Sich selbst aus einem Tief holen können?
Ein Bekannter ist aktuell krank und hatte einen operativen Eingriff. Er hatte einen bösartigen Tumor, der entfernt werden musste. Er erholt sich nur langsam davon. Allerdings hat das wohl dazu beigetragen, dass er in eine Art Loch gefallen ist. Das sagt er auch selbst. Allerdings meint er, dass er schon selbst damit fertig werden würde. Was aber nicht immer unbedingt so klingt.
Ich stelle es mir schon sehr schwer vor, selbst wieder aus so einem Tief heraus zukommen und denke, dass es keine Schande ist, wenn man sich da Hilfe sucht und sich vielleicht mit anderen Betroffenen austauscht oder eben Einzelgespräche sucht. Mein Bekannter meint zwar, dass er mal darüber nachdenkt, aber besonders überzeugend klang das nicht.
Kann man sich durchaus selbst wieder aus einem Tief befreien? Meint ihr, dass dazu nicht immer zwingend Hilfe nötig ist? Besteht nicht so die Gefahr, dass man immer tiefer hinein rutscht und nur noch mehr Probleme bekommt? Wann meint ihr, ist es ratsam, sich da Hilfe zu suchen?
Also als erstes wünsche ich deinem Bekannten mal, dass er schnell wieder auf die Beine kommt und vor Allem dass es keinen Rückfall gibt.
Was sein Tief angeht, ist es recht schwer sagen zu können ob er da wieder rauskommt und wie gravierend dieses Tief ist. Ich denke das ist die Frage die man sich als erstes stellen sollte. Ist das nur ein Tief oder Anfang einer Depression oder sogar nicht nur der Anfang einer Depression. Als nächstes würde ich mir die Frage stellen, was für ein Typ Mensch dein Bekannter ist. Ist er generell Lebensfroh und immer gut drauf oder eher jemand der lieber für sich allein ist und sehr introvertiert ist. Nichts desto Trotz muss auch das nicht unbedingt dazu führen, dass man leichter feststellen kann ob er da alleine wieder rauskommt. Es spielen einfach so viele Faktoren eine Rolle. Alter, bisheriger Lebensstil, Familie, Freunde, Umfeld, das alles sind Faktoren die man berücksichtigen muss.
Ich weiß nicht, wie nahe Du deinem Bekannten stehst, aber ich denke als guter Freund, sollte man auf jeden Fall an seiner Seite sein. Man muss nicht unbedingt dann als treibende Kraft fungieren, manchmal reicht es dann schon, wenn jemand da ist, mit dem man reden kann. Für mich wäre es als Freund auf jeden Fall wichtig zu wissen, wie gefährlich dieser Tumor war, wie der Eingriff verlaufen ist, und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es mit der Operation dann 100%ig beseitigt ist. Wenn man sich im nachhinein noch Gedanken darüber macht, dass es das noch lange nicht war, wird es eh sehr schwer ihn da wieder aus diesem Tief ohne professionelle Hilfe wieder raus zu holen.
Ich denke dass professionelle Hilfe, in so einer Situation, generell nie verkehrt ist. Als Freund oder Bekannter, kann man eben nur bis zu einem bestimmten Punkt eine Hilfe sein. Alles was darüber hinaus geht, benötigt professionelle Hilfe. Ich hoffe ich konnte Dir damit ein wenig weiterhelfen oder zumindest einen anderen Standpunkt vermitteln.
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