Hund anschaffen um gesünder und länger zu leben?
Hundefreunde kennen bereits die Vorteile, wenn sie Zeit mit ihrem Vierbeiner verbringen - Kameradschaft, Sicherheit und mehr Bewegung. Eine neue schwedische Studie legt sogar nahe, dass das Leben mit einem Hund auch das Risiko für vorzeitigen Tod senken könnte. Das Gesamtrisiko für den Tod war wohl um 33 Prozent geringer als bei Hunden ohne Hund. (Quelle: SZ, 21. November 2017)
Die Forscher vermuten auch, dass der Besitz eines Hundes den sozialen Kontakt erhöhen, Stress reduzieren und das Mikrobiom und die Immunität des Darms verbessern kann (weil Hunde Schmutz ins Haus bringen). All diese Faktoren bieten Schutzvorteile, von denen gezeigt wurde, dass sie die Lebensspanne verlängern - und bieten mehr Beweise dafür, dass das Leben für die Hunde gut für Ihre Gesundheit sein kann.
Ein Freund von mir meinte nun im Spaß, dass es sinnvoll wäre, sich allein deswegen einen Hund anzuschaffen. Der Meinung bin ich nicht weil man natürlich auch Hunde mögen sollte. Aber was denkt ihr? Sollte man sich einen Hund anschaffen um gesünder und länger zu leben?
Im Grunde kann man dem schon zustimmen, wenn man einen Hund hat, muss man sich halt auch kümmern und zwangsläufig am Tag auch vor die Tür gehen. Je nach Art des Tieres reicht es dann auch nicht aus, eben zu nächsten Laterne zu latschen. Außerdem beobachtet man halt immer, dass sich Leute über das Tier unterhalten und meistens rotten sich immer die Gleichen beim Gassigang zusammen. Ich habe eine Kollegin, die hat so eine typische Fußhupe als Kindchenersatz, die kann einem haarklein erzählen, wer aus der Nachbarschaft wann mit seinem Hund unterwegs ist.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Hunde, aber für mich wäre eher einer interessant, wenn man wirklich ländlich wohnt, er mindestens knie hoch ist und man ihn morgens mal in den Garten scheuchen kann. Auf Handtaschenhunde in der Stadt kann ich überhaupt nicht. Und vor allem hätte ich da eher Blutdruck, weil ich die Besitzer gar nicht ständig treffen wollen würde.
Ich finde das eigentlich eine gute Idee, weil es schon irgendwo auch stimmt. Die Ärzte und Krankenkassen bemängeln seit einigen Jahren und dem Zeitalter der Smartphones & Co, dass die Leute immer weniger draußen sind, die Natur genießen und dadurch ihr Immunsystem sowie Abwehrkräfte stärken. Hinzu kommt, dass sich mangelnde Bewegung auf die Gelenke und Muskeln auswirkt, was natürlich auch zu spüren ist.
Ich kenne so viele junge Leute, die keine Ausdauer haben, weil sie nicht einmal im Ansatz in der Lage sind, 2,5 Kilometer in die Stadt und zurückzulaufen ohne, dass sie den Schweiß von der Stirn tropfen haben, sie über Fußschmerzen reden usw. Junge Burschen. Mir ist das schleierhaft.
Ein Hund bedeutet Verantwortung und mehr als nur vor der Türe gehen und mehrmals am Tag „Pipi“ zu machen, sodass auch mal Auslauf bei schönem und schlechten Wetter eine entsprechende Maßnahme ist, um dem Hund ein tolles Leben zu bieten. Wer das wirklich möchte, kann dadurch auch seine Gesundheit entsprechend verbessern und das Wohlbefinden im Allgemeinen.
Ich kenne jemanden, der schwer drogenabhängig und alkoholkrank war. Er war dauerhafter Gefängnisinsasse. Er hat auch nicht viele Freunde oder Bekannte und die Familie ist von Schlägen sowie schlechten Erfahrungen geprägt. Als seine Tochter den Hund von Mama nicht mehr wollte, tat ihm der Hund so leid, dass er ihn nahm. Er geht seither mehr raus, als jemals zuvor. Geht mit dem Hund regelmäßig heraus, sorgt sich um das Tier und vergisst dabei auch häufig seine eigenen Probleme.
Gesundheitlich hat er auch abgenommen, weil er sich natürlich mehr bewegt, mit dem Hund spielt, auch mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch kommt und so zumindest auf der Hundewiese mal abseits seiner ganzen Scheiße Gespräche führt. Er blüht zumindest nicht schlecht auf.
Das ist aber nur eines von vielen Beispielen. Für die Gesundheit ist Spazieren immer gut, für die Muskeln und Gelenke ebenfalls. Ich kann da deswegen nicht schlimmes sehen und würde das auch empfehlen. Aber nur, wenn man sich wirklich um das Tier kümmern kann und möchte. Der Verantwortung sollte man sich bewusst sein.
Keine Studie ohne Gegenstudie. Ich habe zumindest erst irgendwann in den letzten Wochen die Überschrift gelesen, dass Haustiere, seien es Katzen oder Hunde, das Leben nicht verlängern. Allerdings weiß ich gerade nicht, wo das stand, könnte im Spiegel gewesen sein und kann daher auch keine handfesten Gegenargumente liefern.
Wenn ich mich hier in der Nachbarschaft so umgucke, haben relativ viele Leute Hunde, aber eigentlich sehe ich nur zwei von ihnen auf längere Touren unterwegs in der Umgebung. Manchmal sieht man sie, wie sie ins Grüne einbiegen oder den Ortsteil verlassen. Alle anderen lassen ihre Hunde sehr gerne im Umfeld von nur wenigen Metern ihr Geschäft verrichten. Einige Plätze und Wege hier sind die reinsten Hundeklos.
Man muss also auch bereit sein, dem Hund ein hundegerechtes Leben mit viel Auslauf zu bieten, um selbst einen gesundheitlichen Vorteil daraus zu ziehen und es gibt unglaublich viele Leute, die das überhaupt nicht tun wollen oder können. Da gibt es die Schoßhündchenbesitzer, die ihren Wauwi ausschließlich in den Garten huschen lassen oder gleich aufs Katzenklo bringen, die Leute mit großen Hunden, die nur im Notfall einmal die Woche den Feldweg laufen dürfen, ansonsten aber nur kurz raus dürfen usw. Die Vorsätze scheinen bei vielen groß zu sein, aber in der alltäglichen Umsetzung hapert es bei manchen dann doch.
Verbena hat geschrieben:Man muss also auch bereit sein, dem Hund ein hundegerechtes Leben mit viel Auslauf zu bieten, um selbst einen gesundheitlichen Vorteil daraus zu ziehen und es gibt unglaublich viele Leute, die das überhaupt nicht tun wollen oder können
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Es bringt schließlich nichts, einen Hund zu haben, wenn der die ganze Zeit in den Garten muss um sein Geschäft zu verrichten, während man selbst auf der Couch sitzt und H4-TV schaut. So wird man bestimmt nicht genug Bewegung bekommen und frische Luft schon gar nicht. Meiner Ansicht nach liegt es nicht am Haustier selbst, dass man theoretisch gesünder und länger lebt, sondern eher an der Bewegung und frischen Luft, sofern man sich darauf einlässt.
Ob ein Haustier tatsächlich zur Stressreduktion beitragen kann, halte ich persönlich auch für fraglich. Eine Bekannte von mir ist ein nervliches und psychisches Wrack, sobald der Hund nur ein falsches Geräusch macht. Dann rennt die direkt zum Tierarzt und macht sich vollkommen verrückt wegen nichts und wieder nichts. Da kann eher von einer Stresssteigerung die Rede sein, aber nicht vom Gegenteil. Da der Hund inzwischen schon etwas älter ist, hat er ständig irgendwelche Wehwehchen, was ihr natürlich auch nicht gut tut.
Auch frage ich mich bei solchen Studien immer, wie alt die Hunde da gewesen sind und wie die Methodik aufgebaut worden ist. Ich glaube, wenn ein Tier noch jung und aktiv ist und wenig krank, dann werden die Eigentümer das anders sehen als wenn es körperlich eingeschränkt ist und jeden Monat eine horrende Rechnung vom Tierarzt kommt und man sich im Alltag sehr einschränken muss.
Es gibt leider viele Hunde, die zu Hause ein langweiliges Leben fristen. Sie werden dann nur mal ein paar Minuten vor die Tür gelassen, um sich zu erleichtern und das war es dann. So sollte man natürlich nicht mit dem Tier umgehen. Wenn man hingegen viel mit einem Hund herausgeht, dann wird man sich auch zwangsläufig mit anderen Hundebesitzern unterhalten und auch seine tägliche Bewegung bekommen, was gut für den Körper ist. Letztendlich bringt es aber nichts einen Hund zu kaufen, wenn man keine Hunde mag.
Generell denke ich schon, dass ein Hund der Gesundheit des Menschen gut tun kann. Ob es wirklich lebensverlängernd ist, ist sicherlich fraglich. Ich denke aber auch, dass die Haltung des Hundes eine Rolle spielt. Wenn man sich einen kleinen Hund anschafft und diesen nur in einer Handtasche dabei hat, bekommt man sicherlich nicht mehr Bewegung oder wenn der Hund nur auf das Katzenklo trainiert wird und ansonsten nicht raus kommt.
Ich kenne aber viele, denen ein Hund gut tut und die eben dadurch gezwungen sind raus zu gehen. Deswegen schaffen sich ja auch viele ältere Menschen noch einen Hund an. Mir tun meine Hunde gut und ich denke, dass doch vieles anders wäre, wenn ich sie nicht hätte. Ich gehe mit ihnen raus, egal welches Wetter es ist. Meine Hunde stört es nicht, ob es regnet, kalt ist oder stürmt. Angeblich soll es ja auch gut für das Immunsystem sein, wenn man mit dem Hund bei Wind und Wetter raus geht.
Auf die Psyche wirken sich Hunde oder Haustiere sicherlich auch positiv aus. Ich denke auch, dass es einige beruhigt, einen Hund im Haus zu haben, was Einbrüche angeht. Das gibt sicherlich auch ein beruhigendes Gefühl. Ich habe eine Freundin, die an Depressionen leidet und sie hat auch einen kleinen Hund. Sie meint, dass sie da eben auch gezwungen wäre an schlechten Tagen raus zu gehen. Immerhin hat sie keinen Garten und der muss ja seine Geschäfte verrichten.
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