Wegen Klausurphase nicht auf Jobsuche gehen wollen?
Einer meiner Cousins hat in diesem Semester sein Studium begonnen, wobei seine Fakultät sehr viele Hilfskraftstellen ausgeschrieben hat. Die suchen alle für ab Januar bzw. ab Februar entsprechende Unterstützung. Ich habe ihm schon dazu geraten sich zu bewerben, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich solche Jobs sehr gut machen auf dem Lebenslauf. Er lehnt eine Bewerbung jedoch ab, auch wenn ihn diese Jobs sehr reizen würden.
Er begründet dies damit, dass ja Anfang Februar die Klausurphase wäre und dass er dann die Zeit zum Lernen bräuchte. Er könnte ja schlecht lernen, wenn er sich dann jede Woche um einen Job kümmern müsste. Er befürchtet, dass sich die Noten dadurch verschlechtern würden. Wie seht ihr das? Würdet ihr euch wegen einer anstehenden Klausurphase nicht für einen Job bewerben?
So gesehen könnte er das Geld gut gebrauchen, er scheint aber zu unterschätzen, dass manche Chancen eben nicht oft vorkommen und direkt ergriffen werden sollten, wenn sie da sind. Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass gerade die Fakultäten da sehr flexibel sind was Klausurphasen angeht. Wie hättet ihr entschieden und agiert?
Er hat ja gerade erst angefangen, da scheint das Ganze vielleicht zu schwer zu sein, auch wenn man sich letztendlich an den ganzen Lernstress gewöhnt und dann eben auch arbeiten kann. Natürlich ergeben sich gewisse Chancen nicht sooft und da man sich auch finanzieren muss, hätte ich diese Arbeit angenommen. Vorbereiten muss man sich ja eh und tägliches Lernen ist wichtig, weswegen man das sicherlich mit viel Mühe auch hinbekommen kann.
Von Luft und Liebe kann man ja auch nicht leben und gerade, wenn sich die Arbeit gut im Lebenslauf macht, sollte man sie annehmen und schauen, dass man das irgendwie hinbekommt.
Für mich klingt es positiv, dass Hilfskraftstellen ausgeschrieben werden und ich denke, dass diese Jobs dann sicherlich auch rund um die Uni oder Fakultät statt finden oder? Ist es dann nicht so, dass man da schon weiß, dass Studenten teilweise eingespannter sind, wenn gerade Klausurphasen sind? Ich könnte mir vorstellen, dass man dann sicherlich in dem Job etwas kürzer treten oder Schichten tauschen könnte.
Mich würde es nicht davon abhalten mich zu bewerben und ich denke, dass es eben eine Frage der Planung und Organisation ist. Vielleicht hat dein Cousin einfach keine Lust auf einen Job und schieb daher Klausuren und Lernen vor. Aber wenn du selbst einen Job als Hilfskraft hattest, kannst du ihm ja sagen, wie das mit Klausurenphasen zu vereinbaren ist. Es ist ja auch nicht gesagt, dass er so schnell eine Stelle bekommt und sich länger bewerben muss.
Im ersten Semester würde ich das auch nicht machen, da wird man nur zu einfachen Tätigkeiten herangezogen, die ich jetzt nicht unbedingt als Chance ansehen würde und Highligh im Lebenslauf. Ab dem dritten Semester, wenn man gut ist, oder in höherem Semester kann man als Hiwi schon sinnvollere Tätigkeiten ausführen, wie etwa die Korrektur von Arbeiten oder eine Tätigkeit in der IT. Das ist fürs eigene Studium sinnvoll und vielleicht auch für den Lebenslauf. Besser im Lebenslauf machen sich aber Jobs in der freien Wirtschaft in den Semesterferien oder durchgängig nebenbei.
Die Chance ist auch nicht vertan, wenn sich dein Cousin nicht dieses Semester bewirbt. Die meisten Unis vergeben immer wieder Hiwi-Stellen, zum Beispiel als Minijob.
Nelchen hat geschrieben:Für mich klingt es positiv, dass Hilfskraftstellen ausgeschrieben werden und ich denke, dass diese Jobs dann sicherlich auch rund um die Uni oder Fakultät statt finden oder? Ist es dann nicht so, dass man da schon weiß, dass Studenten teilweise eingespannter sind, wenn gerade Klausurphasen sind? Ich könnte mir vorstellen, dass man dann sicherlich in dem Job etwas kürzer treten oder Schichten tauschen könnte.
Gerade an den Unis ist das extrem flexibel wenn es um Klausurphasen geht. Ich war in Klausurphasen teilweise mehrere Wochen nicht arbeiten ohne Urlaub zu nehmen und alle hatten Verständnis, weil da selbst Akademiker sitzen, die wissen wie das Studium ist. Schichten gibt es da nicht, man kann kommen und gehen wann man will (nach Absprache) und man bekommt jeden Monat das gleiche Geld egal wie viel man arbeitet. Ich habe oft in den Ferien mehr gearbeitet um in der Vorlesungszeit mehr Luft zu haben.
Ich habe mit ihm schon darüber gesprochen und meine Erfahrungen mitgeteilt, aber er glaubt das nicht so wirklich und ist eher ein Mensch, der nur den eigenen Erfahrungen vertraut und da nur Erfahrungen mit außeruniversitären Jobs gemacht hat, wo alles anders läuft.
@anlupa: seit wann sind die Aufgaben abhängig davon in welchem Semester man ist? Da habe ich völlig andere Erfahrungen gemacht. Es geht nicht um Tutorienstellung, sondern um Projektstellen und da ist das Semester egal. Da ist es sogar eher so, dass man schlechtere Chancen hat je länger man studiert, weil die Unis die Stellen für 2 Jahre oder länger besetzt haben wollen und keine Lust haben, ständig neu zu suchen. Wenn man da im dritten oder vierten Semester ist, wird man gar nicht erst in die engere Auswahl genommen.
@anlupa: seit wann sind die Aufgaben abhängig davon in welchem Semester man ist? Es geht nicht um Tutorienstellung, sondern um Projektstellen und da ist das Semester egal.
Das ist wahrscheinlich von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich. In der Mathematik und der Informatik zumindest hängen die Tätigkeiten vom Semester ab. Mein Neffe durfte ab dem dritten Semester Klausuren korrigieren, weil er eben besonders gut war. Jetzt als wissenschaftliche Hilfskraft und Doktorand korrigiert er Masterarbeiten und vertritt den Prof bei Vorlesungen. Das könnte er als Erstsemester nicht. In der Verwaltung der Uni arbeiten auch Hiwis in der IT. Dazu braucht es natürlich auch gewisse Vorkenntnisse. Aber der Begriff Hiwi ist natürlich sehr allgemein. Und es mag von Fakultät zu Fakultät Unterschiede geben.
Schade, dann ist vielleicht zu unsicher zu stur, wenn du ihm ja schon von seinen positiven Erfahrungen berichtet hast. Ich denke, dann kannst du da nicht mehr machen. Aber dein Cousin wird sicherlich bald merken, dass es ohne Job nicht geht und er ja auch von irgendwas leben muss. Dann bereut er vielleicht, dass er sich nicht um eine Hilfskraftstelle beworben hat. Nachvollziehbar finde ich das nicht, gerade wenn er doch von dir einen Erfahrungsbericht bekommt hat. Anders wäre es sicherlich, wenn er nicht wüsste, was da auf ihn zukommt und nicht abschätzen könnte, ob er alles unter einen Hut bringen kann.
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