Asche von Verstorbenen in Schmuckstück tragen?
Daniela Büchner, die Ehefrau vom verstorbenen Auswanderer Jens Büchner möchte einen Teil der Asche ihres Mannes in einem Anhänger um den Hals tragen. Jens Büchner soll schon eingeäschert worden sein.
Bisher wusste ich, dass man die Asche seines Haustieres behalten kann oder auch Schmuckstücke daraus machen lassen kann. Aber ich dachte immer, dass die Asche eines Verstorbenen in Deutschland in ein Grab muss. Mir war nicht bewusst, dass man auch einen Teil davon bei sich tragen darf.
Ist es durchaus so, dass man einen Teil der Asche eines Verstorbenen bei sich in einem Schmuckstück tragen darf? Braucht man dafür eine spezielle Genehmigung oder kann man das einfach so machen, wenn man möchte? Habt ihr das schon erlebt oder gesehen? Was man dafür tun?
Sie ist ja auch nicht in Deutschland, vielleicht wird das woanders auch anders gemacht. Wie das hier läuft, weiß ich nicht. Ich würde nun nicht unbedingt die Asche von irgendwem umhertragen wollen, der mir am Herzen lag. Sicherlich ist das aber auch eine Art der Trauerverarbeitung und damit auch völlig legitim für die Menschen, die das gerne so machen wollen. Gesehen habe ich das so auch noch nicht, wobei das sicherlich auch niemand direkt anspricht, wenn er die Asche eines Verstorbenen als Schmuck trägt.
Wenn es den Leuten hilft, solche Sachen zu machen, bin ich die letzte, die etwas dagegen sagt. Oder zumindest laut und ihnen ins Gesicht. Über die gesetzlichen Vorgaben hierzulande bin ich auch nicht informiert. Prinzipiell herrscht meines Wissens in Deutschland traditionell Friedhofszwang, sodass man die sterblichen Überreste von Angehörigen zumindest nicht daheim in den Schrank stellen darf. Wie genau geregelt ist, ob man nicht zumindest einen Löffel voll davon in ein Medaillon füllen darf, kann ich so auch nicht sagen.
Anscheinend ist es zumindest prinzipiell auch möglich, einen Teil der Asche zu einem künstlichen "Edelstein" pressen zu lassen, und verschiedene Firmen machen damit den dicken Reibach. Mir persönlich, und ich habe auch schon sehr nahestehende Menschen verloren, kommen solche Ideen geschmacklos bis schwach eklig vor. Asche ist Asche, man könnte genauso gut aus einem alten Möbelstück einen "Edelstein" pressen, und in den Resten eines im Krematorium eingeäscherten Leichnams ist für mein Gefühl nichts mehr enthalten, was noch etwas mit dem Verstorbenen zu tun hat.
Also mein Fall wäre das definitiv nicht und ich hätte auch kein Interesse daran, Asche zu bunkern und daraus einen Diamanten pressen zu lassen oder sie in einem Medaillon aufzubewahren. Ich bin einfach kein Fan von Schmuck und finde ihn eher lästig im Alltag. Ich kann gut und gerne darauf verzichten.
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