Mit Dozenten etwas trinken nette Tradition oder unangebracht

vom 08.10.2014, 12:45 Uhr

In dem Thema Dozent duzen dürfen führt automatisch zu Respekt-Problem? habe ich bereits erwähnt, dass wir unsere Dozenten teilweise duzen dürfen und sie größtenteils selbst den Studiengang studiert haben, bei dem sie nun als Dozenten tätig sind. Da sie alle noch recht jung sind, gibt es natürlich abseits des Unterrichts auch viele Themen, über die man sich unterhalten kann.

Daher treffen wir uns traditionellerweise einmal in der Woche. Jeder Beteiligte an dem Studiengang ist hierbei herzlich willkommen, es ist also nicht nur auf einen Jahrgang oder einen Kurs beschränkt, sondern es treffen sich meistens mehrere Kurse. Zudem kommen eben auch hin und wieder Dozenten, besonders diejenigen, die selbst mal studiert haben und das wöchentliche Treffen damals als Studenten noch selbst erlebt haben. Ich finde das immer ganz nett, die Dozenten außerhalb der Vorlesungen kennenzulernen. Es ist auch immer sehr interessant, was sie für einen Eindruck von dem Kurs haben und während den Vorlesungen so von uns denken. Gestern hat mir ein Dozent sogar genau gesagt, wie viel ich in Prozent in seiner Vorlesung aufpasse und was er sonst so einen Eindruck von mir hat.

Auch sich mit den anderen Jahrgängen auszutauschen ist immer ganz nett und auch sinnvoll, weil man von früheren Jahrgängen natürlich auch wertvolle Informationen über Dozenten, Projekte, Vorlesungen und Klausuren bekommen kann. Außerdem trägt es natürlich allgemein dazu bei, dass man sich in die ganze Gruppe des Studiengangs integriert. In unserem Berufsfeld ist es auch gar nicht so unwichtig, gute Verbindungen zu anderen aus der Branche zu haben.

Seht ihr es kritisch, dass zu solchen Veranstaltungen bei uns auch immer Dozenten willkommen sind? Hättet ihr in eurer Freizeit außerhalb der Vorlesung lieber Ruhe vor den Dozenten oder findet ihr es eine gute Sache? Geht ihr mit euren Dozenten vielleicht manchmal auch mal abends etwas trinken und tauscht euch aus oder kommt das für euch nicht in Frage?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Am Ende eines Semesters hat uns der Dozent auch in den Biergarten eingeladen, um ein Bier zu trinken. Es war die letzte Vorlesung und da es sich um das Sommersemester gehandelt hat, die Vorlesung am späten Nachmittag war und unsere Uni einen eigenen Biergarten hat, hat der Vorschlag ganz gut gepasst. Außerdem waren wir in dem Seminar eben nur etwa zehn Leute und von daher ließ sich das auch gut machen und es war angenehm, auch etwas anderes machen zu können.

Im Prinzip muss ich es jedoch nicht haben, dass ich mit einem Dozenten etwas trinken gehe. Oftmals ist es nämlich so, dass man einen Dozenten nur ein einziges Seminar hat und danach nie wieder. Dabei gab es letztes Semester auch Seminare, die aufgrund der vielen Feiertage nur unter zehn Mal stattfanden und da lohnt es sich auch nicht unbedingt, die Dozenten näher kennen zu lernen, weil man sich ohnehin so selten sieht. Die Seminare und Vorlesungen finden ja auch immer nur jeweils einmal die Woche für anderthalb Stunden statt.

Wenn man so etwas am Ende des Semesters macht, dann finde ich das ganz in Ordnung und auch ganz schön, wenn denn tatsächlich noch Zeit für so etwas bleibt, was ja meistens nicht der Fall ist. Aber ansonsten würde ich sagen, dass das keine so gute Idee ist. Immerhin kann es schnell sein, dass sich dann einige Leute mit den Dozenten "anfreunden" und dieser sie dann unbewusst besser bewertet. Außerdem kann es gut sein, dass diejenigen eine bessere Chance bei dem Dozenten haben, die auch regelmäßig bei solchen Treffen teilnehmen und von daher denke ich, dass das zu weit geht. Immerhin sagt man ja auch nicht umsonst, dass man Privates und Berufliches voneinander trennen sollte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich bin da eher skeptisch und hätte das als Dozent ehrlich gesagt nicht gemacht. Denn ich sehe hier eher das Risiko, dass man dann beeinflusst wird in der Notengebung, auch wenn das teilweise unbewusst passiert. Ich meine, bei einer Abschlussarbeit hält sich das ja noch in Grenzen, weil da ja noch als Kontrollmechanismus der Zweitgutachter ist und wenn da die Bewertungen der beiden Gutachter zu weit divergieren kommt es eben zum Drittgutachten. Da sehe ich das Risiko der Beeinflussung nicht als so groß an wie bei "normalen" Noten im Semester.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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