Hinweis bei Wildgerichten auf Speisekarte auf Schrotkörner

vom 13.12.2018, 10:07 Uhr

Ich habe gerade einen Bericht gelesen. Der amerikanische Radiomoderator Michael Brown reiste in der Business-Class und hat auf der Speisekarte den Hinweis auf Geschossteile gefunden bei einem Wildeintopf. Er war wohl sehr erbost und meinte wohl, dass es nicht sein darf. Er fand es sogar ekelig und ihm verging der Appetit.

Ich finde es völlig normal, dass bei Wildgerichten so ein Hinweis steht und dass man damit rechnen muss, dass Wild auch erschossen wurde und dadurch eben auch Geschossteile wie Schrotkörner in den Speisen sein können. Wild wird ja nun mal nicht totgestreichelt, sondern erschossen.

Würdet ihr so einen Hinweis als Negativ betrachten oder denkt ihr, dass es normal ist und dieser Hinweis auch richtig ist? Schließlich kann man sich auch die Zähne daran kaputt machen und sollte vorsichtig essen. Wenn man hier in Deutschland Wild kauft steht auf der Packung auch meist dieser Hinweis. Selbst bei dem viel diskutierten Zebrafleisch steht es drauf. Ich jedenfalls finde es normal und richtig, wenn auch auf der Speisekarte so ein Hinweis steht. Wie sieht es eigentlich diesbezüglich in Restaurants aus?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hatte den Artikel gerade auch gelesen und wundere mich über ganz andere Dinge dabei, nämlich etwa, wie Gewehrkugeln etc. durch die strengen Sicherheitskontrollen am Flughafen kommen können. Wenn das Essen bzw. die Essenscontainer nicht auch überprüft werden, wäre das doch die ideale Gelegenheit für Terroristen, so Waffen an Bord zu schmuggeln. Insofern rechne ich bei einem Essen im Flugzeug eigentlich nicht mit Gewehrkugeln im Essen.

Außerdem rechne ich bei einem Essen im Flugzeug nicht damit, dass ich dort erschossenes Wild aus tatsächlich freier Wildbahn finde. Wann und wie viel Wild erlegt werden kann, ist doch eher zufällig und damit eigentlich nicht massentauglich, wie es aber für eine Fluglinie nötig wäre. Erschossenes Wild ist doch keine Fließbandware und ständig in beliebiger Menge verfügbar. Das ist ja einer der Unterschiede zu gezüchteten Rindern und Schweinen.

Ich weiß, dass auch Rehe und Hirsche gezüchtet werden, um unseren Fleischhunger zu stillen, aber mir ist nicht bekannt, dass diese dann erschossen werden. Ich dachte, dass diese auch normal geschlachtet werden, zumal Rehe auch recht zahm werden können, sodass sie auch zum Schlachter gefahren werden können wie Rinder und Schweine. Dann sollten auch darin aber keine Schrotkörner sein.

Und ansonsten: Wenn ich in einem Restaurant ein Wildgericht sehe, rechne ich eben mit Schrotkörner. Das ist genauso wie bei einem Kirschkuchen, wo man mit Kirschkernen rechnen muss. Das Entsteinen geht eben nicht immer zu 100 %, es handelt sich eben um Naturprodukte, die nicht fabrikgenormt sind. Und dazu gehört auch erlegtes Wild aus der freien Natur.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@rasenderrolli, die Schrotkugeln sind so klein, dass sie wahrscheinlich deswegen durch die Sicherheitskontrolle kommen. Hier in der Gegend ist ein Wildzüchter und der hat die Genehmigung für den Weideschuss. Die Tiere sind in einem sehr großen Gehege wie in freier Natur und da kann man die Tiere nicht fangen und schlachten. Denn dadurch wäre der Stress viel zu hoch. Warum sollte das in der Business-Class nicht möglich sein?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn die Gefahr besteht, dass Schrotteile im Fleisch enthalten sind, dann finde ich es nicht nur verständlich, sondern auch essentiell wichtig, dass ein Hinweis darauf gegeben wird. Ganz ehrlich - wer es sich leisten kann und darauf besteht, in den Genuss von echtem Wildfleisch zu kommen, der wird doch kaum so naiv sein zu glauben, dass das Tier eines natürlichen Todes stirbt oder ohne Waffeneinsatz auf dem Teller landet. Wundern braucht sich also niemand darüber, dass die entsprechenden Methoden auch Spuren hinterlassen.

Zudem muss sich der Anbieter schließlich auch irgendwo rechtlich absichern, denn heutzutage wird wegen jeder Bagatelle schnell das Gericht eingeschaltet, weil man auf Schmerzensgeld oder sonstigen Schadensersatz hofft. Es muss sich nur mal jemand an solch einem Teilchen verschlucken oder sich einen Zahn abbrechen, und dann kann der Gaststättenbetreiber oder Lieferant seinen Laden dicht machen. Dementsprechend finde ich die Warnung nur fair. Wer sich daran stört oder es ekelhaft findet, muss wohl oder übel zu einem anderen Essen greifen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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