Wie reagiert ihr auf Lehrer-Blogs?

vom 23.08.2014, 17:26 Uhr

Im Netz gibt es zahlreiche Blogs und Bildtagebücher, unter anderem auch von vielen Lehrern. Bei einem Gespräch mit einer Freundin die auch seit ein paar Jahren Lehrerin ist, sind wir auf dieses Thema zu sprechen gekommen. Sie selber hat auch einen Online-Blog wo sie über den allgemeinen Schulalltag einer Lehrerin schreibt, aber auch Hilfen und Übungsaufgaben zum Download für andere Lehrer anbietet. Natürlich bloggt sie unter einem Pseudonym und ist nicht erkennbar. Sie erzählte auch, dass es wohl gar nicht so unüblich ist als Lehrer zu bloggen. Viele ihrer jüngeren Kollegen würden dies tun, auch um den Arbeitsalltag auf die Schippe zu nehmen.

Viele Lehrer, so erzählte sie es von ihr und ihren Kollegen, bloggen so viel, da sie sich sonst nicht groß über ihre Arbeit an einer Schule unterhalten können, mangels Interesse und der nötigen Fachkompetenz von anderen, aber auch, da eine gewisse Schweigepflicht herrscht, die so dann nicht eingehalten werden könnte. Online sieht dies natürlich ganz anders aus. Irgendwo muss wohl auch der Frust über anstrengende Schüler raus, aber auch lustige Situationen möchten gerne erzählt und festgehalten werden. Meine Freundin hat durch das bloggen das Gefühl online auf viel Verständnis von Kollegen zu stoßen und auch wird ihr oft Mut in schwierigen Situationen zugesprochen, was reale Kollegen nicht tun.

Ich sehe das ganze ein wenig kritisch. Durch das lesen von einzelnen bekannteren Lehrerblogs weiß ich in etwa, was so erzählt wird und einzelne Situationen sind schon so markant, dass man diese wiedererkennen könnte. Wäre ich noch Schüler und würde zufällig auf solch einen Blog stoßen, in welchem ich vielleicht auch noch auftauche, wäre ich wohl schon verärgert, gerade wenn er mich nicht gut darstellen lässt. Bloggt ihr auch als Lehrer beziehungsweise als Lehrerin? Was würdet ihr tun, wenn euer Kind euch solch einen Blog zeigt und ihr gesagt bekommt, dass dort gerade über es gebloggt wurde?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde derartige Lehrer-Blogs vom Grundsatz her doch eigentlich ganz gut. Können doch auch Lehrer dadurch profitieren und sich viele Inspirationen und Erkenntnisse aus den Kommentaren herausziehen.

So kritisch wie du würde ich das nicht sehen, denn wenn sie selbst unter einem Pseudonym bloggt, wird sie ja bestimmt so intelligent sein und die Personen über die sie bloggt auch anonym halten.

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» diskutant » Beiträge: 239 » Talkpoints: 51,94 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn ich ein Kind hätte, dann wüsste ich zumindest schon teilweise, wie es so drauf ist. Und wenn es dann ankäme und sagen würde, dass ein Lehrer über es bloggt und es wäre klar erkennbar, dann fände ich es nicht amüsant. Wenn es jedoch anonymisiert wäre, dann würde ich es wahrscheinlich lockerer sehen. Ich denke aber auch, dass bloggende Lehrer ihre Schüler schon anonymisieren und nicht voll erkennbar abbloggen.

Ich gebe aber auch zu, dass ich manchmal auch selbst Lehrerblogs lese und sie manchmal schon recht amüsant finde. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich es lockerer sehe. Aber wenn man seinen Frust nicht anders los wird, dann kann ich es schon verstehen, dass man im Nachhinein amüsante Situationen mit den Schülern ins Internet stellt. Und ich finde es gut, wenn die Lehrer ein Pseudonym verwenden, es gibt genügend Eltern, die viel zu ernst drauf sind.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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