Sich zwingen etwas zu essen, wenn man keinen Hunger hat?
Manchmal kommt es bei mir vor, dass ich einfach keinen Hunger oder Appetit habe und dann nichts essen will. Ich lasse dann dementsprechend auch durchaus mal eine Mahlzeit ausfallen, zumal ich mich ohnehin nie an irgendwelche Essenszeiten halte, sondern dann esse, wenn ich hungrig bin. Und wenn das nicht der Fall ist, esse ich auch nicht.
Bei anderen Personen habe ich aber schon andere Verhaltensweisen beobachten können. Ich habe schon öfter mitbekommen, dass eine Person keinen Hunger hat, sich dann aber trotzdem zwingt etwas zu essen, weil sie meint, sie müsse ja etwas essen. Das sehe ich nicht so. Mal eine Mahlzeit ausfallen zu lassen oder mal ein paar Tage weniger zu essen wenn man krank ist, ist ja nicht schlimm. Solange man nun nicht drastisch an Gewicht verliert oder der Kreislauf zusammenbricht, sollte man doch lieber auf sein Hungergefühl achten. Wie macht ihr das?
Es kommt immer auf die Tageszeit an und was noch so ansteht. Manchmal bereite ich mir dann auch eine Tasse mit Gemüsebrühe zu und werfe ein paar Buchstabennudeln hinein. Kommt eben sehr auf die Laune an. Gerade, wenn ich krank bin, mache ich das ganz gerne, damit ich wenigstens etwas Energie bekomme.
Ich finde es nicht einmal so merkwürdig, denn wenn man überhaupt nichts isst, dann fehlt einem doch irgendwann Energie. Man muss sich ja keinen fettigen Braten mit Klößen oder einen extra großen Döner reinhauen, aber man kann einfach mal schnell eine Banane, einen Joghurt oder vielleicht eine Scheibe Brot mit einer Brühe essen.
Manchmal trinke und esse ich auch vor dem Sport, damit ich einfach mehr Energie habe und damit mein Kreislauf nicht schlapp macht. Vor allem trinke ich dann auch ein wenig mehr, obwohl ich keinen Durst habe. Ein Freund von mir hat auch eher selten Appetit und ist untergewichtig, aber er muss sich manchmal auch zum Essen überreden und zwingen, was für ihn auch notwendig oder gesund ist.
Es gibt sicherlich Fälle, in denen es ratsam ist, einen regelmäßigen Mahlzeitenrhythmus einzuhalten, selbst wenn man kein ausreichendes Hungergefühl verspürt. Personen, die bereits untergewichtig sind, sollten beispielsweise nicht einfach wahllos Mahlzeiten ausfallen lassen und auf eine ausreichende Kalorienzufuhr achten. Untergewicht kann sich nämlich auch verfälschend auf das Hunger- und Sättigungsgefühl auswirken, und so gerät man schnell in einen Teufelskreis, wenn man nicht bewusst gegensteuert.
Bei einem gesunden, normal- oder übergewichtigen Erwachsenen spricht aber sicherlich nichts dagegen, mal auf eine Mahlzeit zu verzichten, wenn überhaupt kein Hunger vorhanden ist. Der Körper meldet sich da in der Regel schon, wenn er Bedarf hat, sodass es nicht unbedingt notwendig ist, sich etwas hineinzuzwingen, bloß weil Essenszeit ist.
Anders sieht es nun aus, wenn man genau weiß, dass man längere Zeit nicht zum Essen kommt und höchstwahrscheinlich im weiteren Tagesverlauf doch noch Hunger bekommt. So würde ich vor einer langen geplanten Wanderung oder einer schriftlichen Prüfung, die über Stunden geht, auf jeden Fall auf eine solide Nahrungsbasis achten, selbst wenn mir das Essen aufgrund von mangelndem Appetit oder Nervosität gerade nicht leicht fällt. Das Risiko, dass ich später aber in ein Energiedefizit gerate und meine Leistungsfähigkeit massiv darunter leidet, würde ich nicht eingehen wollen.
Bisher habe ich mich nur in meiner letzten Schwangerschaft zum Essen zwingen müssen. Sonst lasse ich einfach die Mahlzeit aus und esse dann nichts zu dem Zeitpunkt. Wobei ich eigentlich schon recht regelmäßig Hunger zu bestimmten Zeiten habe. In der Schwangerschaft allerdings war mir immer so schlecht und ich habe so viel gebrochen, dass ich lieber gar nichts gegessen hätte, was man ja aber muss, damit das Baby die Nährstoffe bekommt.
So schadet es ja nur mir, wenn ich nichts esse, aber wenn man schwanger ist, ist das natürlich anders. Im normalen Alltag zwinge ich mich aber nicht zum Essen. Der Körper weiß ja eigentlich auch ganz gut was er wann braucht und was nicht.
Das kommt wohl auf die jeweilige Situation und auf die Kondition der Person an. Ich muss zum Beispiel morgens etwas essen weil ich sonst spätestens am späten Vormittag mit dem Kreislauf Probleme bekomme. Mir wird schwindelig, ein wenig schlecht und manchmal wird mir sogar ein wenig schwarz vor Augen. Also selbst wenn ich morgens keinen Hunger habe versuche ich trotzdem etwas zu essen, zwinge mich also sozusagen dazu. Es muss ja nichts großes sein, eine Kleinigkeit reicht meistens schon. Und wenn ich absolut nichts festes runter bekomme (was aber extrem selten der Fall ist) mache ich mir eben nur einen Smoothie oder ähnliches.
Das gleiche gilt für zum Beispiel extrem Untergewichtige. Es gibt durchaus Menschen für die jedes Gramm Überlebenswichtig ist. Solche Menschen zwingen sich auch dann zum Essen wenn Sie keinen Hunger haben. Manche haben sich, zum Beispiel im Rahmen einer Essstörung, das Hungergefühl regelrecht abtrainiert. Auch da muss man sich wohl hin und wieder zum Essen zwingen ehe der Körper wieder selbst das Signal gibt wenn er Nahrung braucht.
Ansonsten spricht aber natürlich nichts dagegen wenn man mal eine Mahlzeit ausfallen lässt. Solange man trotzdem Energie hat wird einem die eine ausgefallene Mahlzeit wohl nicht viel ausmachen. Zur Gewohnheit sollte man es aber trotzdem nicht werden lassen.
Anijenije hat geschrieben:Das kommt wohl auf die jeweilige Situation und auf die Kondition der Person an. Ich muss zum Beispiel morgens etwas essen weil ich sonst spätestens am späten Vormittag mit dem Kreislauf Probleme bekomme. Mir wird schwindelig, ein wenig schlecht und manchmal wird mir sogar ein wenig schwarz vor Augen.
Ich denke auch, dass die jeweilige Kondition und auch der Stoffwechsel eine Rolle spielt. Bei mir ist es beispielsweise eher so, dass ich Kreislaufprobleme bekomme, wenn ich zu viel frühstücke. Im Zweifelsfall komme ich besser durch den Vormittag, wenn ich auf ein Frühstück verzichte, als wenn ich mir mit einem üppigen Frühstück stundenlange Müdigkeit einhandle. Dasselbe Phänomen habe ich auch vor dem Sport bemerkt: lieber trainiere ich mit leichtem Hungergefühl, weil ich nach einer Mahlzeit zunächst einmal weniger ausdauernd und weniger leistungsfähig bin.
Dementsprechend versuche ich auch bei anderen Mahlzeiten, auf mein Hungergefühl zu achten. Ohne Hunger esse ich nichts und lasse gegebenenfalls auch eine Mahlzeit ausfallen.
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