Rezepte von Apotheke ausstellen lassen?
Nächstes Jahr soll es möglich sein, dass sich Patienten in Dänemark rezeptpflichtige Medikamente in Apotheken verschreiben lassen können. Die Apotheken sollen elektronisch mit Ärzten und Kliniken verbunden sein und so immer auf den neusten Stand über die Medikation gebracht werden. Diese Neuerung soll eine bessere Versorgung für die Patienten gewährleisten.
Was haltet ihr davon, dass man rezeptpflichtige Medikament dann auch in der Apotheke direkt verordnet bekommt? Wäre das für Deutschland auch denkbar? Würdet ihr das als Patient gutheißen? Wie muss man sich die Verbindung der Apotheke zu den Ärzten und Krankenhäusern vorstellen? Welche Nachteile seht ihr darin?
Wo liegt das Problem? Die Apotheker dürfen dort dann nur die Medikamente verordnen, auf die der Patient gut eingestellt ist. Es macht doch keinen Unterschied, ob sich jemand sein Schilddrüsenmedikament oder seine Blutdruckpillen direkt in der Apotheke holt oder erst beim Arzt ein Rezept abholt. Das stellen die Angestellten aus und der Doktor unterschreibt, ohne die Akte aufzurufen. Die Apotheke guckt da eher genauer in die Akte.
Außerdem stellt sich kaum ein Land so an wie Deutschland. In den Niederlanden übermittelt der Arzt längst das Rezept online und du bekommst deine Sachen auf Wunsch in einem Abholfach zur Verfügung gestellt. Wenn man da 1.000 Schilddrüsentabletten bekommt, sieht man ohne Beschwerden über Jahre keinen Arzt. Die Pille ist dort eine Dauerverordnung, die so lange gilt, bis der Doc eine andere verschreibt.
Und bei den Briten gibt es das Antibiotikum gegen Tripper an einem Sonderschalter in der Apotheke ohne Arztbesuch. Chronisch Kranke wie Diabetiker oder Asthmatiker und Pflegefälle betreuen dort Gemeindeschwestern, die ganz andere Kompetenzen haben als Pflegekräfte hier. Die halten eigene Sprechstunden ab. Dagegen ist ein Wiederholungsrezept für die kleinste Packung einer Dauermedikation ein Witz.
Du wirst da in der Apotheke mit Sicherheit kein Antibiotikum gegen eine akute Mandelentzündung bekommen sondern so etwas wie die Blutdruckmedikamente, die du schon seit fünf Jahren nimmst.
Ich muss für Medikamente, die ich dauerhaft einnehmen muss, ja jetzt auch keinen Arzt sehen um ein neues Rezept ausgestellt zu bekommen. Ob das Rezept nun von einer Apothekerin kommt oder von einer Sprechstundenhilfe macht doch keinen Unterschied. In der Apotheke würde ich aber Zeit sparen.
Für mich stellt sich dieser Unterschied auch als gar nicht so groß dar. Ich bekomme Standard-Medikamente als Rezept direkt vom Arzt an die Apotheke geschickt, das heißt, solange für das laufende Quartal die Krankenkassenkarte in der Praxis schon eingelesen wurde, muss ich das Rezept nicht mal beim Arzt selbst abholen. Ein Anruf genügt und einige Stunden später oder am nächsten Tag kann ich das Medikament in der Apotheke abholen. In eiligen Fällen wird es sogar nur gefaxt und man kann das Medikament direkt bekommen.
Ob das jetzt auf dem Weg eines Papier-Rezepts an die Apotheke übermittelt wird oder via Netzwerk ist doch dann kein großer Unterschied. Es meint ja nicht, dass der Patient eine im Internet selbst zusammengebastelte Eigenmedikation vom Apotheker freudestrahlend ausgehändigt bekommt. Wenn man die Hürden zur Aushändigung für eine bekannte Dauermedikation weiter senkt, ist das doch eine praktische und zeitsparende Sache für alle.
Ich fände das sehr gut. Denn zur Zeit muss ich immer noch jedesmal in die Arztpraxis, wenn ich das Rezept für mein Blutdruckmedikament hole. Der Arzt unterschreibt das Rezept nur, ohne mich überhaupt gesehen zu haben. Wenn mein Arzt gleich um die Ecke wohnen würde, wäre das kein Problem, aber nach meinem Umzug ist die Praxis eine halbe Stunde von mir entfernt und ich muss eine Extrafahrkarte dafür kaufen.
Die Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker könnte ja komplikationslos digital ablaufen. Wahrscheinlich gibt es aber noch keine sicheren Programme dafür. Deutschland hinkt da schwer hinterher, was die Digitalisierung anbelangt.
Ich muss auch für meine blutdrucksenkenden Medikamente jedesmal quer durch die Stadt zu meiner Hausärztin fahren. Dort wird dann nur die Krankenkassenkarte eingelesen und ein neues Rezept ausgedruckt und unterschrieben. Alles in allem keine wirklich sinnvolle Sache. Ich fände es gut, wenn bei Dauermedikamentation ein anderes Verfahren möglich wäre, das beispielsweise für einen längeren Zeitraum das Abholen neuer Medikamente ermöglichen könnte.
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