal. Eigentlich ist die Menge der Deonyme doch riesig. Pritt für Klebestift, Uhu oder Pattex für Klebstoff in der Tube, o.b. für Tampons, googeln für das Nutzen einer Suchmaschine, Colt für einen Revolver, Styropor für Polystyrol, röntgen für die Tätigkeit, Teflon oder Tipp-Ex und bestimmt noch ganz viel mehr, was mir nicht einfällt. Bei einem so typischen Eis wie Magnum liegt das doch auch nahe.
Ich muss sagen, dass das bei mir vermutlich nicht ganz so wäre, zumindest bei dem Eis hätte ich nicht den Markennamen gesagt, wenn ich das Markeneis nicht da hätte. Aber trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es leicht passiert und wäre sicher auch nicht sauer, wenn mir jemand ein Magnum-Eis anbietet und dann doch mit einer günstigen Variante ankommt. Auch wenn mir jemand ein Tempo anbietet, erwarte ich sicher nicht das Original, sondern bin mit jedem Papiertaschentuch zufrieden.
Das kann ich ehrlich gesagt so gar nicht nachvollziehen. Ich hätte die Billig-Alternative nicht unter dem Markennamen angeboten, gerade wenn man sich noch nicht so gut kennt und das nicht schon vorher zur Sprache gekommen ist. Eine Freundin und ich haben uns im Hochsommer während der Hitzewelle zum Picknick getroffen, wobei ich sie dann direkt gefragt habe, ob ich Fake-Magnum mitbringen soll und sie wusste gleich was gemeint ist und was ich mitbringen kann.
Ich meine, bei Tempos ist das ja irgendwo klar, was gemeint ist. Bei Zewa ebenfalls. Aber gerade bei Nahrungsmitteln muss man das meiner Ansicht nach klarer kommunizieren - zumindest vor den Menschen, mit denen man nicht gerade einen Haushalt teilt und die daher nicht wissen können, welche Nahrungsmittel man mehr oder weniger regelmäßig einkauft.
Ich finde es gar nicht schlimm, wenn mir jemand die günstige Variante eines Produktes anbietet und esse die dann auch nicht weniger gerne. Selber biete ich so etwas auch ab und zu an, sage dann aber dazu dass es ein Nachmacherprodukt ist. Problematisch würde ich das aber auch nicht finden, wenn mir das mein Gastgeber nicht sagt, sondern mir nur die günstige Variante gibt.
Da kann man sich dann aber auch anstellen. Es ist doch letztendlich egal und man isst es einfach. Wenn jemand nicht viel Geld hat, dann sind die Markenprodukte nun mal nicht immer drin und seinen Gastgeber dann darauf anzusprechen würde ich unhöflich finden.
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