Wie steht Ihr zu Kreditkartenzahlung bei Obdachlosen?

vom 15.09.2017, 08:16 Uhr

In einer Doku habe ich gesehen, dass die Bezahlung mit Bargeld in Schweden eher schon exotisch ist. Dadurch haben auch viele Obdachlose den Verkauf von Straßenzeitungen aufgegeben, weil die Leute kaum noch Bargeld bei sich hatten. Dann kam die Idee auf, dass man den potenziellen Käufern von Straßenzeitungen eine Zahlung per Kreditkarte anbot. Dies wurde auch angenommen und die Leute steckten die Kreditkarte in das mobile Kreditkartenterminal der Obdachlosen.

Wie steht Ihr zu Kreditkartenzahlung bei Obdachlosen? Wärt Ihr auch gleich dabei oder hättet Ihr hier große Bedenken? :|

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



In Deutschland ist es ja so, dass jeder das Recht auf ein Bankkonto hat. Das ist auch gut so, auch wenn die Realität in der Umsetzung noch immer nicht klappt. Das sehe ich, wenn ich mal in einem anderen Umfeld beruflich unterwegs bin, wo auch Obdachlose zu finden sind. Da klappt es in Deutschland noch immer nicht, dass man mit einer Meldeadresse wie einem Diakoniewerk ein Konto bekommt. Schon beim Hören der genannten Straße kommt immer "ne, das geht nicht". Wenn ich sie teilweise rechtlich nicht auf alles hinweisen müsste, würde gar nichts passieren.

In Schweden ist es also möglich, zum Beispiel die Obdachlosenzeitung via Kreditkarte an einem entsprechenden Terminal zu bezahlen? Das wäre doch gar keine allzu schlechte Idee oder? Zum einen, gehe ich jetzt mal davon aus, dass jeder Obdachlose seine eigene Kreditkarte hat (Prepaid wahrscheinlich) und dann entsprechend über das Geld verfügen kann, das macht vieles einfacher.

Auch unter Obdachlosen ist das Beklauen keine Seltenheit und es gibt auch richtig ekelhafte Subjekte, die schlafende Obdachlose einfach beklauen. Das gibt es noch dazu. Jeder Cent wird denen dann geklaut und mit einer Kreditkarte, die einen PIN erforderlich macht, klappt das natürlich nicht.

Ein Stück Freiheit und Ruhe bringt die Kreditkarte daher rein. Hinzu kommt, dass man das meiner Meinung nach sogar ausweiten sollte, wenn man einem Obdachlosen mehr als nur die Zeitung abkaufen möchte. Nicht jeder hat gerne Kleingeld dabei und es wäre doch genial, auch via Kreditkarte dann mal den einen oder anderen Euro rüberwachsen zu lassen. Das würden sicher mehr tun!

Es mag befremdlich klingen, Obdachlos und Kreditkarte passt für viele nicht zusammen. Doch der Schritt wäre, das man auch wieder seine finanzielle Lage kontrollieren kann und sich damit auch etwas gesellschaftsfähiger fühlt oder? So könnte ich mir das jetzt auch denken und finde die Idee überhaupt nicht verkehrt.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mir ist es in Schweden auch schon aufgefallen, dass da kaum jemand mit Bargeld bezahlt, aber ich habe mir da noch keine Gedanken drum gemacht, was das für die Obdachlosen bedeutet, wenn die Passanten eben auch wirklich kaum noch Bargeld dabei haben.

Ich finde die Lösung zumindest sehr interessant, dass die Obdachlosen dann ein mobiles Gerät dabei haben, was die Zahlung mit Kreditkarte ermöglicht. Ob man da größere Bedenken haben muss, weiß ich nicht, aber da würde ich mich noch schlau machen, ehe ich da eine Obdachlosenzeitschrift erwerben würde, wie sicher das eben alles ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^