Bei kirchlicher Kollekte etwas anderes als Geld geben?

vom 04.11.2018, 12:05 Uhr

Ich kenne es aus der Kirche noch so, dass irgendwann während der Gabenbereitung bei einem Lied die Klingelbeutel durch die Kirche gereicht wurden. Dann hat man eben etwas Geld hinein geworfen oder auch nicht. In unserer Kirche waren es immer Körbchen, die dann von Person zu Person weiter gereicht wurden. Man konnte so also auch sehen, was in dem Korb drin war.

Mein Papa hat irgendwann mal erzählt, dass früher die Klingelbeutel noch eine Art Spardose aus Metall waren. Wenn dann jemand knausrig war oder kein Geld dabei hatte, hat dieser einen Knopf genommen und in die Kollekte geworfen. So hat es auch ein Geräusch gegeben und die Personen daneben meinten eben, dass etwas Geld hineingeworfen wurde. Man wollte sich eben auch keine Blöße geben.

In einem Film habe ich nun gesehen, dass die Kollekte in einer Kirche in einer fest angebrachten Spardose gesammelt wurde, die sich im hinteren Teil der Kirche befand. Dort hat dann jemand seinen Ring hineingeworfen. Die Beziehung war gescheitert und der Ring wohl eben nicht mehr wichtig. Natürlich ist mir bewusst, dass es sich nur um einen Film gehandelt hat und nicht der Realität entspricht. Dennoch frage ich mich, ob manche Menschen durchaus etwas anderes als Geld in die Kollekte geben.

Habt ihr schon erlebt, dass Menschen etwas anderes als Geld in die Kollekte gegeben haben? Kam das mit den Knöpfen früher häufiger vor? Habt ihr das auch mal so erlebt? Oder das Schmuckstücke in die Kollekte geworfen wurden? Meint ihr, dass da manchmal doch ungewöhnliche Dinge zum Vorschein kommen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Falls so etwas tatsächlich mal vorgekommen sein sollte, finde ich das wenig nachvollziehbar. Es wird doch ausdrücklich um Geld als Spende gebeten, ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand so missachtet und ignoriert. Ich persönlich habe noch nie etwas gespendet und ich finde diese Kollekte einfach nur dreist und unverschämt. Die Kirche bekommt genug Geld in Form von Kirchensteuer, da ist es unverschämt noch mehr Geld zu verlangen, wobei kein Normalsterblicher hinterher beweisen kann, wofür das Geld tatsächlich verwendet wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde es auch eher komisch finden, wenn man da andere Dinge hinein wirft. Ich meine so ein Ring hat ja auch seinen Wert und das man sich früher vielleicht auch nicht blamieren wollte ist klar, aber gängig ist es natürlich Geld zu geben. Man kommt sich sicherlich auch etwas komisch vor, wenn man das Ganze öffnet und dann einen Ring findet, den man ja auch erstmal zu Geld machen muss. Ich war bisher nur wenige Male in der Kirche und da wurde tatsächlich richtiges Geld gespendet und nichts anderes.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Also ich glaube die Geschichte deines Vaters und halte das Ganze sogar für nachvollziehbar. Man wurde früher tatsächlich sehr genau beobachtet wie viel man in den „Klingelbeutel“ wirft. Da kann ich mir durchaus vorstellen das es Leute gab die dann lieber einen Knopf hineingeworfen haben, gerade wenn es eine geschlossene Spardose war, anstatt gar nichts und somit am Ende noch das Dorfgespräch zu sein.

Ich kann mich sogar noch erinnern das meine Oma erzählt hat das ihre Großmutter wiederum sich nicht „anschauen“ lassen wollte und oftmals lieber einen Abend mal nichts gegessen hat damit Sie am Sonntag etwas spenden konnte. Ob dies nun aus Gutmütigkeit geschah oder eben wegen dem „gesellschaftlichen“ Druck weiß ich natürlich nicht. Aber früher auf dem Dorf war der Ruf ganz schnell ruiniert wenn man nichts in den Klingelbeutel warf.

Sicherlich gab es auch immer wieder welche die sehr knauserig waren und nur ein paar Pfennig eingeworfen haben. Mich wunderte es als Kind auch immer wenn der Klingelbeutel an mir vorbei gekommen ist und ich fünf Pfennige darin sah. Ich hab mich damals schon immer gefragt wer so wenig einwirft.

Das mit dem Ring ist ja nur Fiktion, trotzdem kann ich mir auch da durchaus vorstellen das so etwas schon einmal geschehen ist. Zwar ging es dabei wohl eher darum den Ring einfach loszuwerden, also einen symbolischen Akt, und weniger darum etwas zu spenden. Aber bevor man Ihn wegwirft kann man ihn doch lieber jemanden geben der ihn dringender braucht.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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