Weg mit dem ganzen Plastik
Im Moment wird darüber nachgedacht den Plastik-Müll zu reduzieren. Eigentlich sind die Gedanken dahingehend schon länger in den Köpfen der Politiker doch halten sich die Aktivitäten doch recht in Grenzen. Nun diskutiert man im Rahmen der europäischen Union darüber, mehr gegen den ganzen Müll der durch Plastik verursacht wird, zu tun. Es mag sein, das Plastik sehr leicht ist und mit Sicherheit auch alles etwas einfacher macht. Aber ich kann inzwischen nicht mehr verstehen wie extrem das geworden ist und das alles nur um es den Kunden so einfach wie möglich zu machen.
Ein Beispiel dafür sind die Supermärkte. Alles mögliche wird in Plastik verpackt oder kann in kleinen Plastiktüten aus dem Laden geschleppt werden. Allein der Blick in die Abteilung für frisches Obst und Gemüse lässt mir den Hals anschwellen. Da werden verschiedene Sorten von Obst und Gemüse kleingeschnitten in Plastikschälchen angeboten. Ich frage mich dann echt ob die Leute inzwischen heute zu faul geworden sind, sich das Zeug einzeln zu holen und selbst zu schneiden? Und selbst wenn, muss das Zeug dann in Plastik verpackt sein. Ähnlich ist es bei Schokobrötchen, eine Art Croissant mit Schokofüllung. Nicht nur dass sie in einer Plastiktüte verpackt sind, nein jedes einzelne bekommt dann auch nochmal eine eigene Plastiktüte. Muss das denn sein? Auch in der Obst und Gemüseabteilung, kann man sich für jede Ware eine einzelne Tüte nehmen um das Obst und Gemüse darin zu verpacken. Und wenn man dann noch eine Tüte für mehrere Sachen nimmt, wird man an der Kasse noch blöd angeschaut.
Wie es genau aussehen soll so gut wie komplett auf Plastik zu verzichten, weiß ich leider auch noch nicht. Aber eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, wiederwendbare Boxen zu verwenden. Früher ging das auch, dass man Obst und Gemüse im eigenen Einkaufskorb mit nach Hause genommen hat, ohne Tüte. Warum an der Fleischtheke die Wurst nicht direkt in eine Box legen lassen. Natürlich würde es bedeuten, dass wir umdenken müssen, aber wir sind auch in der Pflicht nicht nur unseren Enkelkindern einer Welt zu hinterlassen in der sie leben können, sondern auch unseren Urenkelkindern und deren Kinder und Kindeskinder. Wie seht ihr die Sache mit dem Plastik-Müll?
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe Leute, die zum Thema "zero waste" bloggen und Videos machen. Wenn du dich wirklich für das Thema interessierst kannst du einfach mal nach diesem Begriff googeln und dir anschauen, wie diese Leute ihr Leben so gestalten. Auch wenn man nicht alles umsetzen kann, weil man zum Beispiel in einer Stadt lebt, in der es kein Geschäft gibt, das unverpackte Nudeln verkauft, kann man sich doch die ein oder andere Anregung holen.
Außerdem bist du ja nicht gezwungen Schokocroissants in zwei Lagen Plastik zu kaufen. Die gibt es bei fast jedem Bäcker in einer Papiertüte und wenn man fragt bekommt man sie sogar ganz ohne Tüte direkt auf die Hand. Du musst auch nicht den Salatmix im Plastikbeutel kaufen, auf dem Wochenmarkt packen sie dir den Salatkopf in Zeitungspapier ein.
Die Nachfrage regelt das Angebot. Wenn niemand mehr klein geschnittenes Obst in Plastik kauft und die Supermärkte das jeden Abend wegwerfen müssen, weil sich das ja nicht so lange hält wie unverarbeitetes Obst, werden sie das irgendwann aus dem Sortiment nehmen.
So lange man keine tragbaren Alternativen hat, beteilige ich mich ungern an solchen Hysterien. Weg mit der Kohle, weg mit den Autos, weg mit dem ganzen Plastik, das ist schnell gesagt, aber wirkliche Alternativen sind Mangelware. Und ich bin der Meinung, unser Planet wird auch noch die nächsten tausende Generationen überleben und wir Menschen sollten uns mal nicht so wichtig nehmen.
Keine Alternativen zu Plastik? Das halte ich für ein Gerücht. Auf Plastiktüten kann man ohne großen Aufwand verzichten wenn man seinen Einkauf vorher plant. Zu abgepacktem Obst und Gemüse gibt es unverpackte Alternativen, es gibt Geschäfte mit unverpackten Waren, Plastikbesteck kann man durch Holz ersetzen, Ersatz für Strohhalme aus Plastik gibt es auch und ich könnte jetzt noch ewig so fortfahren.
Wenn du dich nur ein bisschen mit dem Thema beschäftigt hättest könntest du auch das ein oder andere dazu betragen und würdest nicht einfach die Aussagen der Industrie nachplappern, dass es keine Alternativen geben würde. Schon mal überlegt, dass die das nicht aus Eigeninteresse behaupten?
Ja, unseren Planeten wird es noch sehr sehr lange gebe, aber blöderweise sagt die Existenz eines Planeten überhaupt nichts über die Bedingungen auf diesem Planeten aus. Der Planet verschwindet nicht wenn wir das Klima kaputt machen und die Umwelt verseuchen, er wird halt nur für Menschen unbewohnbar.
Was das jetzt mit "wichtig nehmen" zu tun hat weiß ich echt nicht. Mag ja sein, dass es dem Planeten ohne Menschen besser gehen würde, aber das, was die Menschen gerade mit dem Planeten anstellen betrifft eben nicht nur die Menschen. Das betrifft die ganze Tier- und Pflanzenwelt. Oder meinst du, dass sich die Insekten, die gerade massenweise sterben, auch einfach viel zu wichtig nehmen?
Das ist wirklich kein leichtes Thema. Im Alltag versuche ich natürlich auch Müll zu vermeiden, aber immer klappt das einfach nicht bei mir. Auch weil mir viele Alternativen auch einfach zu unbequem sind. So könnte ich ja beispielsweise Windeln auskochen und keine Wegwerfwindeln verwenden, aber das ist mir zu eklig. Beim Plastik gibt es auch einfach Sachen, die ich nicht anders bekommen kann und die mir schmecken. Wenn ich aber die Wahl habe, dann versuche ich schon darauf zu achten.
Ich finde auch durchaus, dass man mehr Alternativen im Supermarkt anbieten muss. So eine dämliche Tüte nehme ich zum Beispiel nicht, aber wenn ich dann Bio kaufe und da ist dann ein Plastikband drum oder es ist gar in Plastik verpackt, finde ich das nicht so toll. So etwas müsste vermieden werden. Generell wäre ich auch dafür, dass man Ware mehr lose anbietet und den Leuten auch wirklich die Möglichkeit gibt auf Plastik zu verzichten.
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