Wenigstens ab und zu Gegeneinladung erwarten

Ich lade gerne Leute zu verschiedensten Gelegenheiten ein, etwa zum Glühweintrinken, zum Brunch, zum Geburtstag und zum Spieleabend. Es sind meistens dieselben Leute, die kommen. Zu fast allen werde ich auch ab und zu eingeladen. Ich erwarte ja eigentlich nicht, dass Einladung und Gegeneinladung sich ausgleichen.

Manche haben zum Beispiel zu Hause keinen Platz für gesellige Zusammenkünfte oder feiern ihre Geburtstage grundsätzlich nicht. Das ist ja auch okay. Aber in unserem weiteren "Einladungskreis" ist eine Frau, die zwar gerne und fast immer zu den Festen der anderen kommt, aber, obwohl sie ein großes Haus besitzt, nie selber etwas macht. Ich vermute, dass ihr der Aufwand, auch wenn er nur klein ist, zu groß ist.

Würdet ihr die Frau weiterhin einladen? Wir kennen sie aus einer Krabbelgruppe und verstanden uns mal ganz gut. Die anderen laden sie nur noch selten, und nur auf großen ungezwungenen Festen. Ich überlege auch, die Einladungen langsam nach und nach seltener werden zu lassen.

Wenn es dir doch nicht wichtig ist, dass du Gegeneinladungen bekommst, wie du schreibst, dann ist es doch egal, ob diese Frau dich auch mal einlädt oder andere. Dann kannst du sie doch auch weiterhin einladen, wenn es dich nicht stört, dass sie eben nie jemanden zu sich einlädt. Ansonsten wäre es ja doch etwas widersprüchlich was du sagst. Vielleicht stört es dich unbewusst ja doch, dass diese Frau nie die anderen einlädt, von denen sie dann eingeladen wurde.

Es bestünde ja auch die Möglichkeit die Frau zu fragen, warum sie selbst nie mal jemanden einlädt. Dann erfährt man ja, ob ihr das wirklich zu viel Aufwand ist oder was eben dahintersteckt.

anlupa hat geschrieben:Wir kennen sie aus einer Krabbelgruppe und verstanden uns mal ganz gut.

Ich muss auch sagen, dass ich nicht erwarte, dass einer Einladung auch direkt eine Gegeneinladung folgt, aber ab und zu sollte es doch schon sein, finde ich. Gerade dann, wenn man die räumlichen Möglichkeiten dafür hat finde ich schon, dass es etwas komisch rüberkommt, wenn man keine Gegeneinladung ausspricht und sich nur bei den anderen Leuten bedienen lässt, um es mal überspitzt zu formulieren.

Vor allem da du schreibst, dass du dich mit der Frau mal gut verstanden hast, schätze ich mal, dass das nicht mehr ganz so der Fall ist wie früher. Darum kann ich es verstehen und würde es genauso machen und die Einladungen dieser Frau gegenüber immer weiter zu reduzieren. Ich würde mich dann einfach auch nicht noch darüber ärgern wollen, dass sie immer zu den Treffen kommt, selber aber keine veranstaltet.

Ich würde diese Person weiterhin einladen. Wenn ich jemanden einlade, dann mache ich das nicht aus irgendeiner Erwartung heraus, sondern weil ich mich gerne mit dieser Person umgebe und dann erwarte ich auch nicht dorthin eingeladen zu werden, selbst wenn da ein großes Haus vorhanden ist. Vielleicht hat sie Angst dich auch mal einzuladen, weil sie mit dem Kind überfordert ist und es nicht so gut aussieht wie sie es sonst haben würde oder so etwas, da ist bei vielen eine gewisse Hemmschwelle. Wobei man es mit Kindern nicht lupenrein sauber haben kann, da liegt immer mal ein Spielzeug oder sonst irgendetwas herum und das ist auch okay.

Bei mir kommt es darauf an, weshalb eine Person mich nicht zu sich einlädt. Ich habe beispielsweise einen guten Kumpel, der in einem Dorf lebt - und auch noch bei seinen Eltern und da nur ein Kinderzimmer hat. Wenn wir uns treffen und nicht in ein Café oder eine Bar gehen, kommt er immer zu mir, während ich noch nie bei ihm war. Eine Einladung hat er noch nie ausgesprochen, wobei das für mich aber mehr als in Ordnung ist. Bei mir haben wir einfach mehr Platz, mehr Freiheiten und können auch jederzeit spontan noch ausgehen. Das ist einfach praktischer.

Wenn es aber nichts gibt, was dagegen sprechen könnte, dass ich auch mal eingeladen werde, fände ich es schon merkwürdig, wenn ich nie eine Einladung erhalten würde. Allerdings ist es schon so, dass ich grundsätzlich gerne Besuch empfange und das mittlerweile auch lieber tue, als jemanden zu besuchen, so dass ich das wahrscheinlich auch nicht so schlimm fände.

Es kommt ja auch darauf an, wie man sich allgemein so versteht und wie die Person sich sonst verhält. Kommt sie beispielsweise regelmäßig zum Kochabend, ohne je Zutaten mitzubringen oder sich sonst irgendwie an den Kosten zu beteiligen, finde ich das schon sehr unverschämt und so etwas würde ich auf Dauer auch nicht wollen, da ich mich dann ausgenutzt fühlen würde. Es kommt ja aber wieder darauf an, wie oft so etwas vorkommt.